Aus der Wörtersammlung: sehen

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kongo

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india : 5.55 — Sobald ich einen Satz selt­sa­mer Din­ge gedacht habe, freu ich mich, kann dann nicht blei­ben, sprin­ge auf, wenn ich sit­ze, oder sprin­ge in die Luft, wenn ich bereits auf mei­nen Bei­nen gestan­den habe. Viel­leicht wür­de ich lächeln, wenn ich mich selbst bei der Arbeit beob­ach­ten könn­te. Ich soll­te ein­mal einen Nacht­film dre­hen, wie ich nachts durch die Woh­nung hüp­fe. Oder in einer U‑Bahn in die Luft sprin­ge. Oder im Schlaf ein Rad schla­ge, weil ich sehr ger­ne im Schlaf selt­sa­me Din­ge vor­be­rei­te für Sät­ze im Wachen. – Ein ganz ande­res, selt­sa­mes Ding, das ich nicht erfun­den habe, ist das Fol­gen­de. Ich hör­te, im Kon­go sol­len seit dem Jah­re 1998 vier Mil­lio­nen Men­schen in einem Bür­ger­krieg getö­tet wor­den sein. Sie wur­den von der Cho­le­ra aus­ge­trock­net, star­ben an see­li­schen Qua­len, weil sie Frau­en waren, die man ver­ge­wal­tig­te, Mache­ten trenn­ten sie von ihren Hän­den, Armen, Bei­nen, oder sie wur­den ganz ein­fach nur erschos­sen, ohne dass dar­über in unse­ren Fern­seh­ge­rä­ten gespro­chen wur­de. Ange­sichts die­ser merk­wür­di­gen Vor­stel­lung habe ich über­legt, dass ich viel­leicht ler­nen soll­te, den Schat­ten nicht gesen­de­ter Bil­der wahr­zu­neh­men. Ich könn­te mich also hin­ter einen Bild­schirm set­zen und wür­de, das ist denk­bar, einen genaue­ren Blick auf die Welt da drau­ßen haben, als wür­de ich von vor­ne betrach­ten, was dar­ge­bo­ten wird.

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yanuk : stille

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marim­ba

~ : yanuk le
to : louis
sub­ject : STILLE
date : sept 7 08 10.15 p.m.

Lie­ber Mr. Lou­is, in der ver­gan­ge­nen Nacht sind selt­sa­me Din­ge gesche­hen. Ich hat­te auf Höhe 258 mein Zelt auf­ge­schla­gen, weil es gereg­net, nein, weil es sehr stark gereg­net hat­te ges­tern Nach­mit­tag. Die Bäu­me tropf­ten und ich ahn­te, dass nachts noch ein­mal Regen fal­len wür­de, so feucht war die Luft gewor­den. Ich leg­te mich also in mein Zelt, hör­te dem Sin­gen der Nacht­af­fen zu und irgend­wann schlief ich ein. Als ich erwach­te war es noch immer dun­kel. Ich konn­te nichts hören, kei­nen Laut, es war so still, als hät­te ich mei­ne Ohren ver­lo­ren. Ja, für einen Moment dach­te ich, dass das Hör­ver­mö­gen der Lebe­we­sen viel­leicht nur eine Idee gewe­sen war, eine poe­ti­sche Eigen­schaft ohne die Mög­lich­keit einer Ver­wirk­li­chung, und doch hör­te ich Stil­le, ich hör­te, dass ich nichts hör­te, nichts von Außen her, also Stil­le von Außen, aber ein rhyth­mi­sches Geräusch von Innen, ver­mut­lich die Bewe­gung mei­nes Blu­tes. Ich ver­ließ das Zelt und hör­te noch immer nichts als mein Herz, das etwas schnel­ler schlug. Eine Wol­ke kleins­ter Flie­gen tanz­te um mei­ne Klet­ter­la­ter­ne, zwei Geckos saßen an einem Stamm in ihrer Nähe und angel­ten sich die schöns­ten Exem­pla­re her­aus. Ich hat­te ihnen ges­tern bereits bei ihrer beque­men Arbeit zuge­se­hen, und ich erin­ner­te mich, dass der Dschun­gel um mich her­um geknis­tert hat­te und dass die Affen ein unent­weg­tes Gespräch führ­ten über gro­ße Distanz. Jetzt, wie zur Prü­fung, berühr­te ich mei­ne Ohren, sie waren noch da, bei­de Muscheln. Indem ich an der lin­ken Muschel zog, dreh­te sich etwas her­um in mei­nem Ohr, es krach­te und ich hat­te den fes­ten Ein­druck, besucht wor­den zu sein. Und auch rechts dreh­te man sich in mei­nem Ohr, sobald ich dar­an zog, zur Sei­te, aber dann wie­der Stil­le bei­der­seits. Ich leg­te mich ins Zelt zurück und über­leg­te, ob ich viel­leicht in Gefahr sein könn­te, ob man viel­leicht mein Gehirn betre­ten woll­te, und weil es so schön still war, bin ich ein­ge­schla­fen. Ich schlief sehr lan­ge, war schon hell als ich erwach­te, und der Dschun­gel knis­ter­te und wis­per­te um mich her, und ich hör­te die Affen des Tages und das Rufen der Nas­horn­vö­gel und lag eine Wei­le so da, froh wie­der hören zu kön­nen. Wie jeden Mor­gen saßen pracht­vol­le Käfer und Fal­ter und Flie­gen an den Wän­den mei­nes Zel­tes. Und alle taten sie so, als hät­ten sie mit mei­nen Ohren nicht das Min­des­te zu tun. stop. Yanuk

