himalaya : 2.08 — Jeden Morgen, im Frühling oder im Sommer, Herbst oder Winter, erscheint Herr Bisaso gegen 4 Uhr am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Er trägt eine graue Hose, ein dunkelblaues Hemd, eine gelbe Krawatte und ein Schildchen, auf dem das Wort SECURITY zu lesen steht, außerdem ein Stäbchen von etwa 1 Meter 50 Länge, das er in der rechten oder linken Hand mit sich zu führen pflegt. Das Stäbchen scheint aus Bambusrohr gemacht, an seiner Spitze sitzt eine weiche Beere von Leder und Samt, die von Herrn Bisaso vermutlich höchstpersönlich dort angebracht worden war. Der alte Mann ist von stattlicher Erscheinung, beinahe zwei Meter groß, er wurde in Mombasa geboren, lebt aber schon lange Zeit, Jahrzehnte, in Europa. Blitzblanke, schwarze Schuhe. Auf diesen Schuhen macht er sich nun auf seinen morgendlichen Weg, der ihn über das Terminal 1 zum Terminal 2 und wieder zurückführen wird. Ich sehe ihn, wie er sich umsieht und pfeift, er scheint fröhlich zu sein, er liebt den Morgen und vielleicht auch seine Arbeit, seinen Auftrag. In dieser Weise, leise pfeifend, nähert er sich einer Bank, auf welcher ein Mann liegt, der schläft. Das Hemd des Mannes ist verrutscht, sein Bauch zu sehen, auch sind seine Schuhe zu Boden gefallen. Es riecht ein wenig bitter in der Luft. Behutsam berührt Herr Bisaso den Mann mit jenem weichen Ende seines Bambuszeigers an der Schulter, und schon fährt der Mann hoch aus einem Traum, reibt sich die Augen, fuchtelt dann mit den Händen, und beginnt laut zu schimpfen. Guten Morgen, entgegnet Herr Bisaso mit tiefer Stimme. Er steht ganz ruhig und wartet, bis der noch halbwegs, Schlafende aufgestanden ist. Jetzt ist er zufrieden. Er schlendert zur nächsten Bank, die zum Nachtlager einer jungen Frau geworden ist, auch sie scheint ein wenig bitter zu riechen und ohne Koffer zum Flughafen gekommen zu sein. Bald steht auch sie, reibt sich die Augen, betrachtet den großen Mann und sein Stäbchen, das Herr Bisaso noch nicht sehr lange Zeit mit sich führt. Folgende Nachricht wäre vor wenigen Wochen noch möglich gewesen. MELDUNG: Von 4 bis 5 Uhr wurden in den Terminals des Frankfurter Flughafens 87 Personen, die auf Sitzgelegenheiten ruhten, von Mr. Bisaso geweckt. Er musste deshalb 2 Tritte, eine Umarmung, allesamt unwillkürlich, aber nur zwei Ohrfeigen entgegennehmen. — stop
Aus der Wörtersammlung: junge
herzgeschichte
tango : 5.12 — In der vergangenen Nacht hörte ich eine Tonaufnahme, die vor einigen Jahren während eines Spazierganges an der Isar in München aufgezeichnet wurde. Ein herbstlicher Tag. Das Rauschen des Flusses, bisweilen tosende Geräusche, wie ein weiteres Gespräch im Hintergrund. Und Hunde, und Gitarrenmusik immer wieder, und Schritte, nicht die Schritte der zwei Gehenden vor dem Mikrofon, sondern Schritte entgegenkommender Passanten. Wir unterhalten uns über Arme und Beine, Muskeln, Sehnen, Nervenstränge. Einmal beginnt es zu regnen, aufschlagende Tropfen sind auf Schirmen deutlich