tango : 22.22 UTC — Da sind Bilder und Fotografien an den Wänden, eine Katze und noch eine Katze, ein Mann unter einem Schneekirschbaum, der die Arme in die Luft wirft. Hände, die sich in ihren Fingern umarmen. Und zwei Lampen. Eine Lampe zum Knipsen und eine zum Streicheln, Licht an, Licht aus. Ein Hase von Bronze mit langen Ohren von Bronze. Ein hölzernes Kreuz auf einem Tisch. Ein weiteres hölzernes Kreuz an einer Wand. Und ein gusseiserner bemalter Baum. Zwei blühende Orchideen, weiß. Ein Christstern, rot. Und ein Strauß geschnittener Blumen, wild. Ein Stern von Papier und eine Zeichnung von Kinderhand, dies und das. Pflegeschaumdosen. Cremetuben. Tücher. Tupfer. Klingen. Ein Radio. Vinylhandschuhe. Und eine Nahrungsmittelpumpe. Ein Bett. Eine Matratze, die sich bewegt. Ein Bündel getrockneter Blumen. Kompressen. Ein Messgerät. Ein Pillenzerstäuber. Fünf Bücher. Auch Proust, Briefe zum Leben. Ein kleines Schaf und ein Teddybär. Ein Engel von Porzellan. Ein Duftwasserflacon, Ohrstäbchen, Handvollmenge. Ein Rosenkranz und ein Tannenzapfen. Holzlöffel für Zunge und Hals. Eine Schere. Eine Pinzette. Eine Spritze. Ein Mundschaumstäbchen. Eine Windel. Terminplan für Logopädie gegen verlorenes Sprechen. Lavendelduftkissen. Keine Uhr, nur die eine, die mit mir ins Zimmer gekommen ist. — stop
Aus der Wörtersammlung: lampe
crea
nordpol : 18.55 UTC — Kühle Luft trifft ein, als sei sie mit dem Zug in einem Koffer nach Venedig gekommen. Langsam wird Abend. Auf den Schiffen fahren leicht bekleidete Menschen ihre Gänsehaut heimwärts. Von der Dampfschiffstation Crea aus führt mich eine Wanderung ohne Stadtplan in Händen, nur mit dem Kopf und nach dem Gefühl gehend, durch das Cannaregio in Richtung Castello. Wie lange Zeit, überlegte ich, werde ich tastend ostwärts durch die Gassen streifen, bis ich mein Ziel, die Dampfschiffstation Giardini, erreicht haben werde? Bald ist es kreisend spät geworden. Auf den Stufen der Chiesa del Santissimo Redentore, die noch warm sind vom Taglicht, flitzen Eidechsen herum. Im Zwielicht werden sie zu unruhigen Schatten, die man mit Farben der Vorstellung füllen könnte, an einem bunten Tag werden sie bunt. Es ist jetzt schon zu dunkel, um noch lesen zu können. Ich sollte mir eine Taschenlampe besorgen oder rein elektrische Texte auf meiner flachen Schreibmaschine lesen. Ob papierene Bücher existieren, die zu leuchten in der Lage sind? — stop
morgens
bamako : 16.52 UTC — Mutter vor Jahren, wie sie aus dem Haus tritt. Es ist früher Morgen, vielleicht Oktober, Nebel. Sie trägt einen Morgenmantel, der noch immer in ihrem alten Haus im Badezimmer an einem Haken hängt. Sie bückt sich nach der Zeitung, schliesst die Haustür, geht langsam, etwas unsicher bereits, zum Wohnzimmertisch, legt die Zeitung auf ihm ab. Wenige Schritte entfernt wartet eine Tasse Kaffee. Die holt sie jetzt. Sie setzt sich vor die Zeitung und beginnt ihre eigene Zeitung herzustellen. Das ist ein Vorgang, der eine halbe Stunde Zeit in Anspruch nehmen kann. Um ihre eigene Zeitung herstellen zu können, muss sie die angelieferte Zeitung Seite um Seite betrachten. Sobald sie eine Seite entdeckt, auf welcher ein Artikel sich befindet, den sie zu lesen wünscht, trennt sie die Seite vorsichtig von allen weiteren Seiten, faltet sie und