Aus der Wörtersammlung: juli

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kaktusblüte

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nord­pol : 18.52 UTC — Ein Zufall führ­te mich in einem Moment zu Herrn K., als er gera­de zum ers­ten Mal sein neu­es Büro­zim­mer betrat. Er führ­te einen Kar­ton mit sich, nicht grö­ßer als eine Schuh­schach­tel. Aus die­sem Behält­nis hob er eine Note­book­schreib­ma­schi­ne, ein Mäpp­chen mit Blei­stif­ten, eine far­bi­ge Foto­gra­fie sowie einen Kak­tus, der blüh­te. Herr K. prüf­te die Schub­la­den des Schreib­ti­sches, der zu dem klei­nen Zim­mer mit Aus­blick auf einen Park gehör­te, sie waren leer. Sei­nen Kak­tus stell­te er auf die Fens­ter­bank, die Foto­gra­fie neben ein Tele­fon, das sich bereits im Zim­mer befun­den hat­te, ehe Herr K. ein­ge­tre­ten war. Er setz­te sich auf einen Stuhl und sag­te: Wis­sen Sie, mehr brau­che ich nicht. Das soll­ten Sie immer beden­ken, nur nie­mals hei­misch wer­den, nur nicht glau­ben, dass Ihnen die­ses Büro gehört. Im Gegen­teil, Sie selbst gehö­ren die­sem Zim­mer wie jeder ande­re, der nach Ihnen an die­ser Stel­le arbei­ten wird. Wer in und von die­sem Zim­mer aus ope­riert, muss sich bewusst sein, dass er jeder­zeit eben­so plötz­lich wie er gekom­men ist, auch wie­der gehen wird. In die­ser Pos­ti­on, die Sie hier oben beklei­den, haben Sie Erfolg oder sie haben kei­nen Erfolg. Bin­den Sie sich also nicht, arbei­ten Sie kon­zen­triert und genie­ßen Sie die Aus­sicht, aber, um Him­mels wil­len, füh­len Sie hier nie­mals zu Hau­se! — Die­se Geschich­te ereig­ne­te tat­säch­lich an einem Frei­tag im Juli des ver­gan­ge­nen Jah­res. — stop

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helena

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MELDUNG. Um 7 Uhr und 5 Minu­ten in der Früh, es ist Don­ners­tag, wur­de Käfer­da­me Hele­na [ 14 Gramm ] von Käfer Juli­an [ 18 Gramm ]  erst­mals mit­tels rhyth­mi­scher Lumi­nes­zen­zen von roter Far­be begrüßt. Sie selbst morst in gel­ber oder blau­er Beleuch­tung. ~ MPI für Bio­tech­no­lo­gie, Ungerer­str 12, 6. Stock : Labor IIc‑8 : Level 4. — stop
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ai : RUSSISCHE FÖDERATION