zu hören. Aber wir verlieren kein Wort über den Regen. Die junge Frau, die an meiner Seite wandert, spricht sehr langsam, macht lange Pausen, manchmal scheint sie nicht mir, sondern dem Wasser zuzuhören. Immer wieder erkundigt sie sich, ob das gut so sei, was sie sage, ob ich eine Geschichte daraus machen könne. Sie will nicht, dass ich ihren Namen wiedergebe: Nenn mich ‚junge Frau‘ oder nenn mich ‚Studentin‘. Manchmal sei sie müde, sagt sie, weil sie bis spät in der Nacht als Platzanweiserin in einem Kino arbeite. Sie sei so müde, dass sie einmal im Präpariersaal am Tisch beinahe eingeschlafen wäre. Das Skalpell sei ihr aus der Hand gerutscht und zu Boden gefallen, da sei sie gerade noch rechtzeitig wieder ganz wach geworden. Der Job wäre aber sehr praktisch, weil sie in den Zeiten der laufenden Filme, manchmal lernen könne, sie führe ihren Taschenatlas immer in ihrer Handtasche mit sich, Notizen und das Skript. Als Kind habe sie ihren Eltern gesagt, dass ihr Herz nicht dort schlagen würde, wo es bei den anderen Kindern üblich wäre. Sie fühlte ihr Herz immer auf der rechten Seite schlagen. Niemand habe sie ernst genommen. Nicht einmal ihr erster liebster Freund habe ihr zugehört, und auch nicht ihr zweiter Freund, der immer an der falschen Stelle sein Ohr an ihre Brust gelegt habe. Der dritte Freund war ein Mediziner gewesen, ein Student, der habe endlich nicht nur nach ihr, sondern auch nach ihrem Herzen an der richtigen Stelle gesucht. Er habe gesagt: Ein Situs inversus, eine Normabweichung. In dieser Sekunde habe sie beschlossen, Ärztin zu werden. — stop
moskau
bamako : 6.55 — Vor einem Schalter am Zentralbahnhof stand eine alte Dame mit einem Koffer, den sie hinter sich herziehen konnte. Sie trug ein blaues Hütchen auf dem Kopf, und sie war grell geschminkt und lachte. Auf den ersten Blick schien sie fröhlich zu warten wie ihr kleiner Koffer, auf den zweiten Blick allerdings war zu sehen, dass sie nicht nur wartete, sondern bewacht wurde von einer weiteren, sehr viel jüngeren Frau und einem Mann, der die Uniform der Bahngesellschaft trug. Wie Säulen standen sie links und rechts der alten Dame, die junge Frau hatte überdies die Handtasche der Bewachten an sich genommen, um sie zu durchsuchen. Eine ihrer Hände wühlte so heftig in der Tasche herum, dass ein Rascheln weithin zu vernehmen war. Sie forschte ein oder zwei Minuten in dieser wilden Art und Weise. Weil sich aber in der Börse der alten Dame kein Dokument zur Identifizierung aufspüren ließ, schüttelte sie den Kopf, beugte sich noch einmal herab, sprach leise zu der alten Dame hin, um sich kurz darauf an einen Schalter zu wenden. Dort saß hinter spiegelndem Glas ein Schatten, der ein Mikrofon an seinen Mund führte, kurz darauf war eine warme, melodische Stimme zu hören, die durch die Bahnhofshalle schallte, sie sagte: Achtung! Wir bitten um ihre Aufmerksamkeit, vor dem Informationsschalter Gleis 24 wartet ein Personenfundstück. Bitte melden Sie sich! — Diese Geschichte ereignete sich gestern am frühen Abend, kurz bevor der Fernzug aus Moskau via Warschau den Bahnhof erreichte. Auf dem Bahnsteig warteten viele Menschen. Manche hielten Blumen in ihren Händen. Andere fotografierten. — stop
