Aus der Wörtersammlung: minuten

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kairobildschirm

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echo : 5.38 — Ich erin­ne­re mich, dass ich im Schlaf zu mir sag­te: Das will ich nicht wei­ter träu­men. Unver­züg­lich wur­de ich wach. – Schnee ist gefal­len, ein wei­ßes Tuch liegt auf den Bür­ger­stei­gen. Das Kai­ro­fens­ter flim­mert seit bald vier­zehn Stun­den auf dem Bild­schirm mei­ner Schreib­ma­schi­ne. Kamel­rei­ter prü­geln auf Demons­trie­ren­de ein, Stei­ne flie­gen durch die Luft, Kühl­schrän­ke von Haus­dä­chern, um Men­schen zu töten. Mit der Däm­me­rung kom­men Bar­ri­ka­den, Ölfeu­er­fla­schen, tau­meln hin und her, bren­nen­de Autos, der hell­graue Rauch der Pan­zer­mo­to­ren, die Stim­men der Kom­men­ta­to­ren, die Zah­len ver­letz­ter und getö­te­ter Men­schen mel­den. Auf dem Platz der Befrei­ung wird nach Stei­nen gegra­ben. Mil­li­me­ter hohe Men­schen­fi­gu­ren schlei­fen lie­gen­de Mil­li­me­ter hohe Men­schen­fi­gu­ren über den Boden. Rei­ne Mord­lust scheint aus­ge­bro­chen zu sein. – Es ist jetzt 5 Uhr und 30 Minu­ten. Seit drei Stun­den wird scharf geschos­sen. Nie­mand weiß, woher die Schüs­se kom­men. Eine jun­ge Frau, 24, die sich auf dem Platz befin­det, erzählt wei­nend von Men­schen, die soeben getö­tet wur­den. Wie das mög­lich sein kön­ne, dass die Welt nicht ein­grei­fe, dass kei­ne Hil­fe kom­me. We will not lea­ving this place. Sie nennt ihren Namen. — stop

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manhattan : eine frau verschwindet und kehrt wieder

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nord­pol : 7.05 — Ges­tern Abend folg­te ich mit­tels der Goog­le-Earth­ma­schi­ne einer beson­de­ren Rou­te durch das süd­li­che Man­hat­tan. Ich kann­te die­se Stre­cke, war dort im Spät­som­mer des ver­gan­ge­nen Jah­res auf eige­nen Füßen spa­ziert, war Mal­colm Lowry auf der Spur gewe­sen, sei­nen enger und enger wer­den­den Krei­sen, die den Schrift­stel­ler ein hal­bes Jahr­hun­dert zuvor in das Bel­le­vue Hos­pi­tal führ­ten, wo er sich, in höchs­ter Not befind­lich, vom Schmerz­man­tel des Alko­hols zu befrei­en such­te. Immer wie­der hat­te ich damals jene Gegend nahe des East River auf­ge­sucht, sodass ich eine bei­na­he ver­trau­te Umge­bung in digi­ta­ler Wei­se berühr­te. Gegen Mit­ter­nacht dann, ich hat­te die Third Ave­nue gekreuzt, bog ich nach Nor­den ab, erreich­te 30 Minu­ten spä­ter die 70th Stra­ße. Da war an einer Ecke ein klei­ner Laden, an den ich mich erin­ner­te. Ver­such­te ihm näher­zu­kom­men, zoom­te her­an, aber dann über­quer­te ich im Sprung die Stra­ße mit­tels einer zar­ten Bewe­gung der Mou­se, beweg­te mich im Kreis und bemerk­te in die­sem Augen­blick, dass eine Frau mit Hund, die gera­de noch die Stra­ße in nächs­ter Nähe über­quert hat­te, ver­schwun­den war, indem ich die Kreu­zung von Osten her betrach­te­te. Auch war die Stra­ße dunk­ler gewor­den, als wäre kurz zuvor Regen gefal­len oder die Däm­me­rung des Abends ein­ge­trof­fen. Um ein paar wei­te­re Meter gedreht, war die Frau dann wie­der da gewe­sen und ihr Hund, den Schwanz erho­ben, und die Stra­ße tro­cken. Eine Kreu­zung, so mein Ein­druck, gefal­te­ter Zeit. Ich muss das beob­ach­ten. — stop

