ginkgo : 2.25 — Gestern habe ich einen seltsamen Brief von einem Freund erhalten, der sich gerade in Indien befindet. Der Brief war von seiner äußeren Gestalt her ein Standardluftpostbrief, fühlte sich allerdings weich an, als würde ein dünnes Tuch in ihm enthalten sein. Er war zudem etwas schwerer als üblich. Als ich ihn öffnete, fand ich ein handschriftliches Schreiben vor, eine Fotografie und einen weiteren Brief von kleinerem Format, mit einer Art Ventil in seiner Mitte. Mein Freund notierte am 25. Juni mit einem Bleistift: Lieber Louis, seit zwei Wochen befinde ich mich in Westbengalen nahe Sonada in einem kleinen Haus, das vollständig von Holz gemacht ist. Ich gehe hauptsächlich spazieren und wenn ich einmal nicht spazieren gehe, fahre ich mit dem Zug zwischen Jalpaiguri und Darjeeling hin und her. Eine wunderbare Zeit. Ich kenne inzwischen alle Zugführer persönlich und so darf ich bei Dampfbespannung vorn auf der Lokomotive reisen. Du siehst mich anbei auf der Fotografie vor dem Kessel stehen, ja, ich bin unter den drei kleinen Männern mit den Rußgesichtern der in der Mitte. Ich habe Dir, lieber Louis, etwas indische Eisenbahnluft eingefangen. Sie ruht in den Umschlag gefüllt, der vermutlich vor Dir auf dem Tisch liegt. Es wäre vielleicht am besten, wenn Du einen Strohhalm verwenden würdest, den Du mit dem Ventil verbindest, um dann einen tiefen Atemzug durch ein Nasenloch zu nehmen. Allerbeste Grüße Dein L. — Es ist jetzt 2 Uhr und 30 Minuten mitteleuropäischer Sommerszeit. John Coltrane LIVE: The Green Dolphin Street. — stop
Aus der Wörtersammlung: fotografie
five dollars
romeo : 0.05 — In einer Subway Station unter dem Times Square kauerte im Februar ein dunkelhäutiger Mann, der seine Hände so schnell über eine Batterie von Eimern bewegte, dass sie kaum noch wahrnehmbar waren, Schatten in der Luft, Unschärfen. Der Mann war etwa 50 Jahre alt, Drummer, ein Perkussionist von Bedeutung. Hunderte Menschen umringten ihn, klatschten, tanzten, sangen zu seinen wilden Rhythmen. Auf dem Boden vor dem Mann ausgebreitet lag ein Tuch der New Yorker Metropolitan Transportation Authority, Arts for Transit, Muny, ein Zeichen, das ihn als einen von der Stadt geschützten Künstler auswies. Dieser zierliche Schlagzeuger nun ist mir nicht allein seiner Kunst wegen in Erinnerung geblieben, sondern auch deshalb, weil er eine sehr wirkungsvolle Methode entdeckt hatte, Geld einzunehmen. Sobald nämlich einer der Zuhörer seine Fotokamera auf ihn richtete, unterbrach er sein Spiel, deutete mit einem Finger auf den Apparat und rief: 5 Dollars. Man kann sich das vielleicht vorstellen, diese Stille, die von einer Sekunde zur anderen Sekunde herrschte, wie der Fotografierende vom Publikum mahnend ins Auge genommen wurde, wenn die Zahlung nicht unverzüglich erfolgte. Indessen war auch eine Flucht mit Kamera für die versammelte Gemeinschaft der Genießenden nicht wirklich nützlich, weil selbst dann, wenn einer der angesprochenen Räuber mit seinem digitalen Bild in der Aufnahmemaschine flüchtete, spielte der Schlagzeuger nicht weiter. Er hielt so lange inne, bis ein weiterer, ein Zuhörer ohne Kamera vielleicht, die offene Rechnung des Verschwundenen bezahlte. Ein kleines Wunder, eine Art Geld ansaugender Pumpe, die einen Unterdruck mittels ausbleibendem Geräusches erzeugte. It works. — stop
koffer unsichtbar
