Aus der Wörtersammlung: herzen

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im pullmannwagen

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hima­la­ya : 6.46 — Seit eini­gen Stun­den sind hef­ti­ge Arbeits­ge­räu­sche, — Häm­mern, Boh­ren, Sägen -, aus dem klei­nen Raum zu ver­neh­men, der sich neben mei­nem Arbeits­zim­mer befin­det, und Män­ner­stim­men, die scher­zen und pfei­fen. Ich will das schnell erzäh­len, es han­delt sich um einen Vor­gang der Mon­ta­ge, weil zwei Hand­wer­ker damit beschäf­tigt sind, einen Eisen­bahn-rei­se­wa­gon, genau­er, die Abteil­schei­be eines Zuges, zu ver­schrau­ben, die mir ges­tern Nach­mit­tag bei äußerst schlech­tem Wet­ter in Ein­zel­tei­len ange­lie­fert wor­den waren. Ich habe kei­nen wirk­li­chen Aus­blick auf das, was dort im Ein­zel­nen geschieht, aber ich kann das fei­ne Leder der Sit­ze des alten Pull­mann­wa­gens bereits rie­chen, den ich mir wünsch­te, um dar­in jeder­zeit fah­ren und arbei­ten zu kön­nen. Ein groß­ar­ti­ges Erleb­nis soll das sein, Stun­de um Stun­de im his­to­ri­schen Wagon zu sit­zen und zu schau­en und zu schrei­ben oder zu schla­fen, das rhyth­mi­sche Geräusch der Schwel­len, som­mer­li­che Rhein­land­schaf­ten, die auf Bild­schirm­fens­tern vor­über­zie­hen. Die Stim­me eines Schaff­ners, der sich nach Fahr­kar­ten erkun­digt, sie kommt näher, der Mann grüsst durch das Fens­ter der Tür in mei­ne Rich­tung, immer wie­der wird er kom­men, ohne je das Abteil zu betre­ten, in dem ich sit­ze. Kin­der tol­len auf den Wagon­flu­ren her­um, irgend­wo schreit jemand, dass end­lich Ruhe sein soll, Tanz­mu­sik vom Nach­bar­ab­teil, Rei­sen­de ver­tre­ten sich die Bei­ne, zei­gen auf Damp­fer­schif­fe drau­ßen auf dem Fluss, auch sie sind Bild­schirm­we­sen, drei­ßi­ger Jah­re, sehr gut gemacht. Ein Kom­bü­sen­wä­gel­chen schep­pert vor­über, ein Bahn­hof, eine Uhr, es wird dun­kel und plötz­lich tief ste­hen­de Son­ne über den wil­den zor­ni­gen Bäu­men, die geduckt in einer Schnee­land­schaft ste­hen, bald, in weni­gen Minu­ten, wer­den wir Oslos Zen­tral­sta­ti­on errei­chen. — stop
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winterfliegen