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kalkutta

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echo : 17.05 — Im Traum in Kal­kut­ta gewe­sen. Spa­zier­te unter einem Regen­schirm bis zu den Hüf­ten hin in schil­lern­dem Was­ser. Büch­sen und Tüten und Schu­he düm­pel­ten um mich her­um, dar­un­ter strah­len­de, lachen­de Gesich­ter von Kin­dern, die bade­ten, in dem sie mit hel­len Stim­men zu mir spra­chen. Bald zogen sie mich mit sich fort durch enge Stra­ßen, die höl­zer­ne Häu­ser säum­ten. In die Wand eines die­ser Häu­ser war ein Com­pu­ter­bild­schirm ein­ge­las­sen, dar­un­ter eine Tas­ta­tur mit Tas­ten je so groß wie eine aus­ge­wach­se­ne mensch­li­che Hand. Die Kin­der erzähl­ten, jene gefan­ge­ne Maschi­ne sei ihre Maschi­ne. Sie hüpf­ten vor der Wand hin und her, in dem sie einen Text notier­ten, den ich nicht lesen konn­te. Auch des­halb nicht lesen konn­te, weil ich mei­ne Arme und Bei­ne beob­ach­te­te, die je in eine ande­re Him­mels­rich­tung fort­ge­tra­gen wur­den. Eine Selbst­auf­lö­sung, die sich in Minu­ten­frist voll­zog, als sei der Text der Kin­der eine Beschwö­rung gewe­sen, die mei­ne ana­to­mi­sche Gestalt sorg­fäl­tig in klei­ne­re Tei­le zer­leg­te. Eines der Kin­der nahm mei­nen Kopf mit sich nach Hau­se. Behut­sam wur­de ich getra­gen und vol­ler Stolz her­um­ge­zeigt. Eine gespens­ti­sche Geschich­te viel­leicht, die sich ereig­ne­te am Mon­tag bereits gegen 3 Uhr am Nach­mit­tag. — stop
ping

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herr auf bahnsteig

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echo : 6.28 — Ein älte­rer Herr abends spät auf dem Bahn­steig einer Metro­sta­ti­on. Der Mann ist offen­sicht­lich glück­lich. Gera­de noch, vor weni­gen Minu­ten, pas­sier­te er mit einem Kof­fer in der lin­ken Hand eine Bild­schirm­wand, las im lang­sa­men Gehen einen Text, der eine hal­be Minu­te zuvor dort erschien. Die­ser Text, eine Mel­dung, berich­tet von For­schungs­er­geb­nis­sen eines nord­ame­ri­ka­ni­schen Insti­tu­tes, man habe näm­lich her­aus­ge­fun­den, dass die Inten­si­tät der Gefüh­le mit dem wach­sen­den Alter eines Men­schen stei­gen wür­de, man kön­ne sich mit 60 Jah­ren am bes­ten in eine ande­re Per­son hin­ein­ver­set­zen, gleich­wohl schwie­ri­gen Zei­ten etwas Gutes abge­win­nen. Wie er die­sen Text nun liest, wird der alte Mann lang­sa­mer, hält schließ­lich an, wen­det sich dem Licht des Bild­schir­mes zu, setzt den Kof­fer neben sich auf den Boden ab. Leicht nach vor­ne gebeugt steht er da, ein Schat­ten, eine Sil­hou­et­te, die sich auch dann nicht bewegt, als die Nach­richt, die von der Natur, vom elek­tri­schen Wesen des alten Man­nes per­sön­lich erzählt, ver­schwin­det und statt­des­sen ein Wet­ter­be­richt (Eis und Schnee), eine Rei­se­emp­feh­lung (Ägyp­ten), sowie aktu­el­le Devi­sen­kur­se (Dol­lar stei­gend) erschei­nen. Der alte Mann war­tet, er war­tet zwei oder drei Minu­ten, bis der Text, den er stu­dier­te, wie­der­kehrt. Wei­te­re Minu­ten ver­ge­hen, dann nimmt der alte Mann sei­nen Kof­fer vom Boden, dreht sich auf dem Absatz her­um, sieht mich an, er lächelt und geht wei­ter. Eine Frau nähert sich in die­sem Moment, da ich notie­re, dem Luft­raum vor dem Bild­schirm. Sie trägt einen läng­li­chen Papp­kar­ton, in dem sich, einer Zeich­nung fol­gend, ein Weih­nachts­baum (Tan­ne) befin­den soll. Aber das ist schon eine ganz ande­re Geschich­te. Guten Mor­gen! — stop