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0.52 UTC
2334 Zeichen

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geraldine : island

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echo

~ : geraldine
to : louis
sub­ject : ISLAND

Lie­ber Mr. Lou­is, wie geht es Ihnen? Ich hof­fe gut. Schrei­ben Sie mir ein­mal auf, wie es Ihnen geht, weil ich oft an sie den­ke. Ges­tern sind wir an Island vor­bei­ge­fah­ren. Ich war sehr schwach und konn­te nicht an Deck. Ich habe durch das Bull­au­ge mei­ner Kajü­te geschaut. Eine dunk­le Küs­te, die immer wie­der ein­mal kurz aus dem Nebel tauch­te. Aber jetzt sit­ze ich wie­der an Deck. Erst kam der Dok­tor, dann kam Vater und hat mich hin­auf­ge­tra­gen. Heu­te ist die Luft klar und kalt. Man kann das Ende des Mee­res nicht erken­nen, ich mei­ne, man kann nicht sehen, wo es auf­hört kurz vor dem Him­mel. Sehr selt­sam. Ich suche den Hori­zont und manch­mal, wenn ich glau­be, dass ich ihn erkannt habe, ist alles unscharf gewor­den. Viel­leicht liegt das auch an den Schmer­zen, die ich habe und dass mir oft die Kraft fehlt, mei­ne Augen noch offen zu hal­ten. Ich habe für Vater ein wenig die Möwen gefüt­tert und wir haben gelacht und ich habe wie­der ein­mal gese­hen, wie groß sei­ne Füße doch sind. Als er mich allein gelas­sen hat­te, habe ich das Brot für die Möwen auf den Boden vor mich hin­ge­wor­fen, weil ich nicht die Kraft habe, das Brot in die Luft zu wer­fen. Kann kaum noch den Blei­stift hal­ten. Eis schwimmt im Was­ser. — Ihre Geraldine

notiert im Jah­re 1962
an Bord der Queen Mary
auf­ge­fan­gen am 6.9.2008
20.16 MESZ

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yanuk : kulinarien

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oli­mam­bo

~ : yanuk le
to : louis
sub­ject : MOLLUSKEN
date : aug 23 08 2.15 p.m.