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char­lie : 6.37 — Regen fällt. Soviel Regen fällt, dass die Nacht­luft hell wird vom Was­ser. Viel­leicht war es die­se Hel­le, die mich an die Fra­ge nach der Exis­tenz der Win­ter­flie­gen erin­ner­te. Vor eini­gen Tagen hat­te ich mich auf die Suche nach die­ser Spe­zi­es bege­ben. Nicht in der wirk­li­chen, aber in der Welt der Zah­len, wel­che Zei­chen, Bil­der, Fil­me in Licht­ge­schwin­dig­keit durch den Raum trans­por­tie­ren. Ich such­te nach Win­ter­flie­gen vor­nehm­lich in den Maga­zi­nen digi­ta­ler Biblio­the­ken, aber ich habe kei­ne Flie­gen­sor­te gefun­den, die mei­nen Vor­stel­lun­gen einer pola­ren Flie­gen­gat­tung ent­spro­chen haben wür­de, denn die Art der Win­ter­flie­gen soll­te in eisi­ger Umge­bung exis­tie­ren, in Höh­len, stel­le ich mir vor, die sie mit ihren Flie­gen­fü­ßen höchst­per­sön­lich in den Schnee gegra­ben haben. Viel­leicht sind sie von Natur aus eher küh­le Wesen, oder aber sie tra­gen einen Pelz, ein Fell, wie das der Eis­bä­ren, wei­che, wei­ße Män­tel von Haut und Haar, die ihre äußerst lang­sam schla­gen­den Her­zen schüt­zen. Die­se Flie­gen wer­den ein­hun­dert Jah­re oder älter, sie könn­ten sich von feins­ten Stäu­ben ernäh­ren, vom Plank­ton der Luft, das aus wind­ge­bück­ten Wäl­dern ange­flo­gen kommt, Moo­se, Bir­ken­pol­len, Kot­sand von nor­di­schen Füch­sen. Ich stel­le mir vor, dass die­se Flie­gen so weiß sind, dass man sie nicht sehen wird, wenn sie über den Schnee spa­zie­ren. Man wird mei­nen, der Schnee bewe­ge sich selbst oder es wäre der Wind, der den Schnee bewegt, aber statt­des­sen sind es die Flie­gen, die nicht grö­ßer sind als jene Flie­gen, die nacht­wärts in mei­ner Küche im Som­mer aus einem Apfel stei­gen. — stop
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zeppelin

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lima : 1.38 — Früh­mor­gens, sobald ich den ana­to­mi­schen Prä­pa­rier­saal betre­te, immer wie­der der Ein­druck, an einem nicht wirk­li­chen Ort zu sein, an einem geträum­ten Ort, obwohl ich der fes­ten Über­zeu­gung bin, längst wach gewor­den zu sein. Ich schlen­de­re, unwirk­lich selbst und wirk­lich zugleich, an jun­gen Men­schen vor­über, die Her­zen oder Gehir­ne oder Mus­kel­grup­pen stu­die­ren, und ich höre, wie sie von einer Damp­fer­fahrt erzäh­len, die sie am Abend zuvor  unter­nom­men haben, höre, wie sie sich ver­ab­re­den, höre, wie sie mich grü­ßen. Manch­mal rei­che ich eine Hand und ich spü­re eine wei­te­re Hand in mei­ner Hand, ihre Bewe­gung, und doch der Gedan­ke, bei­de Hän­de und jede der Stim­men um mich her könn­ten nicht wirk­lich exis­tie­ren. — Alles, was ich sehe und höre, sehe und höre ich in mei­nem Kopf.  — stop

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quallenuhr

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ulys­ses

~ : oe som
to : louis
sub­ject : QUALLENUHR
date : sept 12 12 10.22 a.m.