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hydra

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nord­pol : 17.58 — Hör­te im Radio vor weni­gen Minu­ten eine merk­wür­di­ge Geschich­te. Man erzähl­te, durch New Jer­sey sol­len seit Wochen Vor­ort­zü­ge mit Abtei­len von Stil­le in Rich­tung Man­hat­tan fah­ren: Tele­fo­ne und Spiel­do­sen jeder Art ver­bo­ten. Das könn­te Gerücht, Erfin­dung, von Wün­schen geträumt gewe­sen sein. Mit eige­nen Augen dage­gen habe ich beob­ach­tet, wie im Super­markt gleich um die Ecke, Zwerg­kak­teen Müt­zen von rotem Stoff auf­ge­setzt wor­den sind. Bär­te rau­schen, wei­ße Bär­te, mit­tels Nadeln sind sie an den Leib der Pflan­zen gena­gelt. Auch dass es reg­net, hier in mei­ner nächs­ten Nähe, das ist ganz sicher der Fall, so sicher der Fall wie das Wachs­tum einer wei­te­ren elek­tri­schen Hydra im Pro­zess der Selbst­be­haup­tung. Ges­tern Abend, mit­tel­eu­ro­päi­sche Zeit, ver­füg­te sie über 208, kurz nach Mit­ter­nacht über 355 und wei­te­re 12 Stun­den spä­ter über 507 ein­an­der glei­chen­de Köp­fe. — Da war noch die­ser alte Mann auf einem Basar zu Mar­ra­kesch. Wie er vor einer 40 Jah­re alten Schreib­ma­schi­ne sitzt und Lie­bes­brie­fe notiert gegen eine klei­ne Gebühr für Men­schen, die nie gelernt haben, zu schrei­ben, zu lesen. — stop

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panther

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lima : 1.42 – Etwas Merk­wür­di­ges muss gesche­hen sein, wäh­rend ich schlief. Als ich erwach­te, konn­te ich nicht sagen, ob ich eine Frau bin oder ein Mann. Ich öff­ne­te die Augen und bemerk­te einen Pan­ther, der vor mei­nem Bett auf und ab spa­zier­te. Das war ein merk­wür­di­ger Pan­ther gewe­sen, der vor mei­nem Bett spa­zier­te. Der Pan­ther war schwarz wie alle Pan­ther, wenn sie wirk­li­che Pan­ther sind. Die­ser wirk­li­che Pan­ther nun aber trug Men­schen­haut und hat­te grü­ne, anstatt gel­be Augen. Wenn ich mich beweg­te, fauch­te der Pan­ther und mach­te einen Satz auf mich zu, sodass ich mich ent­schloss abzu­war­ten, viel­leicht weil ich hoff­te, er wür­de bald schla­fen oder ganz aus mei­nen Zim­mern ver­schwin­den. — Es ist jetzt wie­der Nacht gewor­den. Noch immer habe ich mein Bett nicht ver­las­sen. Der Pan­ther ruht vor mir auf dem Boden. Wei­ter­hin genie­ße ich sei­ne unge­teil­te Auf­merk­sam­keit. Nicho­las Bak­ers Buch der Streich­höl­zer, das ich in der Nähe auf dem Boden gefun­den hat­te und gera­de noch unter mei­ner Decke ver­ste­cken konn­te, ist kreuz und quer zu Ende gele­sen. Ich spü­re ein lei­ses Hun­ger­ge­fühl in mir auf­stei­gen, der quä­len­de Durst der Wüs­ten­wan­de­rer klebt schon seit Stun­den an mei­nem Gau­men. Soll­te, sobald in fünf Stun­den die Däm­me­rung ein­set­zen wird, zum Angriff über­ge­hen. Ich muss, kein Aus­weg, die Küche, das heißt, die nächs­te Was­ser­stel­le errei­chen. Viel­leicht sind die­se Zei­len, die ich in weni­gen Minu­ten über mein Funk­netz abset­zen wer­de, die letz­ten Zei­len, die ich als leben­der Mensch notier­te. — stop