mohn
delta : 4.02 — In einem Brief, von dem ich berichten darf, erzählt M. von der kurdischen Landschaft, in der sie groß geworden war, eine karge Gegend, Gebirge. Ich kenne den Namen der kleinen Stadt, in der M. die höhere Schule besuchte, ja, ich kenne den Namen dieser Stadt mit ihren braunen und grauen Häusern. Ich darf den Schnee beschreiben, den Schnee, der Meter hoch in den Dörfern lag, aber nicht den Namen der Dörfer selbst, oder den Namen der Stadt, die zwei Fußstunden entfernt von M.s Heimatdorf am Fuße eines Berges liegt, der so hoch in den Himmel ragt, dass manchmal der Schnee auf seinen Gipfelhängen über den Sommer hin liegen bleibt. Wie lang der Tag sein kann, wenn man allein ist, schreibt M. Wenn ihr schwer sei, spiele sie mit Steinen, die sie gegen eine Wand ihres Zimmers werfe, es ist ein Kinderspiel, und die Steine sind so alt wie M. selbst. Sie erinnert sich, dass ihre Brüder im Sommer, man konnte den Schnee auf dem hohen Berg in der Nähe leuchten sehen, auf einer Wiese über dem Dorf Fußball spielten. Es war ein stark geneigtes Spielfeld, man spielte bergauf oder man spielte bergab. Die jungen Männer hatten zum Tal hin einen Steinwall errichtet, um den Ball daran zu hindern, ins Tal zu rollen. Jetzt, schreibt M., sei die Wiese wieder eine Wiese ohne Tore. Im Frühling wächst auf der Wiese Mohn, dass alles ganz rot ist. Von den Brüdern lebt nur noch einer, von dem niemand weiß, wo er sich befindet. — stop
hochstaufen
tian’anmen
nordpol : 2.21 — Ich erinnere mich an ein Gespräch vor fünf Jahren mit Din. Ihre leise singende Stimme. Sie sei, als die Panzer kamen, in eine Seitenstraße geflüchtet. Wie sie ihre Augen schloss, wie sie sagte, sie habe keine Menschen mehr gesehen nach kurzer Zeit, einige Freunde nur, die sich an Häuserwände drückten. Die Hand ihrer großen Schwester. Die Druckluft, die auf ihrem kleinen Körper bebte. Aber Menschenstille. Wie sie nach Wörtern suchte, nach Wörtern in deutscher Sprache, die geeignet gewesen wären, zu beschreiben, was sie in dem Moment, da ich auf die Fortsetzung ihrer Erzählung wartete, hörte in ihrem Kopf. Das feine, seltsame Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie am Ausdruck meiner Augen bemerkt, dass ich wahrgenommen haben könnte, dass die Bilder, die ich wusste, tatsächlich geschehen waren, das Massaker auf dem großen Platz, stolpernde Menschen, Menschen auf Bahren, zermalmte Fahrräder, der Mann mit Einkaufstüten in seinen Händen auf der Paradestraße vor einem Panzer stehend. Dann die Flucht ins häusliche Leben zurück wie in ein Versteck, das stumme Verschwinden junger Leben für immer. -Du solltest mit Stäbchen essen, sagte Din, das machst Du so, schau! — stop
zwergherzrose
~ : malcolm
to : louis
subject : ZWERGHERZROSE
date : jun 3 14 4.28 p.m.