legt sie zur Seite. In dieser Weise ensteht nach und nach ein kleiner Stapel von Zeitungsseiten, die die alte Dame nach und nach lesen wird. Sie geht spazieren, sie geht einkaufen mir ihrem Wägelchen von schottischem Musterstoff, sie telefoniert mit ihren Freundinnen und sie sammelt Blätter im Garten und grüsst die Fische, die sich bereits auf den Winter vorbereiten. Indessen, immer wieder einmal, enfaltet sie eine der Seiten ihrer Zeitung, um sie zu lesen. Dann ist Abend geworden. Unter der Lektüre einer der letzten Zeitungsseiten schläft sie ein im Bett, das in ihrem alten Haus noch immer steht, wie auch die Nachttischlampe und ihre Bücher, ein Turm, die sie vor hatte zu lesen. — Im Haus der alten Menschen, dort wo über die Flure Rollstühle fahren, dort wo Mutter nun lebt, existieren weder Zeitungen noch Bücher. Ich habe das genau so beobachtet. — stop
elisabeth
charlie : 0.05 UTC – Vor einigen Wochen besuchte ich das Haus der alten Menschen, in dem meine Mutter wohnt. Ich spazierte über die Flure des Hauses mit einem Apfel in der Hand, und wartete, dass ich in das Zimmer meiner Mutter gerufen würde. Auf einem Sofa am Ende eines der Flure vor einem Fenster sass eine alte Frau wie zu einer Salzsäule erstarrt. Als ich zum dritten Male an ihr vorüber kam, erinnerte ich mich an eine Geschichte, die ich einmal in Brooklyn erlebte. Ich hatte sie vor Jahren notiert. Ich schrieb: Im Winter des vergangenen Jahres, an einem windig kalten Tag, besuchte ich in Brooklyn einen alten Herrn, Mr. Tomaszweska und seine Frau Elisabeth. Sie wohnen nahe der Clark Street in einem sechsstöckigen Haus mit Blick auf die Upper Bay von New York. Ich hatte den alten Mann während einer Fahrt auf einem Fährschiff zufällig kennengelernt. Er beobachtete wie ich Fahrgäste fotografierte, die ihre Namen heimlich in die hölzernen Sitzbänke des Schiffes ritzten. Er sprach mich freundlich an, wollte mir einen Schriftzug zeigen, den er selbst drei Jahrzehnte zuvor an Ort und Stelle in der gleichen Weise wie die beobachteten Passagiere eingetragen hatte. Wir führten ein kurzes Gespräch über die New Yorker Hafenbehörde, Eisenbahnen und Flugzeuge, weiß der Himmel, wie wir darauf gekommen waren. Als wir das Schiff verließen lud Mr. Tomaszweska mich ein, einmal zu ihm zu kommen. Darum stieg ich nur wenige Tage später in den sechsten Stock des schmalen Hauses auf den Höhen Brooklyns. Die Tür zur Wohnung stand offen, warme Luft kam mir entgegen, die nach süßem Teig duftete, nach Zimt und Früchten. Die Räume hinter der Tür waren verdunkelt. Ich hatte sogleich den Eindruck, dass ich vielleicht träumte oder verrückt geworden sein könnte, weil in diesem Halbdunkel an den Wänden, auch auf dem Boden, Lampen, Diodenlichter, glühten. Modelleisenbahnzüge fuhren auf schmalen Geleisen herum. Ich höre noch jetzt das leise Pfeifen einer Dampflokomotive, das meinen Besuch begleitete. Es war eine rasende Zeit, Stunden des Staunens, da in der Wohnung des alten Herrn eine sehr besondere Modellanlage gastierte, ja, ich sollte sagen, dass die Wohnung selbst zur Anlage gehörte, wie der Himmel zur wirklichen Welt. Alle Züge fuhren automatisch von einem Computer gesteuert, die Luft über den Geleisen roch scharf nach Zinn. Wir sprachen indessen nicht viel, Mr. Tomaszweska und