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take the “A” train — protokollfaden

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tan­go : 0.18 — Vor weni­gen Minu­ten ist etwas Erstaun­li­ches pas­siert. Ich habe das fei­ne Jazz­stück Take the “A” Train in der Inter­pre­ta­ti­on Dave Bru­becks und sei­nes Orches­ters gehört, und zwar in einem Zim­mer hier in Mit­tel­eu­ro­pa bei bes­ter Ton­qua­li­tät. Das sehr Beson­de­re an die­sem Ereig­nis ist gewe­sen, dass die Musik Dave Bru­becks zunächst in einem Städt­chen nahe der Stadt New York auf­ge­legt wor­den war, näm­lich in den Stu­di­os eines Jazz­sen­ders von mei­ner Zeit nur um Sekun­den­bruch­tei­le ent­fernt, sodass ich gern behaup­ten wür­de, dass zu der­sel­ben Zeit, da ich sie­ben­tau­send Kilo­me­ter weit ent­fernt west­wärts die ers­ten Geräu­sche des Orches­ters ver­neh­men konn­te, Dave Bru­beck im Stu­dio von einer digi­ta­len Ton­kon­ser­ve her zu spie­len begann. Unver­züg­lich saus­te das Stück in klei­ne Pake­te zer­legt und auf einen Pro­to­koll­fa­den gereiht im Daten­tun­nel unter dem Atlan­tik hin­durch zu mir hin, jedes ein­zel­ne Paket nur für mei­ne Com­pu­ter­ma­schi­ne und mich bestimmt, wo es rasend schnell zusam­men­ge­setzt und somit hör­bar wur­de. Das Wun­der der Musik. Das Wun­der ihrer Rei­se. Das Wun­der mei­ner Ohren, dass sie exis­tie­ren. — Kurz nach Mit­ter­nacht. Stür­mi­scher Wind pfeift ums Haus. — stop
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nabous zunge

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echo : 5.12 — Nabou*, ja, Nabou, Frau aus dem Süden, wie sie nachts vor einer Tas­se Kaf­fee am Flug­ha­fen in groß­zü­gi­gen Sprün­gen durch die Zeit erzählt. Das Bar­fuß­mäd­chen Nabou, für Minu­ten ist sie wie­der zum Flücht­lings­kind gewor­den, erin­nert, fins­te­res Gesicht, einen suda­ne­si­schen Herr­scher, jenen Herrn, der Bars einer Stadt räu­men und den Alko­hol in den Nil schüt­ten ließ. In der sel­ben Stadt, nur weni­ge Stun­den spä­ter, wur­den im Namen des sel­ben Man­nes, Hän­de von Armen geschla­gen für dies oder das zur Stra­fe. Das Feu­er in den Augen der Erzäh­le­rin, wie sie berich­tet von einer Zeit, da mus­li­mi­sche und christ­li­che Kin­der noch gemein­sam die Schu­le besuch­ten und hei­ra­te­ten kreuz und quer. Undenk­bar heu­te, undenk­bar, raschelt Nabou mit ihrer selt­sam rau­en Stim­me, alle Men­schen, wo auch immer, rücken nach rechts. Dann die­ser ver­damm­te Abend als Nabou eine bos­ni­sche Freun­din besucht. Man sitzt mit Fami­lie in Mit­tel­eu­ro­pa um einen Tisch, es ist kurz vor Weih­nach­ten. Die Atta­cke auf den christ­li­chen Glau­ben kommt ohne Vor­be­rei­tung wäh­rend der Nach­spei­se. Als Nabou sich als Chris­tin zu erken­nen gibt, das Stau­nen der Freun­din: Aber Ihr habt doch ein Glas Was­ser neben der Schüs­sel im Bad, und Du, Nabou, sprichst die ara­bi­sche Spra­che! Wie von die­sem Moment an das Gespräch zu Ende war. Ver­kno­te­te Zun­gen, sagt Nabou, nach all den trau­ten Jah­ren, ver­kno­te­te Zungen.