Lie­ber Mr. Lou­is, wir hat­ten hef­ti­gen Sturm, waren aber gut befes­tigt. Seit ges­tern funk­tio­niert mei­ne Kur­bel­ma­schi­ne wie­der und ich kann Strom erzeu­gen, sodass ich schrei­ben und zugleich Nach­rich­ten emp­fan­gen kann. Habe scheue Zika­den ent­deckt, die Feu­er ent­zün­den, und schloh­wei­ße Geckos, die vor­züg­lich schme­cken. Bald meld ich mich wie­der. — Yanuk

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16.07 UTC
352 Zeichen

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vögel

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echo : 6.05 — Eine Frau, sehr alt, sitzt in einem ver­wüs­te­ten Zim­mer auf dem Boden. Ihr Gesicht ist ver­letzt, das lin­ke Auge erblin­det, eine tief­blaue, geschwol­le­ne Wun­de. Dann ist eine Stra­ße zu sehen. Auto­mo­bi­le fah­ren im Schritt­tem­po schwer bepackt nach Nor­den oder Süden. Ein Hub­schrau­ber der rus­si­schen Armee jagt über die­se Stra­ße hin, als wür­de ein Kino­film gedreht. Ich schal­te das Fern­seh­ge­rät aus, schlie­ße die Woh­nungs­tür und tre­te vor das Haus. Vögel pfei­fen, immer pfei­fen im Som­mer Vögel, wenn ich auf die Stra­ße tre­te, auch ges­tern, als woll­ten sie mir etwas sagen. Viel­leicht woll­ten sie sagen, dreh Dich um, setz Dich an Dei­ne Schreib­ma­schi­ne, denk nach, ver­su­che her­aus­zu­fin­den im Sucher Dei­nes Sea­m­on­key­brow­sers, was dort geschieht vor den kau­ka­si­schen Ber­gen. Ges­tern, nach­mit­tags, habe ich mich also doch auf den Weg gemacht, um in einem Waren­haus ein wei­ßes Hemd zu kau­fen. Zwei Stun­den spä­ter saß ich im Café vor einer Tas­se Scho­ko­la­de und notier­te, war­um ich wegen aus­ge­dehn­ter Beob­ach­tungs­tä­tig­keit in dem Ver­such schei­ter­te, ein wei­ßes Her­ren­hemd zu kau­fen. — stop

 

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langustenfliege

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india : 6.20 — Früh­mor­gens im Pal­men­gar­ten spa­ziert. Ich ging ein­hun­dert Schrit­te nord­wärts, dann zwei­hun­dert Schrit­te süd­wärts, lag bald in einer Wie­se her­um und dach­te, hier schla­fe ich zwei Tage, hier genau an die­ser Stel­le schla­fe ich zwei Tage unterm Zirp­gril­len­schirm. Wenn man so in einer Wie­se liegt, kommt man aus dem Stau­nen nicht her­aus, man kann nicht schla­fen, weil man Natur beob­ach­ten und sich wun­dern muss, wie das alles mög­lich gewor­den ist. Habe auf einer schwarz und weiß gestreif­ten Blu­me ein Lie­bes­paar beob­ach­tet, ein merk­wür­di­ges Gebil­de, ein oder zwei Mil­li­me­ter hoch, nicht höher, ganz gewiss. Eine sehr beson­de­re Vari­an­te war das gewe­sen, zwei Hai­fi­sche [Kopf], zwei Lan­gus­ten [Schwanz] und zwei Flie­gen [Flü­gel und Bei­ne], deli­kat inein­an­der gesetzt, volu­mi­nö­se Augen­paa­re auf beweg­li­che Stäb­chen mon­tiert, die sich im Spiel zärt­lich betas­te­ten, als ob sich vier sehen­de Mund­wer­ke küss­ten. Das alles war sehr schön, auch in der Far­be gestal­tet, je ein leuch­tend gel­ber Kopf, zwei feu­er­ro­te Brüs­te und Hin­ter­tei­le von einem Umbr­ab­lau, wie ich es so präch­tig noch nie zuvor gese­hen habe. Genau dort hat­te hef­ti­ges Pum­pen ein­ge­setzt, wäh­rend das Flü­gel­werk schil­ler­te im feins­ten Pris­men­licht. Selt­sam, auch bei die­sen sehr klei­nen, wil­den Wesen war nichts zu hören, nicht das min­des­te Geräusch, da war Bewe­gung, nur Bewe­gung. Und ich dach­te noch, sehr ele­gant, wie das dort an einem frü­hen Frei­tag­mor­gen schon gemacht wird, ohne sich von den Augen eines Rie­sen stö­ren zu las­sen. Es ist jetzt 5 Uhr und drei­ßig Minu­ten. Es sind Spin­nen, die mor­gens das Nacht­was­ser von den Wie­sen sau­fen. — stop