ich, sondern schauten dem Leben auf dem Boden in aller Stille zu. An einem Fenster, dessen Vorhänge zugezogen waren, saß Mr. Tomaszweska’s Frau Elisabeth. Sie beachtete mich nicht, starrte vielmehr lächelnd auf eine kleine Klappe, die in die Wand des Hauses eingelassen war. Manchmal öffnete sich die Klappe und ich konnte für Momente das Meer erkennen, das an diesem Tag von grüngrauer Farbe gewesen war, wunderbare Augenblicke, denn immer dann, wenn das Meer in dem kleinen Fenster erschien, lachte die alte Frau mit glockenheller Stimme auf, um kurz darauf wieder zu erstarren. Einmal setzte sich Mr. Tomaszweska neben seine Frau und fütterte sie mit warmem Orangenkuchen, den er selbst gebacken hatte. Und wie wir uns wieder auf den Boden setzten, um ein Modell des Orientexpress durch die Zimmer der Wohnung kreisen zu sehen, erzählt der alte Mann, dass sie gemeinsam hier oben sehr glücklich seien. Er könne mit seiner Frau zwar nicht mehr sprechen, er könne sie nur noch streicheln, was sie irgendwie verstehen würde oder sich erinnern an die Sprache seiner Hände. Verstehst Du, sagte er, sie vergisst immer sofort, alles vergisst sie, auch wer ich bin, aber sie vergisst niemals nach den kleinen Engeln zu sehen, die uns besuchen, sie kommen dort durch die Klappe, siehst Du, schau genau hin, es ist schon ein Wunder, sagte der alte Mann, wie schön sie lacht, mein junges Mädchen, nicht wahr, mein junges Mädchen. – stop
nachtmann
delta : 0.36 UTC — Ich stellte mir einen Nachtmann vor, der unter einem Schirm durch die Welt reist, oder mit einem leichten Zelt, das sich beleuchten lässt, wie sich auch der Schirm beleuchten läßt. Einmal erreicht der Mann die südliche Küste der Insel Kreta. Er beschloß, an einem Strand nahe Soughia zu überwintern. Er errichtete daraufhin sein Zelt im Schatten eines Salzbaumes. Nun konnte man ihn nachts im Dorf oder am Strand herumlaufen oder spazieren sehen. Am Tag ruhte er in der Dunkelheit seines Zeltes und schlief oder las oder telefonierte im Licht seiner Lampen. — stop
papiere
delta : 22.58 UTC — In diesem Moment, da die Temperatur der Luft 38°C erreichte, darf ich einen Text zitieren, den ich vor Jahren bereits notierte. Er handelt von Eispapieren und von einem besonderen Kühlschrank, den ich damals in Empfang genommen hatte, von einem Behälter enormer Größe. ich schrieb, ich wiederhole, dass dieser Kühlschrank, in welchem ich plane im Sommer wie auch im Winter kostbare Eisbücher zu studieren, eigentlich ein Zimmer für sich darstellt, ein gekühltes Zimmer, das wiederum in einem hölzernen Zimmer sitzt, das sich selbst in einem größeren Stadthaus befindet. Nicht dass ich in der Lage wäre, in meinem Kühlschrankzimmer auf und ab zu gehen, aber es ist groß genug, um einen Stuhl in ihm unterzubringen und eine Lampe und ein kleines Regal, in dem ich je zwei oder drei meiner Eisbücher ausstellen werde. Dort, in nächster Nähe zu Stuhl und Regal, habe ich einen weiteren kleineren, äußerst kalten, einen sehr gut isolierten Kühlschrank aufgestellt, einen Kühlschrank im Kühlschrank sozusagen, der von einem Notstromaggregat mit Energie versorgt werden könnte, damit ich in den Momenten eines Stromausfalles ausreichend Zeit haben würde, jedes einzelne meiner Eisbücher in Sicherheit zu bringen. Es ist nämlich eine