echo : 0.03 — Mein Vater war ein Liebhaber technischer Messgeräte. Er notierte mit ihrer Hilfe Dauer und Kraft des Sonnenlichts beispielsweise, das auf den Balkon über seinem Garten strahlte. Die Temperaturen der Luft wurden ebenso registriert, wie die Menge des Regens, der in den warmen Monaten des Jahres vom Himmel fiel. Selbst die Bewegungen der Goldfische im nahen Teich wurden verzeichnet, Erschütterungen des Erdbodens, Temperaturen der Prozessoren seiner Computermaschine. Es ist merkwürdig, beinahe täglich gehe ich zurzeit auf die Suche, weil wieder irgendeine dieser Messapparaturen einen piepsenden Ton von sich gibt, als ob mein Vater mittels seiner Maschinen noch zu mir sprechen würde. Indessen habe ich seit zwei Tagen Kenntnis von einer Fotografie, die mich neben meinem sterbenden Vater zeigt. Ich sitze auf einem Stuhl, mein Vater liegt in einem Bett. Es ist ein Bild, das ich zunächst kaum anzusehen wagte. Ich habe tatsächlich eine Hand vor Augen gehalten und zwischen meinen Fingern hervor gespäht. Jetzt ist mir warm, wenn ich das Bild betrachte. Die Fotografie zeigt einen friedlichen Moment meines Lebens. Etwas geschieht, wovor ich mich lange Zeit gefürchtet habe. Weinen und Lachen falten sich, wie Hände sich falten. Mutter irrt zwischen Haus und Friedhof hin und her, als würde sie irgendeine unsichtbare Ware in gleichfalls unsichtbaren Koffern tragen. — stop
das licht eines nahenden todes
charlie : 15.14 — Wie ein nahender Tod in den Bewegungen der Menschen auf Hospitalfluren, in Gesprächen, Nachrichten, Telefonaten, auch in den Blicken pflegender Schwestern und behandelnder Ärztinnen nach und nach erscheint. Das Licht des kommenden Endes wird sichtbar im Leiserwerden der Stimme des Sterbenden, ein Mund, der sich öffnet wie der Mund eines jungen Vogels, nach Luft suchend, nach etwas Wasser, Tee, Aprikose. Letzte zärtliche Berührungen, die Kühle der Glieder, wandernde Farben der Haut, liebevolle Sätze von Dank, Klagen, Weinen, Gebete. Ja, das Licht eines nahenden Todes erscheint nach und nach unaufhaltsam wie das Licht der Farben auf einer Polaroidfotografie erscheint. — stop
indianer
~ : oe som
to : louis
subject : INDIANER
date : mar 30 12 9.28 a.m.
Gestern Abend, stürmische See, war Miller mit einer Schachtel Fotografien Noe’s vom Festland zurückgekehrt. Es dunkelte bereits, als er mit dem Segelschiff Esther Valdez zufrieden eintraf. Wir saßen dann die halbe Nacht an einem Tisch, um eine erste Fotografie unter drei Dutzend weiterer Fotografien Noe’s auszuwählen. Noe als Säugling auf einem Wickeltisch liegend. Noe in einer Badewanne mit einem Hütchen auf dem Kopf. Er war damals vier oder fünf Jahre alt gewesen und lachte in die Kamera. Noe zur Karnevalszeit, ein Indianer. Noe wie er ein kleines Mädchen küsst, das größer ist als er selbst. Ein Passbild in Farbe. Noe ist bereits weit über 20 Jahre alt gewesen, mit diesem Bild wollen wir beginnen, und so haben wir Noes Fotografie in Glas gepanzert. Miller machte sich dann nach etwas Schlaf höchstpersönlich auf den Weg abwärts. Er ist in diesem Moment auf Tiefe 250 Fuß angekommen, noch zwei Stunden und er wird Noe erreichen. Miller meldet, er könne Noe bereits erkennen, einen leuchtenden Punkt, sagt Miller, einen gleichmäßig blinkenden Punkt. Noe selbst scheint zufrieden zu sein. Er ist wach, wir hören seinen Atem. Noch vor wenigen Minuten versuchte er seinen Blick nach oben zu richten, aber seine Kräfte sind zu gering, um seinen schweren Anzug bewegen zu können. Er sei nicht mehr der Jüngste, sagte Noe. Er sehne sich nach einer Uhr, setzte er hinzu. — Das Meer ist heute ruhig. Ein sanft blauer Himmel über uns. Nichts an dieser Stelle deutet daraufhin, welch dramatische Geschichte sich unter uns in aller Stille ereignet. Ob Noe sich wieder erkennen wird? — Ahoi, lieber Louis. Dein OE SOM