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lucie

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sier­ra : 6.02 — Das sind lus­ti­ge Tage, Tage wie die­ser hier nach durch­ar­bei­te­ter Nacht. Noch immer, drin­nen wie drau­ßen, sehr war­me und feuch­te Hit­ze. In der Däm­me­rung schloss ich die Fens­ter. Auf das Bett waren leich­te Tücher gelegt, das luf­tigs­te Mate­ri­al, das zu fin­den gewe­sen ist, die Fens­ter ver­dun­kelt, alles bereit, den begin­nen­den Tag sofort zur Nacht zu machen. Ich lag bald unterm Buch, das mir den Kopf müde mach­t. Ich dach­te, dass ich nichts den­ken soll­te, schau­te nach Lich­tern, die unter den Lidern in Schlaf­au­gen wan­dern. Fast war ich weg­ge­kom­men, als eine Flie­ge auf mei­ner Schul­ter lan­de­te und sofort mit dem Munds­tem­pel nach Salz und ande­ren Din­gen zu for­schen begann. Ich sag­te, bit­te, bit­te nicht, Lucie, heu­te bit­te nicht, ich muss schla­fen. Und so erhob sich Lucie in die Luft und ich hör­te, wie sie eine lang­sa­me, trau­rig sum­men­de Run­de links­her­um durch mein Zim­mer flog. Dann schlief ich ein und träum­te zwei blaue Schne­cken. Sie waren von küh­ler Tem­pe­ra­tur und hat­ten sich wie Polar­füch­se in einer Schnee­höh­le, in mei­ne Augen­höh­len gelegt. Als ich wach wur­de, als ich zunächst wach gewor­den war, wie immer mit geschlos­se­nen Augen, hör­te ich Gewit­ter­don­ner, dann ent­deck­te ich Lucie in nächs­ter Nähe. Sie hat­te sich, wäh­rend ich träum­te, vor­sich­tig auf den Rücken mei­ner lin­ken Hand gesetzt und ihre Bei­ne ange­zo­gen, sodass sie nicht saß, viel­mehr auf mir lag. Ja, ist es denn Flie­gentieren mög­lich, die Augen zu schlie­ßen? — stop

 

