Aus der Wörtersammlung: warten

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vom verschwinden

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del­ta : 0.15 — Ein­mal, an einem Spät­som­mer­nach­mit­tag, erzähl­te mir eine älte­re Frau von einer selt­sa­men Erfah­rung, die sie gemacht hat­te, nach­dem ihre Schwes­ter uner­war­tet gestor­ben war. Zwei Jah­re lag die­ser schwe­re Ver­lust damals zurück. Die Schwes­ter hat­te sich kurz nach ihrem Tod, auf eige­nen Wunsch hin, in ein ana­to­mi­sches Prä­pa­rat ver­wan­delt. Ich erin­ne­re mich an den wil­den Blick der Frau, an ihre zier­li­che Gestalt, wie sie vor mir steht und vom Trau­ern und vom War­ten berich­tet, das heißt, genau­er, davon berich­tet, dass sie um ihre Schwes­ter bis­her nicht trau­ern konn­te, so wie sie sich das Trau­ern gewünscht hat­te, weil der Kör­per ihrer Schwes­ter gegen­wär­tig, noch in die­ser Welt gewe­sen sei. Manch­mal habe sie dar­an gedacht, ihre gelieb­te Schwes­ter zu besu­chen, sie noch ein­mal zu berüh­ren. Wir stan­den vor einer Kir­che. Um uns her­um fröh­li­che, von Last und Anfor­de­rung befrei­te Stu­den­ten. Sie hat­ten ihren ana­to­mi­schen Prä­pa­rier­kurs an die­sem Tag abge­schlos­sen, und den Men­schen, die ihre Kör­per spen­de­ten, betend gedankt. Auch die alte Frau schien nun leich­ter gewor­den zu sein, ent­schlos­sen. — Wie sie sagt, sie kön­ne ihre Schwes­ter jetzt end­lich beer­di­gen. — Und wie sie kurz dar­auf durch die Men­ge jun­ger Men­schen ver­schwin­det, ein Wölk­chen schloh­wei­ßen Haa­res. — stop

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copy & paste

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romeo : 2.56 — Vor weni­gen Stun­den noch wollt ich vom Abend einer Amei­se unter som­mer­li­chem Fei­gen­baum erzäh­len. Kaum ange­fan­gen, beob­ach­te­te ich, dass in dem Text, den ich wünsch­te auf­zu­schrei­ben, Wör­ter ent­hal­ten sein wer­den, die bereits vor mei­ner Text­zeit von ande­ren Men­schen in wei­te­ren Tex­ten ver­wen­det wor­den sind. Das wohl­klin­gen­de Wort Him­mel, ich hab’s nicht erfun­den, auch nicht das Wort Herz­beu­tel­chen oder das Wort Sinus­kno­ten. Alle die­se Wör­ter, gelie­he­ne Wör­ter. Ich leg sie mir in den Mund, unter mei­ne schrei­ben­den Fin­ger, Tag für Tag und Nacht um Nacht, als ob sie mir, Geschich­ten gleich, die aus der Luft zu stür­men schei­nen, allein gehör­ten. Aber dann das elek­tri­sche Knis­tern mei­nes Gehirns, in dem es die Ent­de­ckung im Schlaf zu fei­nen Wirk­lich­keits­net­zen ver­webt. – Weit nach Mit­ter­nacht. Eis­luft vor den Fens­tern, im Zim­mer war­ten Fei­gen und Bäu­me. Hab jetzt einen klei­nen Kno­ten im Kopf. — stop
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j.d.salinger : 160 west 71st street

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tan­go : 2.15 — Kurz nach Mit­ter­nacht beginnt es zu schnei­en. Sit­ze mit Schreib­ma­schi­ne vor dem Fens­ter und übe das Fan­gen ein­zel­ner Flo­cken mit den Augen. Ich mache das genau so, wie ich’s als Kind schon mach­te, aber die Licht­pel­ze die­ser Stun­den fal­len aus der Dun­kel­heit, wäh­rend sie sich damals aus hel­len Wol­ken­räu­men lös­ten, deren Tie­fe nie zu ermes­sen gewe­sen war. — Eine selt­sa­me Nacht ist das heu­te. Ich habe eigent­lich viel zu tun, und doch sit­ze ich hier am Fens­ter und schaue him­mel­wärts und den­ke an Salin­ger, an den gro­ßen geheim­nis­vol­len Schrift­stel­ler, der ges­tern gestor­ben sein soll. Ich hat­te vor weni­gen Wochen noch einen Bal­lon in mei­ne Spa­zier­kar­te der Stadt New York ein­ge­tra­gen, um ein Gebäu­de in der 71. Stra­ße West zu mar­kie­ren, das Hotel Ala­mac genau­er, Hand­lungs­ort der Geschich­ten um Fran­ny und Zooey. Ich dach­te mir, hier wirst Du ein­mal in den kom­men­den Jah­ren für Tage lun­gern und notie­ren und war­ten, auf J.D. Salin­ger war­ten, dar­auf war­ten, dass Dir der alte Mann erschei­nen möge. Und so wird das nun also anders wer­den. Aber wirk­lich merk­wür­dig ist fol­gen­de Ein­sicht, die ich gewon­nen habe in den ver­gan­ge­nen Stun­den. Men­schen, die so beschei­den leb­ten, dass man sie für nicht wirk­li­che Wesen anse­hen konn­te, wer­den wahr­haf­tig, wer­den leben­dig, sobald man ihr Lebens­en­de mel­det. – Und jetzt wie­der der Him­mel und sein Licht. Zwan­zig Uhr zwölf in Port-au-Prin­ce, Hai­ti. — stop
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teheran