Ganz plötz­lich, lie­ber Lou­is, habe ich Lust bekom­men, Dir zu schrei­ben. Eigent­lich woll­te ich mich erst am kom­men­den Sams­tag mel­den, aber ein Sturm bewegt sich auf uns zu und es ist nichts zu tun, als zu war­ten, ob er uns mit vol­ler Wucht tref­fen wird. Ver­mut­lich ist es die­se War­te­rei, die an unse­ren Ner­ven zerrt. Auch, dass die Tage wie­der kür­zer wer­den. Ges­tern haben wir einen Schwarm Tin­ten­fi­sche beob­ach­tet, der unser Schiff umkreis­te. Eine unge­wöhn­li­cher Anblick, die Tie­re waren schnee­weiß. Wir haben eini­ge gefan­gen, sie schme­cken süß, wenn man sie brät, nach Brot, nach Gebäck, nach Man­deln. Beun­ru­hi­gend ist, dass sie weder über Her­zen noch Augen ver­fü­gen. Eine hal­be Nacht haben wir einen Fisch nach dem andern durch­sucht. Als wir kein Exem­plar mehr hat­ten, um unse­re Suche fort­set­zen zu kön­nen, ist Mil­ler mit dem Bei­boot los­ge­fah­ren. Fast wind­still ist es hier unten auf Höhe des Mee­res, weit oben jedoch rasen­de Wol­ken von West nach Ost. Ja, lie­ber Lou­is, wir durch­le­ben schwie­ri­ge Tage. Und Noe, unser Noe in der Tie­fe, ist von Fie­ber befal­len. Wir haben ihn gut 150 Fuß ange­ho­ben, damit er Licht sehen kann. Seit meh­re­ren Stun­den wie­der­holt er eine klei­ne Geschich­te, von der wir nicht wis­sen, woher sie kommt. Noe sagt, Noe stel­le sich ein Zim­mer vor, ein freund­li­ches, hel­les Zim­mer von aller­feins­ter Qual­len­haut, ein Zim­mer von Was­ser, ein Zim­mer von Salz, ein Zim­mer von Licht. Man könn­te die­ses Zim­mer, und alles was sich im Zim­mer befin­det, das Qual­len­bett, die Qual­len­uhr, und all die Qual­len­bü­cher und auch die Schreib­ma­schi­nen von Qual­len­haut, trock­nen und fal­ten und sich 10 Gramm schwer in die Hosen­ta­sche ste­cken. Und dann geht man mit dem Zim­mer durch die Stadt spa­zie­ren. Oder man geht kurz mal um die Ecke und setzt sich in ein Kaf­fee­haus und war­tet. Noe sitzt also ganz still und zufrie­den unter einer Ven­ti­la­tor­ma­schi­ne an einem Tisch, trinkt eine Tas­se Kakao und lächelt und ist gedul­dig und sehr zufrie­den, weil nie­mand weiß, dass er ein Zim­mer in der Hosen­ta­sche mit sich führt, ein Zim­mer, das er jeder­zeit aus­pa­cken und mit etwas Was­ser, Salz und Licht, zur schöns­ten Ent­fal­tung brin­gen könn­te. Hier spricht Noe. Noe stellt sich ein Zim­mer vor, ein freund­li­ches, hel­les Zim­mer von feins­ter Qual­len­haut. — Bes­te Grü­ße. Ahoi. Dein OE SOM

gesen­det am
12.09.2012
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herzwanderung

9

gink­go : 0.28 — Auf Notiz­kärt­chen, die ich im Prä­pa­rier­saal beschrif­te­te, das Wort Herz­wan­de­rung ent­deckt. Ich notier­te die­ses Wort, kurz nach dem ich einen jun­gen Mann beob­ach­tet hat­te, wie er mit einem klei­nen rosa­far­be­nen Her­zen, das er zuvor unter Anlei­tung eines Assis­ten­ten aus dem Brust­korb einer alten Frau ope­rier­te, durch den Saal eil­te, um es unter kal­tem Was­ser zu waschen. Unmit­tel­bar hin­ter ihm war­te­te ein Kol­le­ge. Auch er hielt ein Herz in Hän­den. Die­ses Herz schien ver­gleichs­wei­se das Herz eines Rie­sen gewe­sen zu sein, und es war dun­kel, fast schwarz. Als der jun­ge Mann mit der Waschung des klei­nen rosa­far­be­nen Her­zen fer­tig gewor­den war, dreh­te er sich um. Für eini­ge Sekun­den stan­den sich die zwei Män­ner gegen­über und betrach­ten je das Herz des ande­ren. — stop

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herzschrittmacher

9

zou­lou : 2.52 — Tat­säch­lich exis­tie­ren noch immer Men­schen, deren Her­zen mit­tels Schritt­ma­chern beschleu­nigt wer­den, die von Plu­to­ni­um 238 ange­trie­ben sind. Ande­re ruhen bereits in Grä­bern. Ihre Her­zen, stell ich mir vor, sind längst ver­schwun­den, aber aus edel­me­tal­le­nen Dosen fun­ken wei­ter­hin elek­tri­sche Pul­se, laut­lo­se wie ver­geb­lich Suchen­de. – stop

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lichtpelze

14

 