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propeller

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sier­ra : 5.15 — Für einen Moment, für 20 oder 30 Sekun­den, war heu­te Nacht der Strom aus­ge­fal­len. Über­fall­ar­tig die schwar­ze Far­be der feucht­war­men Luft und in die­ser Far­be, die sanft mein Gesicht berühr­te, das schnur­ren­de Geräusch der Pro­pel­ler mei­ner Süß­was­ser­fil­ter­ma­schi­ne, Fische, die schlaf­trun­ken durchs Was­ser schos­sen, Fische, die die Gren­zen ihrer glä­ser­nen Welt berühr­ten, auch das ein Geräusch, ein etwas dunk­le­res p i n g, knö­chern, schmerz­haft. Da war noch das Seuf­zen der Kühl­schrank­tür von der Küche her, das Geräusch mei­ner Fin­ger, die auf dem Schreib­tisch nach einem Feu­er­zeug such­ten, Schrit­te von oben, vom Dach, mein Atem. In die­sem Moment der Fins­ter­nis, ich weiß nicht war­um, erin­ner­te ich mich an Noe, mei­nen Tau­cher, und sofort, nach­dem das Licht zurück­ge­kehrt war und mit die­sem Licht, die Mög­lich­keit, das Inter­net zu errei­chen, besuch­te ich Noe, lausch­te eine Wei­le, las was er zu sagen hat­te, was er in der Tie­fe des Atlan­tiks vor Neu­fund­land in die Schreib­ma­schi­ne tipp­te, war glück­lich, dass Noe noch exis­tier­te: r e d f i s h r i g h t w a r d s. s t o p also schrei­be ich. s t o p ich schrei­be was ich sehe. s t o p fei­ne stäu­be trei­ben durchs was­ser. s t o p schat­ten­lo­se wesen. s t o p licht­zei­chen. s t o p pul­se. s t o p habe ver­sucht die gestalt eines kühl­schranks zu erin­nern? s m a l l b l u e f i s h r i g h t h a n d . s t o p lan­ge zei­ten der beob­ach­tung. s m a l l g r e e n f i s h t o p l e f t. s t o p mei­ne schrei­ben­den hän­de. s t o p die bewe­gung der hand­schu­he auf der tas­ta­tur der maschi­ne. s t o p als ob ein ande­rer arbei­te­te so fern schei­nen mir ihre ges­ten zu sein. s t o p fremd. s t o p wie lan­ge zeit habe ich mei­ne unbe­klei­de­ten hän­de nicht gese­hen? s t o p

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istanbul

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nord­pol : 2.55 — Beob­ach­te­te nach­mit­tags auf mei­nem Fern­seh­bild­schirm einen Blitz, der einen Abend zuvor von einer Han­dy­ka­me­ra auf­ge­nom­men wor­den war. Die­ser Blitz ereig­ne­te sich in Istan­bul zu einem Zeit­punkt, als ich gera­de über­leg­te, ob ich in einem Buch lesen soll­te oder bes­ser noch etwas notie­ren über die Kirsch­holzwan­gen einer japa­ni­schen Frau, die ich gera­de erfin­de. Aber mein Kopf war in der feucht­war­men Luft doch sehr lang­sam gewor­den, also stell­te ich mich für zwei Minu­ten unter kal­tes Was­ser und als ich zurück­kam und mein Fern­seh­ge­rät ein­schal­te­te, konn­te ich sehen, was der Blitz, den ich erst einen Tag spä­ter mit eige­nen Augen sehen wür­de, ange­rich­tet hat­te. Men­schen lagen bewe­gungs­los auf einer Stra­ße her­um und ande­re Men­schen, die sich beweg­ten, ver­such­ten jene Men­schen, die lagen und sich nicht mehr beweg­ten, zu über­re­den, es ihnen gleich­zu­tun, also zu atmen und wei­ter­zu­le­ben, als sei der Blitz nie gesche­hen. Da war das Geräusch von Ambu­lan­zen, ein jau­len­der Ton, von dem ich häu­fig träu­me, und da war die Stim­me einer ame­ri­ka­ni­schen Frau, die die Explo­si­on zwei­er Bom­ben mel­de­te, einer klei­ne­ren, locken­den Bom­be und einer grö­ße­ren, mor­den­den Bom­be. Als ich ges­tern Nach­mit­tag dann auf mei­nem Fern­seh­bild­schirm jenen Blitz beob­ach­te­te, der so vie­le Men­schen töte­te, dass zwei Hän­de nicht aus­rei­chen, sie mit den Fin­gern zu zäh­len, habe ich über­legt, ob ich nicht bald ein­mal wagen soll­te, einen Atten­tä­ter zu erfin­den, also mich in einen Atten­tä­ter zu ver­wan­deln auf dem Papier, mich hin­ein­zu­ver­set­zen in eine Figur, die Bom­ben legt, um Men­schen zu töten. Ist es mög­lich, fra­ge ich, mich in einen Atten­tä­ter so lan­ge hin­ein­zu­den­ken, wie ich mich in eine japa­ni­sche Frau hin­ein­den­ke, eine japa­ni­sche Frau mit einem kirsch­höl­zer­nen Gesicht, ohne Scha­den zu neh­men? — stopping