Es ist vier Uhr nachmittags, ein heißer Tag in New York. Wir sitzen auf dem Promenadendeck, fahren in Richtung Staten Island. Die Flut kommt, der Schiffskörper unter uns zittert. Eichhörnchen Frankie kauert auf einer Bank, als wäre er ein Mensch. Kinder füttern ihn mit Nüssen. Er hält sein Gesicht in den Wind, achtet auf Möwen, die ihn mehrfach attackierten. In seiner Nähe seit zwei Wochen immer wieder anzutreffen, eine junge Frau, auch in diesem Moment ist sie anwesend. Sie kommt am frühen Morgen auf das Schiff, setzt sich an eines der Fenster und beginnt zu lesen. An den Terminals geht sie je von Bord, nimmt ieine andere Fähre, um nach zwei oder drei Fahrten wieder auf der John F. Kennedy zurück zu sein. Frankie mag an ihr Gefallen gefunden zu haben. Er sitzt jedenfalls immer in ihrer Nähe, ohne einen Grund, den wir erkennen könnten, sie hat ihn bisher noch nie gefüttert. Auch beachtet sie ihn kaum, weil sie liest. Einmal durchstöberte Frankie ihre Handtasche, jagte mit einem Bleistift davon. Die junge Frau hatte ihn beobachtet, sie lächelte und folgte ihm mit ihrem Blick. Eine reizende Person. Elegant gekleidet, heute mit einem roten Strohhut auf dem Kopf. Allison hatte sie am dritten Tag ihres Erscheinens einige Stunden lang beschattet. Am Abend folgte sie ihr nach Brooklyn, sie scheint nicht verdächtig zu sein, eine Person, die über Zeit verfügt, die vielleicht Schiffsfahrten mag. Wir notieren sorgfältig ihre Lektüre, gestern noch Carson McCullers Roman Clock Without Hands. Auch kennen wir bereits ihren Namen, wissen, dass ihre Eltern noch leben, welche Schule sie besuchte, sie scheint noch nie in ihrem Leben angestellt gewesen zu sein. Ja, es ist vier Uhr nachmittags an einem heißen Tag in New York. Es ist kaum später geworden. Ein blauer Ball rollt hin und her, als suchte er einen Ausweg. Gestern war ein Mann von Bord gesprungen und wurde gerettet. — Ihr Malcolm / codewort : zwergherzrose
empfangen am
4.06.2014
1948 zeichen
MELDUNGEN : MALCOLM TO LOUIS / ENDE
ai : FRANKREICH
MENSCHEN IN GEFAHR: „Mehr als 200 Roma, darunter 50 Kindern, droht die rechtswidrige Zwangsräumung. Gegen die Bewohner_innen einer informellen Siedlung nahe der französischen Gemeinde Bobigny wurde ein Räumungsverfahren eingeleitet. Das Urteil eines Gerichts in Bobigny wird für den 30. Mai erwartet. / Die Bewohner_innen der Siedlung nahe Bobigny, nordöstlich der Hauptstadt Paris, wurden offiziell am 23. Mai durch einen Gerichtsdiener über das laufende Räumungsverfahren informiert. Wenige Tage zuvor kamen Behördenvertreter_innen in die Siedlung und teilten den Roma mit, dass ihre Wohnstätten am 2. Juni geräumt würden. Allerdings erklärten sie den Bewohner_innen nicht, wie genau dies geschehen würde, was bei den Roma Besorgnis und Furcht hervorrief. Amnesty International geht davon aus, dass die Siedlungsbewohner_innen nicht konsultiert wurden und den Familien keine alternativen Unterkunftsmöglichkeiten angeboten worden sind. Die Roma befinden sich nun in einer prekären Situation ohne Perspektive und sind in Gefahr, obdachlos zu werden. / Die Kinder der Siedlung sind an ihren Schulen gut integriert und werden von ihren Mitschüler_innen und Lehrer_innen unterstützt. Die französische interministerielle Vertretung für Wohnen (Délégation interministériel pour l’hébergement et l’accès au logement — DIHAL) hat die Bildung, die Roma-Kinder in Bobigny derzeit erhalten, als Beispiel für “gute Praxis” gelobt. Wenn diese Familien vertrieben werden, wird dies die Schulbildung der Kinder beeinträchtigen, wie bereits in anderen Fällen rechtswidriger Zwangsräumungen geschehen, die von Amnesty International dokumentiert wurden. Viele Jugendliche der Siedlung engagieren sich ehrenamtlich im Rahmen eines Projekts zur sozialen Inklusion, das von Rom Civic ins Leben gerufen wurde, eine Initiative, die