 

del­ta

~ : louis
to : dai­sy und vio­let hilton
sub­ject : LICHTPELZE

Ich habe Euch, lie­be Dai­sy, lie­be Vio­let, fol­gen­des zu berich­ten. Es schneit heu­te Nacht, weil es schnei­en muss. Licht­pel­ze, kaum Wind, sie schau­keln an mei­nem Fens­ter aus dem Nebel­dun­kel kom­mend vor­bei. Ich glau­be, ich habe Euch schon erzählt, dass ich mir vor Wochen eine klei­ne Maschi­ne vor­ge­stellt habe, die flie­gen kann. Die­se vor­ge­stell­te Maschi­ne ist nun eine tat­säch­lich sehr klei­ne Maschi­ne gewor­den, nicht grö­ßer als eine Mur­mel in Kin­der­hand. Zar­tes­te Räd­chen und Schrau­ben und Gewin­de sind in ihrem Innern zu fin­den, Bat­te­rien von der Grö­ße eines Berg­schne­cken­her­zens wei­ter­hin, sowie eine äußerst fili­gra­ne Funk­an­ten­ne, ein Lin­sen­au­ge und Mikro­pho­ne oder Ohren, die in der Nähe des Auges der­art mon­tiert wor­den sind, dass sie in der Lage sein könn­ten, Geräu­sche auf­zu­zeich­nen. In weni­gen Minu­ten, wenn ich mei­nen Brief an Euch auf­ge­ge­ben haben wer­de, soll­tet Ihr mir zuse­hen, wie ich das Fens­ter öff­nen und mein flie­gen­des Auge auf sei­ne ers­te Rei­se schi­cken wer­de. Ich habe mir einen Flug süd­wärts vor­ge­nom­men. Zunächst abwärts 24 Stock­wer­ke, dann die 72. Stra­ße ost­wärts bis hin zur Lex­ing­ton Ave­nue, wir wer­den ihr bis zum Ende fol­gen. Am Gra­mer­cy Park bie­gen wir in Rich­tung Third Ave­nue ab, spa­zie­ren schwe­bend wei­ter, neh­men die Bowery, Saint James Place und kurz dar­auf die Brook­lyn Bridge. Eini­ge Stun­den wer­den sicher ver­ge­hen, ehe wir nach 15 Mei­len Brigh­ton Beach erreicht haben wer­den, ein Aben­teu­er. Wel­che Höhe wird eine geeig­ne­te Rei­se­hö­he sein? Was wer­den die Vögel auf der gro­ßen Brü­cke unter­neh­men, sobald sie uns erken­nen? Ich habe mei­ne Fern­steue­rung bereits in der Hand. Es ist jetzt 7 Uhr und 55 Minu­ten. Ich flie­ge durch eine von Schnee und dich­tem Nebel fast unsicht­ba­re Stadt. – Ahoi! Euer Louis

gesen­det am
29.08.2012
2.01 MESZ
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lou­is to dai­sy and violet »

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buenos aires

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oli­mam­bo : 6.42 — 6.42 — Ich stel­le mir eine Maschi­ne vor, die flie­gen kann, eine klei­ne Maschi­ne, nicht grö­ßer als eine Mur­mel in Kin­der­hand. Zar­tes­te Räd­chen und Schrau­ben und Gewin­de sind in ihrem Innern zu fin­den, Bat­te­rien von der Grö­ße eines Berg­schne­cken­her­zens wei­ter­hin, sowie eine äußerst fili­gra­ne Funk­an­ten­ne, ein Lin­sen­au­ge und Mikro­pho­ne oder Ohren, die in der Nähe des Auges der­art mon­tiert wor­den sind, dass sie in der Lage sein könn­ten, eben genau jene Geräu­sche auf­zu­zeich­nen, die sich vor dem Auge des Flug­we­sens ein­mal abspie­len wer­den. Viel­leicht darf ich ver­ra­ten, dass es vor­neh­me Auf­ga­be der Maschi­ne sein wird, zu schau­en und eben zu flie­gen. Man fliegt mit­tels Pro­pel­lern, die sich so schnell bewe­gen, dass kein mensch­li­ches Auge sie wahr­neh­men kann. Ein hel­les Sum­men oder Pfei­fen ist in der Luft, und ich dach­te, man könn­te sich viel­leicht an Mos­kit­o­f­lie­gen erin­nert füh­len, sobald sich eine der klei­nen Maschi­nen näher­te, obgleich sie nie­mals ste­chen, nur Licht­pro­ben neh­men. Dar­über hin­aus gehend stell­te ich mir Läden vor, die sich wie Stütz­punk­te für Flug­ma­schi­nen beneh­men, Maga­zi­ne, die über­all in unse­rer Welt exis­tie­ren wer­den. Für drei oder vier Dol­lar die Stun­de könn­te ich mir von mei­nem Com­pu­ter aus ein flie­gen­des Auge lei­hen, um an einem schö­nen Som­mer­abend, im Novem­ber zum Bei­spiel, in Bue­nos Aires durch die Luft zu spa­zie­ren. – stop 