unerträgliche Vorstellung, jene Vorstellung warmer Luft, wie sie meine Bücher berührt, wie sie nach und nach vor meinen Augen zu schmelzen beginnen, all die zarten Seiten von Eis, ihre Zeichen, ihre Geschichten. Seit ich denken kann, wollt ich Eisbücher besitzen, Eisbücher lesen, schimmernde, kühle, uralte Bücher, die knistern, sobald sie aus ihrem Schneeschuber gleiten. Wie man sie für Sekunden liebevoll betrachtet, ihre polare Dichte bewundert, wie man sie dreht und wendet, wie man einen scheuen Blick auf die Texturen ihrer Gaszeichen wirft. Bald sitzt man in einer U‑Bahn, den leise summenden Eisbuchreisekoffer auf dem Schoß, man sieht sich um, man bemerkt die begeisterten Blicke der Fahrgäste, wie sie flüstern: Seht, dort ist einer, der ein Eisbuch besitzt! Schaut, dieser glückliche Mensch, gleich wird er lesen in seinem Buch. Was dort wohl hineingeschrieben sein mag? Man sollte sich fürchten, man wird seinen Eisbuchreisekoffer vielleicht etwas fester umarmen und man wird mit einem wilden, mit einem entschlossenen Blick, ein gieriges Auge nach dem anderen gegen den Boden zwingen, solange man noch nicht angekommen ist in den frostigen Zimmern und Hallen der Eismagazine, wo man sich auf Eisstühlen vor Eistische setzen kann. Hier endlich ist Zeit, unterm Pelz wird nicht gefroren, hier sitzt man mit weiteren Eisbuchbesitzern vertraut. Man erzählt sich die neuesten arktischen Tiefseeisgeschichten, auch jene verlorenen Geschichten, die aus purer Unachtsamkeit im Laufe eines Tages, einer Woche zu Wasser geworden sind: Haben sie schon gehört? Nein! Haben sie nicht? Und doch ist keine Zeit für alle diese Dinge. Es ist immer die erste Seite, die zu öffnen man fürchtet, sie könnte zerbrechen. Aber dann kommt man schnell voran. Man liest von unerhörten Gestalten, und könnte doch niemals sagen, von wem nur diese feine Lufteisschrift erfunden worden ist. – stop
von lampen
tango : 22.15 — Ein Mann schob einen kleinen Wagen einen Flur entlang. Der Wagen war bepackt mit größeren oder kleineren elektrischen Lampen, die der Mann entzündet hatte, so als wollte er, dass ich sie alle sehen könnte, vielleicht um sie an mich zu verkaufen. Nein, eigentlich war das ganz anders gewesen, ich wusste, der Mann verkaufte keine Lampen, sondern er tauschte Lampen aus, Deckenlampen, Schreibtischlampen, Notleuchten, Lichttapeten, glimmende Stäbchen, auch fliegende Lichter, Drohnenleuchten. Die Drohen, sehr kleine Wesen, sausten um seinen Kopf herum, als wären sie Insekten, Fliegen, die Stirnlampen trugen, mit welchen sie mehr oder minder freiwillig ausgerüstet, ihren Flug dokumentierten. Wahre Wolken von Licht waren zu bemerken, auch saßen Fliegen auf dem Rücken des Mannes, der in einer Weise leuchtete, als wäre Schnee gefallen. Da war noch eine Schnecke, die sich über seinen Hals bewegte, auch die Schnecke leuchtete: Das sehr schön aus, das viele Licht und der Mann, der seinen schaukelnden Wagen über den Flur schob, gerade eben auf mich zu. Plötzlich blieb der Mann stehen. Er fragte, ob ich die Schnecke haben wolle, sie sei zahm, sie ernähre sich von Staub, den sie zu sehr feinen Würmchen pressen würde, welche ich dann bequem aufsammeln könnte. Außerdem sei sie sehr schön anzusehen nachts auf ihrer Wanderung durch die Dunkelheit. Ohne eine Antwort