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30.03.2012
1632 zeichen
erfundene fotografie mit kamelen
delta : 0.22 – Kamele sind Tiere, die ich schon immer mochte. Sie erscheinen mir vertraut, als hätte ich einen Teil meines Lebens unter Kamelen zugebracht. Ihre großen Augen, die leicht aus dem Kopf hervorstehen, ihr samtig ledriger Mund, ihr Geruch, ihr warmer Bauch, das weiche dichte Fell. Ich erinnere mich, dass man mir vor langer Zeit einmal erzählte, ich sei während meiner Besuche mit meinem Vater im zoologischen Garten immer wieder gern bei den Kamelen gewesen. Auch soll mein Vater mich auf den Schultern getragen haben, während ich seinen großen Kopf mit meinen kleinen Armen umfasste. Merkwürdig ist, dass ich mich an keine Fotografie erinnere, die mich dort oben als einen stolzen Reiter zeigt, vermutlich deshalb, weil mein Vater vor Jahren der einzige Fotograf der Familie gewesen war. Es existieren überhaupt nur wenige frühe Bilder, die ihn und mich gemeinsam zeigen. Und so habe ich nun folgendes probiert. Ich habe eine Fotografie in meinem Kopf illuminiert, ein Dokument, das nie existierte und doch sehr wirklich werden könnte, wenn ich nur lange genug daran arbeite. Das Dokument ist eine Schwarz-Weiß-Aufnahme. Sie zeigt einen Mann in weiten dunklen Hosen, mit hellem Hemd, das ist mein Vater. Auf seinen Schultern sitzt ein kleiner Junge, auch er trägt ein helles Hemd, Sandalen und kurze Lederhosen, das bin ich. Über uns verzweigt sich ein Ulmenbaum. Es ist ein mächtiger Baum. In seinem Schatten hinter einem Zaun stehen zwei Kamele, sie schauen uns an. Da ist noch ein Flamingovogel, hungrige Gestalt, der auf einem Bein mitten auf dem Spazierweg steht. Das sieht alles schon sehr gut aus, finde ich. Ich habe mir dieses Bild vorgestellt, bis ich es so genau vor mir sehen konnte, dass ich es auf einem vorgestellten Tisch drehen und wenden könnte. Mein Vater, den ich jetzt in dieser Weise sehen kann, war ein junger Mann, der lachte. Er zeigte in die Richtung der Kamele. Und auch ich zeigte mit einem Finger in die Richtung der Kamele und auch ich lachte. Es war Sommer. — stop
fährschiff john f. kennedy : armzungen
delta : 0.08 — Eine kleine Geschichte habe ich rasch noch zu erzählen. Sie verfügt über kaum Handlung, eine Geschichte, die sich im Grunde Tag für Tag auf einem Fährschiff der Staten Island Flotte wiederholen könnte. Auf diesem Schiff, das den Namen John F. Kennedys trägt, befindet sich in der Mitte des Bridgedecks hinter einem Tresen ein kleines Ladengeschäft, das der Versorgung der Reisenden dient, ein Ort, der leuchtet und blinkt, ein Ort, der nach Popcorn duftet, nach Kaffee, nach gebratenem Schinken und nach weiteren Substanzen, die ich bislang nicht identifizieren konnte. Obst, Schokolade, Cookies, Bonbons, auch Straßenpläne Manhattans, Feuerzeuge, Coca-Cola, Zuckerwasser in verschiedensten Farben, Nüsse, geröstete