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falterherz

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lima : 5.48 — Ich erin­ne­re mich, im August des Jah­res 2008 einen Strauß Fra­gen notiert zu haben. Ich woll­te wis­sen, ob es Men­schen mög­lich ist, einen alt und müde gewor­de­nen Fal­ter am offe­nen Her­zen solan­ge zu ope­rie­ren, bis er wie­der flie­gen kann? Wie also betäubt, wie beatmet man einen Fal­ter? Mit wel­chen Mate­ria­li­en wer­den geöff­ne­te Fal­ter­brüs­te güns­ti­ger­wei­se wie­der geschlos­sen? Ich habe auf die­se Fra­gen bis­her kei­ne Ant­wor­ten gefun­den. Manch­mal den­ke ich, dass das Sam­meln sel­te­ner Fra­gen an sich ein gro­ßes Ver­gnü­gen bedeu­tet. Mei­ne Fal­ter­herz­fra­gen haben jeden­falls einen der­art nach­hal­ti­gen Ein­druck hin­ter­las­sen, dass ich kei­nen Fal­ter, der seit­her nachts zu mir zu Besuch gekom­men ist, betrach­ten konn­te, ohne sofort an die Mög­lich­keit einer Not­ope­ra­ti­on zu den­ken. – Frei­tag. Regen. Küh­le Luft. — stop
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pseudonym no 5

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ulys­ses : 6.05 — Ges­tern war das Wet­ter schön, ich such­te spa­zie­rend im Park nach einem Namen für mein Pseud­onym No 5. Sobald ich glaub­te, einen geeig­ne­ten Namen gefun­den zu haben, sag­te ich ihn laut vor mich hin, ich sag­te zum Bei­spiel: Felix May­er Kek­ko­la. Als Nach­mit­tag gewor­den war gefiel mir die­ser Name noch immer, ich hat­te Lil­li M. Mur­phy bereits ver­wor­fen, auch Kas­par Joe Wei­de­mann und wei­te­re Namen waren gründ­lich ver­ges­sen. Ich notier­te den gewähl­ten Namen Felix May­er Kek­ko­la in mein Notiz­buch und ging nach Hau­se. Es ist selt­sam, ich war mit mei­nem neu­en Namen an der Sei­te stark unru­hig bis in den Abend hin­ein. Ich konn­te mir die­se Unru­he zunächst nicht erklä­ren, dann hat­te ich die Idee, dass ich nach­se­hen soll­te, ob der Name Felix May­er Kek­ko­la viel­leicht im Inter­net schon län­ge­re Zeit exis­tiert, ein Mensch also, der genau so heißt, oder ein Mensch, der die­sen Namen ver­wen­det, um sich zu ver­ber­gen und zu ver­öf­fent­li­chen in ein und dem sel­ben Moment. Mehr­fach prüf­te ich mit Such­ma­schi­nen die Exis­tenz einer Spur. Kein Ergeb­nis für “Felix May­er Kek­ko­la” war zu fin­den. Ich könn­te nun also ers­tens anneh­men, dass ein Mensch, der die­sen Namen trägt, nicht exis­tiert, was sicher nur sehr vor­sich­tig for­mu­liert wer­den darf. Zwei­tens könn­te ich jenen fei­nen Namen nun für mich beset­zen, okku­pie­ren sozu­sa­gen nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen, was in die­ser Sekun­de genau so geschieht, indem ich mei­nen Text in die digi­ta­le Sphä­re sen­de. — stop