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MENSCH IN GEFAHR: „Der Spre­cher des tsche­tsche­ni­schen Par­la­ments hat am 6. Janu­ar sei­nen Insta­gram-Account benutzt, um den bekann­ten Jour­na­lis­ten Gri­go­ry Shve­dov zu bedro­hen. Gri­go­ry Shve­dov ist der Chef­re­dak­teur des Kau­ka­si­schen Kno­tens, einer unab­hän­gi­gen Web­site, die über die Lage im Kau­ka­sus berich­tet. / Gri­go­ry Shve­dov ist der Mit­be­grün­der und Chef­re­dak­teur der Web­sei­te Kau­ka­si­scher Kno­ten, einer der seriö­ses­ten Nach­rich­ten­quel­len zur kau­ka­si­schen Regi­on. Das Medi­en­un­ter­neh­men und des­sen Ange­stell­te erhal­ten regel­mä­ßig Dro­hun­gen und wer­den im Zusam­men­hang mit ihrer Arbeit schi­ka­niert und tät­lich ange­grif­fen, ins­be­son­de­re weil sie über die Men­schen­rechts­si­tua­ti­on im Nord­kau­ka­sus und über Tsche­tsche­ni­en berich­ten. / Am 6. Janu­ar rich­te­te Mago­med Dau­dov, der Spre­cher des tsche­tsche­ni­schen Par­la­ments und einer der mäch­tigs­ten tsche­tsche­ni­schen Beam­ten, eine kaum kaschier­te Dro­hung gegen Gri­go­ry Shve­dov. Mago­med Dau­dov ver­öf­fent­lich­te auf sei­nem Insta­gram-Kon­to das Bild eines Hun­des mit einem Kno­ten in der Zun­ge, das den Unter­ti­tel trug: “Kau­ka­si­scher Kno­ten?” In der Bild­un­ter­schrift bezeich­ne­te er den Hund als “Shved” und sagt, dass er “statt nütz­li­che Arbeit zu tun, an Kämp­fen zwi­schen Hun­den ande­rer Ras­sen teil­neh­me”, und eine “beson­de­re Schwä­che für den kau­ka­si­schen Schä­fer­hund hat”. Er schlug vor, dass “Shveds” Zun­ge auf eine nor­ma­le Grö­ße zurück­ge­schnit­ten und sei­ne Zäh­ne gezo­gen wer­den sol­len. Mago­med Dau­dov ist ein enger Mit­ar­bei­ter des Prä­si­den­ten von Tsche­tsche­ni­en Ram­zan Kady­rov. Der Pres­se­spre­cher der tsche­tsche­ni­schen Ver­wal­tung hat abge­strit­ten, dass der Post Dro­hun­gen beinhal­te. / Journalist_innen, die über die Situa­ti­on in Tsche­tsche­ni­en berich­ten, wer­den häu­fig bedroht und eini­ge wur­den bereits getö­tet. So wur­de Nata­lya Est­emi­ro­va, die häu­fig Bei­trä­ge auf der Web­sei­te Kau­ka­si­scher Kno­ten ver­öf­fent­lich­te, im Juli 2009 in Tsche­tsche­ni­en ent­führt und ermor­det. Anna Polit­kovs­ka­ya, die eben­falls über Tsche­tsche­ni­en berich­te­te, wur­de im Okto­ber 2006 vor ihrer Mos­kau­er Woh­nung erschos­sen.“ — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 20. Febru­ar 2017 hin­aus, unter > ai : urgent action