Mandeln, was ich wähle, was ich wünsche, bekomme ich von einem Mann ausgehändigt, der seiner Erscheinung nach in Mexiko oder Nicaragua geboren worden sein könnte. Sein stoischer Ausdruck ist mir sofort aufgefallen, lange Zeit habe ich ihn beobachtet, dieses Gesicht, das wirkte, als würde es eine aus Tropenholz geschnitzte, eine auf das Sorgfältigste bemalte Maske tragen, darin Augen, dunkle, schimmernde Knöpfe. Die Stimme des Mannes, die sich dort irgendwo befinden muss, habe ich bisher nie gehört. Und ich habe nie gesehen, dass er sich von seinem Platz fortbewegte, er steht senkrecht hinter seiner Ware, ein Monument, das über sehr schnelle, sehr lange Arme verfügt, ja, es sind die Arme, das Einzige, was sich an diesem Mann bewegt sind, seine Arme, diese Arme sind Handlung, sie sind eine Geschichte, sie sind erstaunlich, weil sie in der Geschwindigkeit der Chamäleonzungen nach Waren greifen. Einmal habe ich einen der Fotoapparat gekauft, die der Mann in seinem Sortiment für Touristen bereithält. Der Apparat kostete sechs Dollar und der Film 8 Dollar. Das ist ein wirklich altmodischer Film, einer, den man, um seine Bilder betrachten zu können, entwickeln muss. Ich habe den Mann nun mit genau diesem Fotoapparat fotografiert. Ich glaube, der Mann freute sich über meine Geste. Er schien unter der Maske seines Gesichtes zu lächeln. Vielleicht ahnte er zu diesem Zeitpunkt, dass ich einmal nachsehen werde, ob er lächelte, ein Geschenk für die Zukunft. Ende der Geschichte. — stop
south ferry : ein mann
delta : 0.32 — Im Wasser das Wühlen der Schrauben, die sich der Fahrt des Schiffes entgegenstemmen. Dann Ruhe, Stille, eine ausatmende Bewegung, indem sich die Fähre dem Lande nähert, gleitende Fahrt. Fangarmen einer Gottesanbeterin ähnlich lauern Gangways in den Schatten der Hafenterminals. Ein Matrose steht dort, sehr gefährlich, hoch über schäumendem Wasser. Es ist das letzte Schiff seiner Schicht, dreißig Fähren hat er an diesem Tag schon in der Annäherung gesehen. Am Bug stehen Menschen, sie werden größer, er kann Gesichter erkennen, ihren Atem in der kalten Luft. Manche fotografieren. Andere versuchen in der Menge einen Platz zu erreichen, von dem aus sie unverzüglich loslaufen werden, ein kleiner Vorsprung, ein oder zwei Minuten Zeit. Das Schiff kommt von der Seite her, von rechts, es schrammt an schweren Holzpfählen entlang, sie geben nach unter dem Gewicht des mächtigen Körpers, ein Ächzen, die reisenden Menschen suchen Halt in dieser Sekunde, dann, in einer sanften Bewegung dreht sich das Schiff, kommt näher, schmiegt sich an, so dass keine Hand, nicht die kleinste, zwischen Schiff und Steg gelegt werden könnte. Das ist der Moment, da der wartende Mann den Weg in die Stadt freigeben, das ist der Moment, da er den warmen Geruch der Menschen wahrnehmen kann. Ein Tier kommt auf ihn zu, es ist eine Schlange, die drei oder vier Minuten seiner Zeit an ihm vorüberziehen wird. Gerade war sie noch schweigsam, jetzt spricht sie, sie spricht an ihrem Kopf und auch von ihren Seiten her. Und da ist ein offener Blick, den der Mann vielleicht wahrnehmen kann, mein Blick, ein Blick, der sich um ihn kümmert, der sich auf den Landmatrosen vorbereitet hatte, der einsammeln will, jede einzelne seiner Bewegungen, um sie später einmal wiederholen zu können. — stop
upper new york bay : elefanten