abzuwarten, fasste sich der Mann an seinen Hals und zog am Gehäuse der Schnecke, die sich wehrte, sie leuchtete zunächst rot und dann blau, und wurde schliesslich in dem Moment, da sie sich vom Hals des Mannes löste, grün. So, in dieser grünen Farbe leuchtend, reiste sie an der Hand des Mannes durch die Luft. Kurz darauf hockte sie an meinem Hals dicht unter dem Kinn. Ich vermochte ihr Licht an meiner Schulter erkennen, die Schnecke schien sich wohl zu fühlen, leuchtete in einem schwachen Orange, das pulsierte, langsam, beruhigend. Ich solle ihr einen Namen geben, sagte der Mann. Dann war Morgen, es regnete, seltsamerweise aus einer Wolke, die sich unmittelbar über meinem Bett unter Zimmerdecke türmte. — stop
haus no 178
romeo : 20.33 UTC — Wie viele Male bin ich bereits an dem Büro im Parterre des Hauses No 178 vorüber gekommen, es müssen hunderte Male gewesen sein. Ein Mann sitzt dort hinter einem Fenster, der im Licht einer Lampe und eines Bildschirmes arbeitet, ohne je seinen Kopf zu heben, wenn ich an ihm vorüber gehe. Andere berichten das Gleiche. Und das ist doch seltsam, er scheint an dem Leben auf der Straße überhaupt nicht interessiert zu sein. Nie wendet er den Kopf, als sei er fest verschraubt, als sei auch seine Wirbelsäule verankert in dieser Haltung geradeaus auf einem Stuhl, der gleichwohl nicht beweglich ist, so dass der Mann weder freiwillig noch mit Vergnügen so vor dem Tisch sitzen wird, sondern weil er nicht anders kann. Und weil das so zu sein scheint, wird der Mann vermutlich über Radare gebieten, die ihm ermöglichen zu wissen, wer an seiner Tür vorüber kommt. Er weiss nämlich immerzu genau, wer kommt und wieder verschwindet, vermutlich kann er sehr gut riechen oder aber er kann sehr gut hören, kann mit den Ohren sehen. Er irrt sich, wie ich hörte, nie. — stop
ein taucher
nordpol : 10.12 — Ich hörte, auf Grönland soll in einer Siedlung nördlich des Polarkreises ein Mann existieren, der trainiert wurde, in Walfischkörpern zu tauchen. Sobald sorgfältigste Untersuchung eines gestrandeten Tieres notwendig werden sollte, würde jener Walfischtaucher unverzüglich zur Arbeit gerufen. Ich stelle mir vor, wie der Mann in einen Neoprenanzug gehüllt, mit einem flachen Sauerstoffgerät ausgerüstet, einer starken Lampe, zwei äußerst scharfen Messern, sowie einem angespitzten Helm ausgerüstet, strandwärts ruhende Leichname besucht, die möglicherweise noch warm sind. Ein fast lautloser Vorgang. Der Taucher verschwindet vollständig, arbeitet sich Zentimeter um Zentimeter schneidend durch den Körper voran. Vielleicht wird seine Stimme zu hören sein, eine Funkstimme, die von Zeit zu Zeit meldet, dass er sich gut fühle, dass er das Herz des Wales bald erreichen werde, das ist denkbar. — stop
schlafende
sierra : 15.02 — Ich hörte, sobald Menschen zu schlafen beginnen, sobald sie sich in Langzeitschläfer verwandeln, verschwinden nach und nach jene Menschen aus ihrem Leben jenseits der Träume, die nur selten schlafen, nur für Stunden nachts. Oder aber die Schlaflosen kehren an die Betten der Schlafenden zurück, weil sie hier in den Schläferzimmern sitzend zur Ruhe kommen. Manchmal schlafen selbst die Ruhelosesten unter ihnen an den Betten der alten Menschen ein. Wie wunderbar die Herbstbaumlampen leuchten. — stop