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aleppo

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romeo : 0.15 — Ärz­te ohne Gren­zen notie­ren am 15. Okto­ber 2016: „Syri­sche und rus­si­sche Luft­an­grif­fe haben inner­halb von 24 Stun­den vier Kran­ken­häu­ser im bela­ger­ten Ost-Alep­po getrof­fen. Eines der Kran­ken­häu­ser wur­de dabei schwer­be­schä­digt, min­des­tens zwei Ärz­te wur­den ver­letzt. Auch ein Kran­ken­wa­gen wur­de bei den Angrif­fen zer­stört und des­sen Fah­rer getö­tet. / Das Gesund­heits­sys­tem im bela­ger­ten Ost-Alep­po erlitt damit am 14. Okto­ber die schwers­ten Schä­den seit dem Schei­tern der kur­zen Waf­fen­ru­he Ende Sep­tem­ber. Die Inten­si­tät der Luft­an­grif­fe auf die nord­sy­ri­sche Stadt nahm in den Tagen zuvor wei­ter zu. / Laut der Direk­ti­on für Gesund­heit sowie dem foren­si­schen Zen­trum in Ost-Alep­po star­ben dort zwi­schen dem 11. und dem 14. Okto­ber min­des­tens 62 Men­schen, 467 Men­schen wur­den ver­letzt, dar­un­ter 98 Kin­der. Die Zahl der Toten und Ver­wun­de­ten liegt mög­li­cher­wei­se noch höher, denn vie­le Fami­li­en begra­ben ihre Toten selbst, ohne sie in ein Kran­ken­haus zu brin­gen. / “Die Stadt bricht immer wei­ter zusam­men” / „Die rück­sichts­lo­sen Luft­an­grif­fe sind ein­deu­tig noch schlim­mer gewor­den“, sagt Car­los Fran­cis­co, Lan­des­ko­or­di­na­tor von Ärz­te ohne Gren­zen für Syri­en. „Eines der Kran­ken­häu­ser, die ges­tern getrof­fen wur­den, wur­de stark beschä­digt. Es ist ein wich­ti­ges chir­ur­gi­sches Zen­trum, das in den ver­gan­ge­nen Wochen schon drei­mal getrof­fen wor­den ist. Die Inten­si­tät der Angrif­fe erstickt die weni­gen medi­zi­ni­schen Kapa­zi­tä­ten, die das Gesund­heits­sys­tem in Alep­po noch hat. Die Stadt bricht immer wei­ter zusam­men, Tag für Tag, Stun­de für Stun­de. Syri­en und Russ­land zer­stö­ren die letz­ten Orte, an denen noch Leben geret­tet wer­den kön­nen. Damit zei­gen sie, dass sie in Ost-Alep­po jeg­li­ches Leben unmög­lich machen wol­len.“ / Laut Berich­ten von Kran­ken­haus­mit­ar­bei­tern in Ost-Alep­po wur­den bei den Angrif­fen vom 14. Okto­ber zwei Ärz­te ver­letzt, ein Lager­ver­wal­ter eines der Kran­ken­häu­ser erlitt Ver­bren­nun­gen. Bis­lang gab es in Alep­po noch 35 Ärz­te für rund 250.000 Men­schen. Nur sie­ben von ihnen sind Chir­ur­gen, die Kriegs­ver­letz­te ope­rie­ren kön­nen. Seit dem Beginn der Bela­ge­rung des Ost­teils im Juli wur­den die weni­gen ver­blie­be­nen Kran­ken­häu­ser 27 Mal getrof­fen, nicht ein ein­zi­ges Kran­ken­haus ist bei den Luft­an­grif­fen ohne Scha­den geblie­ben. / Nur noch elf funk­ti­ons­tüch­ti­ge Kran­ken­wa­gen / Auch ein Kran­ken­wa­gen der Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on (NGO) Al-Scham-Huma­ni­ta­ri­an-Foun­da­ti­on (AHF) wur­de am 14. Okto­ber kom­plett zer­stört, der Fah­rer wur­de getö­tet. Die AHF stellt den Men­schen in Syri­en seit 2011 kos­ten­lo­se medi­zi­ni­sche Hil­fe zur Ver­fü­gung. Erst eini­ge Tage zuvor hat­te die Direk­ti­on für Gesund­heit berich­tet, dass auf­grund der Luft­an­grif­fe sowie der feh­len­den Ersatz­tei­le nur noch elf funk­ti­ons­fä­hi­ge Kran­ken­wa­gen in Ost-Alep­po bereit­ste­hen. Frei­wil­li­ge und NGOs nut­zen ein­fa­che Fahr­zeu­ge, um Ver­wun­de­te zu trans­por­tie­ren. / „Wir haben es bereits gesagt und sagen es erneut: Alle Kon­flikt­par­tei­en müs­sen ermög­li­chen, dass schwer Ver­wun­de­te und Kran­ke aus der Stadt gebracht wer­den, bevor es zu spät ist“, sagt Pablo Mar­co, Lei­ter der Nah­ost-Pro­gram­me von Ärz­te ohne Gren­zen. „Über­le­bens­wich­ti­ge Güter und medi­zi­ni­sches Mate­ri­al müs­sen in die Stadt gebracht wer­den kön­nen. Die Men­schen dort lei­den nicht nur unter dem anhal­ten­den Bom­ben­ha­gel, son­dern auch dar­un­ter, dass sie über­haupt kei­ne Unter­stüt­zung erhal­ten.“ / Ärz­te ohne Gren­zen unter­stützt in Ost-Alep­po alle acht ver­blie­be­nen Kran­ken­häu­ser. Lan­des­weit unter­stützt die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on mehr als 150 Gesund­heits­zen­tren und Kli­ni­ken. Im Nor­den Syri­ens betreibt Ärz­te ohne Gren­zen selbst sechs medi­zi­ni­sche Ein­rich­tun­gen. Zu den von der syri­schen Regie­rung kon­trol­lier­ten Gebie­ten ein­schließ­lich West-Alep­po erhält die Orga­ni­sa­ti­on kei­nen Zugang. - stop