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echo : 0.02 — Acht Men­schen wur­den in Tehe­ran, weil sie um Frei­heit demons­trier­ten, zum Tode ver­ur­teilt, Hun­der­te wei­te­re Men­schen wer­den vie­le Jah­re in Gefäng­nis­sen exis­tie­ren. Und doch set­zen sich Auf­be­geh­ren und Wider­stand fort. Mei­ne per­si­schen Freun­de. Wie sie jede Nach­richt aus ihrer Hei­mat sorg­sam in Gesprä­chen wie­gen, wie sie hof­fen, wie sie zwi­schen Begeis­te­rung, Zorn und Sor­ge oszil­lie­ren. — Die Ein­sam­keit der Trau­ern­den, die Ein­sam­keit der War­ten­den, indem sie um das Leben eines Ver­schwun­de­nen ban­gen. – Vier Uhr zwölf in Nay­py­idaw, Bur­ma. — stop
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zarte lügen

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alpha

~ : louis
to : Mr. jona­than noe kekkola
sub­ject : ZARTE LÜGEN

Mein lie­ber Jona­than, ges­tern, stel­len Sie sich vor, habe ich von Ihrem Mut erzählt, von Ihrer Begeis­te­rung, unse­re Welt, die Welt der Luft­men­schen zu erkun­den, eine Welt, die Sie so vie­le Jah­re in einer Was­ser­woh­nung lebend, nicht berüh­ren konn­ten. Man frag­te mich, wo genau Sie sich gera­de auf­hal­ten mögen und da muss­te ich zuge­ben, dass ich das nicht wüss­te. Auch woll­te man hören, wie Ihre fri­schen, jun­gen Lun­gen sich ver­hal­ten, wo genau an Ihrem Kör­per sie ange­bracht wor­den sind und wie sie funk­tio­nie­ren. Natür­lich habe ich kei­ne Aus­kunft erteilt, will Sie zunächst ersu­chen, mir zu sagen, ob ich berich­ten darf, weil ihr Atem­ver­mö­gen doch eine beson­de­re und des­halb auch pri­va­te Ange­le­gen­heit sein könn­te. Viel­leicht sind Sie so freund­lich, bei Gele­gen­heit sich mir in die­ser Sache zu erklä­ren. Ihren Eltern im Übri­gen geht es gut. Natür­lich machen sie sich erns­te Gedan­ken, weil Sie, mein lie­ber Kek­ko­la, nichts von sich hören las­sen. Ihre Mut­ter blass wie Krei­de, und Ihr Vater, ihr Vater um vie­le Jah­re älter gewor­den. Bald wer­de ich mei­nem Wunsch nach­ge­ben und Brie­fe erfin­den, zar­te Lügen, beru­hi­gen­de Nach­rich­ten aus den Wäl­dern, man will stolz sein, man will wis­sen, was sie so tun auf Ihrem Weg dem Süden zu und ob sie noch unter den Leben­den wei­len. Bleibt mir zu sagen, dass ihre Eltern wie­der Nah­rung zu sich neh­men. Ich ver­mu­te, sie glau­ben mir in die­sen Tagen end­lich, dass ihre Woh­nung nach Jahr­zehn­ten undicht gewor­den sein könn­te. Wir machen Fort­schrit­te. – Ihr Lou­is, ers­ten Schnee erwartend.

gesen­det am
02.12.2009
22.32 MEZ
1605 zeichen

lou­is to jonathan
noe kekkola »