* Name geändert
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minutenzeit

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india : 15.05 — Ver­su­che, die Zeit vor­zu­stel­len, das heißt, die Zeit einer Minu­te zu mes­sen oder zu füh­len oder zu den­ken, ohne eine Uhr zu Hil­fe zu neh­men. Das ist natür­lich nicht ganz rich­tig for­mu­liert, weil ich die Genau­ig­keit mei­ner geis­ti­gen Mes­sung prü­fe, in dem ich nach Ablauf einer Minu­te, einer vor­ge­stell­ten Minu­te, die tat­säch­lich ver­stri­che­ne Zeit vom Zif­fer­blatt einer klei­nen Stopp­uhr lese, die ich in dem Moment mit einer Hand­be­we­gung in Gang set­ze, da ich den­ke, jetzt, genau jetzt ist die Zeit einer Minu­te ange­bro­chen. Nein, ich zäh­le nie bis sech­zig, auch nicht bis drei­ßig! Und die Arbeit der Uhr, die in mei­ner Hand der Minu­ten­zeit eine gül­ti­ge Gestalt ver­leiht, ist nicht zu spü­ren, nicht zu hören. Ich habe fest­ge­stellt, dass die Minu­ten­zeit des Mor­gens kür­zer ist als die Minu­ten­zeit des Abends an der­sel­ben Stel­le. Selt­sa­me Geschich­te! — stop

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mangrove

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india : 22.58 — Im Pal­men­gar­ten befin­den sich acht waben­för­mi­ge Glas­häu­ser, die durch Schleu­sen­räu­me mit­ein­an­der ver­bun­den sind, sodass man in weni­gen Minu­ten zunächst durch eine Wüs­te spa­zie­ren kann, dann durch einen Regen- und kurz dar­auf durch einen Nebel­wald. Ich sitz gern dort, jen­seits der Man­gro­ven­ab­tei­lung im Bro­me­li­en­haus, und lese in was­ser­fes­ten Büchern her­um. Es ist ange­nehm still. Kaum jemand ver­irrt sich hier­her, so ver­steckt liegt die Wabe im Zen­trum der Glas­haus­ver­samm­lung. Und viel­leicht genau aus die­sem Grund, weil es von Men­schen still ist, kom­men dut­zen­de, lei­se jau­len­der Wach­teln unter Bäu­men zusam­men, auf wel­chen Blu­men lun­gern wie schla­fen­de Vögel. Hat­te vor Stun­den noch unter Luft­wur­zeln etwas Wil­helm Gen­a­zi­no beob­ach­tet. Plötz­lich bemerk­te ich, dass kein Geräusch um mich her­um zu hören war. Völ­li­ge Stil­le. Eine merk­wür­di­ge, eine tro­cke­ne Stil­le. Für einen kur­zen Moment der Ein­druck, wäh­rend des Lesens viel­leicht taub gewor­den zu sein. Schau­te mich um, sah eine Hand auf einer Buch­sei­te lie­gen und dach­te, dass ich jetzt mit die­ser Hand sofort zur Beru­hi­gung ein Papier­ge­räusch erzeu­gen müs­se. Ich blät­ter­te also um, und ich hör­te ein Rascheln und das lei­se Sau­sen der Luft, hör­te Vögel wie­der pfei­fen, das Trop­fen des Was­sers. Ich hör­te mei­ne Stim­me das Wort selt­sam sagen. — stop
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