nordpol : 11.10 — Im Traum folgte mir ein Mann stundenlang, als wäre er mein eigener Schatten. Dieser Schatten führte drei junge Elefanten hinter sich her, dampfende Geschöpfe, die ohne Pause hupten. Das wäre für sich genommen eine noch eher heitere Geschichte gewesen, wenn der Dampf der Elefanten nicht bedeutet haben würde, dass es sich um gebratene Elefantentiere handelte, gekocht bis auf die Knochen. Teile ihrer Bäuche waren bereits verloren gegangen, auch von ihren Ohren waren kaum nennenswerte Reste übrig gewesen. Ich dachte mir noch, dass sie vielleicht hupten, weil sie unter Schmerzen litten, da hatte ich bereits einen Löffel in der Hand. – stop. Während einer Fahrt mit der Staten Island Fähre eine Frau, die mit sehr hoher Geschwindigkeit Platon auf einem iPad las. Das wirkte genau so, als würde sie den Text mit ihren Augen fotografieren. Nach wie vor auf der Suche nach einem Wort, das den Moment beschreiben könnte, in dem Regen auf die Oberfläche des Meeres trifft, nach einem Geräuschwort für das Verschwinden. — stop
manhattan : zuccotti park
marimba : 17.55 — Die folgende Geschichte, oder Teile dieser Geschichte, haben sich in meinem Leben nicht gerade so ereignet, wie ich sie erzählen werde. Ich habe sie mir ausgedacht, das heißt, die Geschichte, die von einer Pizzeria berichtet, ist mir eingefallen, als ich tatsächlich genau diese erzählte Pizzeria besuchte in der Greenwich Street nahe dem Zuccotti Park. Ich war einige Stunden in der Fähre zwischen Manhattan und Staten Island gependelt, hatte Geräusche aufgenommen, fotografiert und über Gerüche notiert. Saß nun auf einem Hocker am Fenster des kleinen italienischen Ladens in der Wärme, aß und trank und schaute auf den Zaun, hinter dem sich unmittelbar das Gelände des World Trade Centers befindet. Ich versuchte mir vorzustellen, wie dieser Ort den Einsturz der riesigen Gebäude überstehen konnte, was in diesen Räumen geschehen war in den Minuten der Katastrophe. Fenster könnten geborsten, Tisch und Stühle vom Luftdruck der Staubwolke durch den Raum geschleudert worden sein. Vielleicht hatten sich Menschen bis hierher geflüchtet, vielleicht waren sie verletzt, vielleicht waren sie an dieser Stelle gestorben, erstickt, erschlagen oder verbrannt. Der kleine Laden jedenfalls hatte sich gut erholt. Keinerlei Spur von der Hölle, die sich in nächster Nähe entfaltet hatte. Auch der Mann hinter dem Tresen wirkte kräftig und gesund, obwohl der Lärm der gewaltigen Baustelle hinter dem Zaun an seinen Nerven gezerrt haben musste. Ich überlegte, ob er Augenzeuge gewesen sein könnte, beobachtete ihn eine Weile, und als er sich einmal näherte, fragte ich ihn. Der Mann musterte mich mit einem schnellen Blick, ohne zu antworten. Bald stand er wieder hinter seinem Tresen, so als wäre nichts geschehen, keine Gegenfrage, kein Versuch, in der Zeit zurückzukommen. Ich konnte in diesem Moment nicht einmal sagen, ob ich tatsächlich gefragt oder mir die Frage nur vorgenommen hatte, auch ob der Mann so lange geschwiegen hatte, bis ich mich der Türe näherte, um auf die Straße zu treten, konnte ich nicht mit Sicherheit behaupten. Seine Stimme in diesem Moment: It was horrible! Dann wieder das Rattern der Motorschrauber. Im Park, im berühmten Zuccotti Park, eine Handvoll Menschen von Polizisten umringt. Keine Zelte, keine Möwen, aber Tauben, Tauben, Tauben. — stop