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regenschirmtiere vol.2

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tan­go : 22.28 — Seit eini­gen Tagen den­ke ich, sobald ich lese, begeis­tert an Neu­ro­ne, Syn­ap­sen, Axo­ne, weil ich hör­te, dass ich mit­tels Gedan­ken, die Ana­to­mie mei­nes Gehirns zu gestal­ten ver­mag. Vor­hin, zum Bei­spiel, ich folg­te der Ankunft eines Schif­fes in New York im Jah­re 1867, über­leg­te ich, was nun eigent­lich geschieht in die­sem Moment der Lek­tü­re dort oben hin­ter mei­nen lesen­den Augen, ob man ver­zeich­nen könn­te, wie für das Wort M a r y, das in dem Buch immer wie­der auf­ge­ru­fen wird, fri­sche Fäd­chen gezo­gen wer­den, indem sich das Wort schritt­wei­se mit einer unheim­li­chen Geschich­te ver­bin­det. Oder der Regen, der Regen, was geschieht, wenn ich schla­fend, Stun­de um Stun­de, Geräu­sche fal­len­den Was­sers ver­neh­me? In der ver­gan­ge­nen Nacht jeden­falls habe ich wie­der ein­mal von Regen­schirm­tie­ren geträumt, sie schei­nen sich fest ein­ge­schrie­ben zu haben in mei­nen Kopf, viel­leicht des­halb, weil ich sie schon ein­mal nacht­wärts gedacht und einen klei­nen Text notiert hat­te, der wie­der­um in mei­nem Gehirn zu einem blei­ben­den Schat­ten gewor­den ist. Natür­lich besuch­te ich mei­nen Schat­ten­text und erkann­te ihn wie­der. Trotz­dem das Gefühl, Gedan­ken einer fer­nen Per­son wahr­ge­nom­men zu haben. Die Geschich­te geht so: Von Regen­schirm­tie­ren geträumt. Die Luft im Traum war hell vom Was­ser, und ich wun­der­te mich, wie ich so durch die Stadt ging, bei­de Hän­de frei, obwohl ich doch allein unter einem Schirm spa­zier­te. Als ich an einer Ampel war­ten muss­te, betrach­te­te ich mei­nen Regen­schirm genau­er und ich staun­te, nie zuvor hat­te ich eine Erfin­dung die­ser Art zu Gesicht bekom­men. Ich konn­te dunk­le Haut erken­nen, die zwi­schen bleich schim­mern­den Kno­chen auf­ge­spannt war, Haut, ja, die Flug­haut der Abend­seg­ler. Sie war durch­blu­tet und so dünn, dass die Rinn­sa­le des abflie­ßen­den Regens deut­lich zu sehen waren. In jener Minu­te, da ich mei­nen Schirm betrach­te­te, hat­te ich den Ein­druck, er wür­de sich mit einem wei­te­ren Schirm unter­hal­ten, der sich in nächs­ter Nähe befand. Er voll­zog leicht schau­keln­de Bewe­gun­gen in einem Rhyth­mus, der dem Rhyth­mus des Nach­bar­schirms ähnel­te. Dann wach­te ich auf. Es reg­ne­te noch immer. Jetzt sit­ze ich seit bald einer hal­ben Stun­de mit einer Tas­se Kaf­fee vor mei­nem Schreib­tisch und über­le­ge, wie mein geträum­ter Regen­schirm sich in der Luft hal­ten konn­te. Ob er wohl über Augen ver­füg­te und über ein Gehirn viel­leicht und wo genau moch­te die­ses Gehirn in der Ana­to­mie des schwe­ben­den Schirms sich auf­ge­hal­ten haben. — stop
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lichtbilder

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echo : 0.01 – In den Maga­zi­nen mei­ner Com­pu­ter­ma­schi­ne exis­tie­ren zwei Ord­ner, wel­che Foto­gra­fien ver­sam­meln, die mich beun­ru­hi­gen oder in Begeis­te­rung, in Stau­nen ver­set­zen. In der einen Ord­ner­ab­tei­lung Foto­gra­fien, die schmer­zen, auch des­halb schmer­zen, weil sie nicht gezeigt wer­den dür­fen aus mei­ner Sicht. Eine die­ser Foto­gra­fien prä­sen­tiert eine jun­ge Frau, die in der Stadt Mos­kau auf einer Stra­ße liegt. Sie wur­de, so erzäh­len Tex­te, die in der Nähe der Foto­gra­fie anzu­tref­fen sind, von Scharf­schüt­zen erschos­sen, weil sie damit droh­te, sich in die Luft zu spren­gen. Eine Tro­phäe, so sieht das aus, ein Bild, das exis­tiert. Was mache ich mit die­sem Bild? — In der ande­ren Abtei­lung mei­ner Samm­lung war­ten Foto­gra­fien, die mich gleich­wohl beun­ru­hi­gen, Foto­gra­fien, die ich vor­zei­gen könn­te, weil sie nicht Teil einer Dro­hung sind. Eine die­ser Foto­gra­fien, die mich schon lan­ge Zeit in Gedan­ken beglei­tet, beleuch­tet einen alten Mann in dem Moment, da er Repa­ra­tur­ar­bei­ten an sich selbst aus­führt. Eine Auf­nah­me, die ich als prä­zi­se, als zärt­li­che, als behut­sa­me Auf­nah­me wahr­neh­men kann. Ich stell­te mir vor, dass der alte Mann kurz inne­hält, dass er den Kopf dreht, mich ansieht und das Wort NEIN aus­spricht. Wie ich sogleich mei­ne Augen schlie­ße. — stop