von verschiedenen Ministerien, die für junge Menschen, Wohnungsbau und soziale Inklusion zuständig sind, begrüßt wird. Viele der erwachsenen Siedlungsbewohner_innen leben seit über zehn Jahren in Frankreich, sprechen Französisch und haben entweder eine Arbeitsstelle oder sind aktiv arbeitssuchend. / Sollte diese rechtswidrige Zwangsräumung tatsächlich stattfinden, so würde sie gegen internationale Standards verstoßen, die rechtswidrige Zwangsräumungen untersagen und festlegen, dass Räumungen nur dann rechtmäßig sind, wenn die im Völkerrecht vorgegebenen Bestimmungen über entsprechende Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Hierzu gehört auch die Vorgabe, den Betroffenen angemessene Alternativunterkünfte zur Verfügung zu stellen. Eine rechtswidrige Zwangsräumung der Siedlung würde alle Fortschritte, die von den Familien bei der Integration in die lokale Gemeinde bereits erzielt wurden, wieder zunichtemachen.“ — Hintergrundinformationen sowie empfohlene schriftliche Aktionen, möglichst unverzüglich und nicht über den 2. Juni 2014 hinaus, unter »> ai : urgent action
emilia nabokov no2
himalaya : 5.15 — Vor längerer Zeit hatte ich von einem Freund erzählt, der den fotografischen Schatten einer Künstlerin via Internet verfolgte. Er arbeitet selbst seit vielen Jahren in digitalen Räumen, beinahe könnte ich sagen, dass er seit vielen Jahren in digitalen Räumen zu existieren scheint. Zahlreiche seiner Arbeiten verbinden sich mit Arbeiten anderer Menschen, weil man auf ihn verweist, weil man auf ihn wartet, auf Texte, auch auf Bilder, Filme, Geräusche, die er aufnimmt, sobald er etwas Interessantes zu hören meint. Mit jeder Minute der vergehenden Zeit wächst sein elektrischer Schatten. Er macht das ähnlich wie eine New Yorker Fotografin, die stundenlang durch die Stadt spaziert und mit einem iPhone all das fotografiert, was ihr ins Auge fällt. Manchmal sind es hunderte Fotografien an einem einzigen Tag, die nur Sekunden nach Aufnahme von ihrem Fotoapparat, mit dem sie gleichwohl telefonieren kann, an das Flickr – Medium gesendet werden. Mein Freund erzählte, dass er den Eindruck habe, die junge fotografierende Frau in Echtzeit zu beobachten, ihr im Grunde so nah gekommen zu sein, dass er kurz vor Weihnachten fürchtete, etwas Ernsthaftes könnte ihr widerfahren sein, weil drei Tage in Folge keine Fotografie gesendet wurde. Am vierten Tag erkundigte er sich mittels einer E‑Mail, die er an Flickr sendete, ob es der schweigsamen Fotografin gut gehe, er mache sich Gedanken oder Sorgen. Man muss das wissen, mein Freund hatte der Fotografin nie zuvor geschrieben, kannte nicht einmal ihren wirklichen Namen, sondern nur ein Pseudonym: Emilia Nabokov No2. Eine halbe Stunde, nachdem die E‑Mail gesendet worden war, erschien, als habe ihm die spazierende Künstlerin zur Beruhigung geantwortet, eine Fotografie ohne Titel. Diese Fotografie erzählte davon, dass sich Emilia Nabokov No2 vermutlich nicht in New York aufhielt, sondern in Montauk, weil auf der Fotografie ein Leuchtturm auf einem verschneiten Hügel zu sehen war, der eindeutig zur kleinen Stadt Montauk an der nordöstlichen Spitze Long Islands gehörte. Im Hintergrund das Meer, und vorn, ob nun mit Absicht oder nicht, ein Fuß in einem Gummistiefel von knallroter Farbe. stop. Es ist jetzt April 2014 geworden. Nach Erscheinen der Fotografie, die den roten Gummistiefel zeigt, wurden von der Künstlerin Emilia Nabokov No 2 weitere 2756 Fotografien gesendet, im Oktober des vergangenen Jahres dann die letzte Aufnahme, seither Stille. — stop
ping
sierra : 8.38 — Was, flüstert ein Junge in der Straßenbahn einem anderen Jungen zu, das weißt du nicht! Der angesprochene Junge, nachdenklich geworden, schweigt, während beide aus dem Fenster sehen. Kurz darauf antwortet er, gleichwohl flüsternd: Ich weiß etwas anderes! — stop