chirurg

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quito

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fox­trott : 0.02 – Es ist frü­her Abend, ich lie­ge in einer Wie­se, ein Ohr gegen den Him­mel, das ande­re Ohr gegen die Erde gerich­tet, und höre Grä­sern und sehr klei­nen Tie­ren zu, wie sie sich auf die Nacht vor­be­rei­ten. Noch etwas Zeit ist, Minu­ten­zeit, weil ich war­te. Ein ange­neh­mes War­ten, ein War­ten vol­ler Freu­de. Nichts ist so lan­ge zu tun, als der gro­ßen Welt am Him­mel und der klei­nen Welt unter mir zuzu­hö­ren. Man raschelt dort für mich und der Him­mel schweigt, um nicht zu stö­ren. Es ist selt­sam, je glück­li­cher ich bin, des­to beweg­li­cher kann ich den­ken. So beweg­lich bin ich gewor­den, dass ich von Zeit zu Zeit über­haupt auf­hö­re, an irgend­et­was zu den­ken. Und doch bin ich nie­mals abwe­send, son­dern hier und war­te und höre den Grä­sern zu und atme und hal­te etwas Papier fest in der Hand, von dem ich bald vor­le­sen wer­de. 1 x schla­fe ich kurz ein. — stop

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aquarium

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whis­key : 0.01 — Ein selt­sa­mes Geräusch, das mich weck­te, als wür­den sin­gen­de Gril­len in mei­nem Zim­mer sit­zen. Ich stand dann auf und träum­te in der Küche, wäh­rend ich das Früh­stück mach­te, noch etwas wei­ter, aber bald hör­te ich es wie­der, das Geräusch durch den Flur um die Ecke. Nein, Gril­len waren das nicht, auch kei­ne hei­se­ren Vögel. Was ich hör­te, war das glück­li­che Trom­pe­ten einer Her­de Tief­see­ele­fan­ten, die im Aqua­ri­um zwi­schen John­son und Mel­ville im Kreis her­um­spa­zier­te. Nicht grö­ßer als Mur­meln und von tief­blau­er Far­be, tas­te­ten sie mit haar­fei­nen Rüs­seln im Sand und an den Schei­ben. Die ein oder ande­re Dschun­gel­pflan­ze hat­ten sie, wäh­rend ich schlief, aus dem Boden geris­sen, über­haupt war die Land­schaft, die ich seit Jah­ren ken­ne, in Auf­ruhr gera­ten, Muschel­häu­ser segel­ten durchs war­me Was­ser, auch Pan­zer­wel­se und ein paar Suma­trabar­ben, ohne Fas­sung, wie irr, mit dem Bauch nach oben. Ein fas­zi­nie­ren­der Anblick, ein Toll­haus. Wie ich mich lie­be­voll über das Aqua­ri­um beug­te, hoben sie ihre Rüs­sel aus dem Was­ser und ich spür­te den Luft­zug ihrer Instru­men­te auf der Stirn. Und jetzt ist Mit­ter­nacht gewor­den, das Ende eines wun­der­schö­nen Tages der Beob­ach­tung, den ich auf mei­nem Gar­ten­stuhl ver­brach­te. Ich habe weder gele­sen noch sonst gear­bei­tet, nur geschaut habe ich und gestaunt. — stop
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sandaugen blau

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sier­ra : 10.15 — Ein Spa­zier­gang durch den Prä­pa­rier­saal bei som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren. Woll­te Augen betrach­ten, fixier­te Augen, und so ging ich von Tisch zu Tisch und such­te nach san­di­gen, bläu­lich schim­mern­den Bäl­len. Mein scheu­er, mein ruhi­ger, mein fast küh­ler Blick. In der ver­gan­ge­nen Nacht aber, weiß der Him­mel, war­um, ein star­ker Ein­druck von Unheim­lich­keit, indem ich Ansich­ten weck­te und buch­sta­bier­te gegen 2. Ich stand vor dem Schreib­tisch auf, öff­ne­te die Fens­ter, ließ war­ten­de Flie­gen und Fal­ter her­ein, hör­te Char­lie Par­ker bis in die Mor­gen­däm­me­rung und dach­te wei­ter nach über das Rüs­sel­prin­zip der Tief­see­ele­fan­ten. Die Fra­ge stellt sich seit Tagen drin­gend, wie sie Luft von der Mee­res­ober­flä­che zu sich in die Tie­fe holen. — Kön­nen Tief­see­ele­fan­ten sehen? — stop



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