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ai : TÜRKEI — petition

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Tür­kei: Men­schen­rech­te gel­ten auch nach dem Putsch­ver­such! Die tür­ki­schen Behör­den gehen nach dem geschei­ter­ten Putsch vom 15. Juli hart gegen tat­säch­li­che und ver­meint­li­che Kri­ti­ke­rin­nen und Kri­ti­ker der Regie­rung vor. / Amnes­ty Inter­na­tio­nal hat glaub­wür­di­ge Bewei­se zusam­men­ge­tra­gen, denen zufol­ge Gefan­ge­ne nach dem Putsch­ver­such gefol­tert wur­den. Unter ande­rem gibt es Berich­te über Schlä­ge und Ver­ge­wal­ti­gun­gen. Regie­rungs­an­ge­hö­ri­ge haben sich für eine Wie­der­ein­füh­rung der Todes­stra­fe für die am Putsch­ver­such Betei­lig­ten aus­ge­spro­chen. / Mehr als 10.000 Per­so­nen sind seit dem Putsch­ver­such inhaf­tiert wor­den, mehr als 45.000 Men­schen wur­den ent­las­sen, dar­un­ter auch Poli­zei­kräf­te, Rich­te­rin­nen und Rich­ter sowie Staats­an­wäl­tin­nen und Staats­an­wäl­te. Im Land herr­schen Angst und Ver­un­si­che­rung. Vie­le Men­schen fürch­ten aus gutem Grund um ihre Rech­te und Frei­hei­ten. / Zwar müs­sen die wäh­rend des Putsch­ver­suchs began­ge­nen Men­schen­rechts­ver­stö­ße unter­sucht und die Ver­ant­wort­li­chen zur Rechen­schaft gezo­gen wer­den. Die Men­schen­rech­te müs­sen dabei jedoch in vol­lem Umfang respek­tiert wer­den. / Die völ­ker­recht­li­chen Pflich­ten der Tür­kei sowie die in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten hart erkämpf­ten Rech­te und Grund­frei­hei­ten müs­sen auch unter dem der­zeit ver­häng­ten Aus­nah­me­zu­stand gel­ten. Die Regie­rung darf die Men­schen­rech­te nicht im Namen der Gerech­tig­keit miss­ach­ten. Denn wenn die Men­schen­rech­te nicht geach­tet wer­den, kann sich nie­mand sicher füh­len. Wer­den Sie aktiv! Betei­li­gen Sie sich an unse­rer Online-Peti­ti­on und for­dern Sie Prä­si­dent Erdo­gan auf, auch unter dem der­zeit ver­häng­ten Aus­nah­me­zu­stand die Men­schen­rech­te zu respek­tie­ren!” Lesen Sie hier den voll­stän­di­gen > PETITIONSTEXT

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ai : IRAN

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MENSCH IN GEFAHR: „Die ira­ni­sche Men­schen­rechts­ver­tei­di­ge­rin und gewalt­lo­se poli­ti­sche Gefan­ge­ne Nar­ges Moham­ma­di befin­det sich seit dem 27. Juni im Hun­ger­streik. Sie pro­tes­tiert damit gegen die fort­ge­setz­te Wei­ge­rung der Behör­den, ihr den tele­fo­ni­schen Kon­takt zu ihren neun­jäh­ri­gen Zwil­lin­gen zu ermög­li­chen. Da Nar­ges Moham­ma­di schwer krank ist und meh­re­re Medi­ka­men­te neh­men muss, sind ihre Gesund­heit und ihr Leben auf­grund des Hun­ger­streiks noch mehr gefähr­det. Die bekann­te Men­schen­rechts­ver­tei­di­ge­rin und gewalt­lo­se poli­ti­sche Gefan­ge­ne Nar­ges Moham­ma­di ist am 27. Juni in einen Hun­ger­streik getre­ten. Sie sieht dar­in die letz­te Mög­lich­keit des Pro­tests gegen die anhal­ten­de Wei­ge­rung der Behör­den, ihr den tele­fo­ni­schen Kon­takt zu ihren Kin­dern zu erlau­ben. Ihre inzwi­schen neun­jäh­ri­gen Zwil­lin­ge muss­ten vor einem Jahr ins Aus­land zu ihrem Vater zie­hen, da sich im Iran seit der Inhaf­tie­rung von Nar­ges Moham­ma­di im Mai 2015 nie­mand um sie küm­mern konn­te. Die Men­schen­recht­le­rin durf­te im ver­gan­ge­nen Jahr ledig­lich ein Tele­fon­ge­spräch mit ihren Kin­dern füh­ren. Am 27. Juni schrieb sie aus dem Evin-Gefäng­nis einen Brief, in dem sie ihren Hun­ger­streik ankün­dig­te. Dar­in erklär­te Nar­ges Moham­ma­di, dass alle ihre Anträ­ge auf tele­fo­ni­schen Kon­takt zum ihren Kin­dern abge­lehnt wor­den sei­en, bis ihr am 2. April auf schrift­li­che Anwei­sung des Staats­an­walts von Tehe­ran ein zehn­mi­nü­ti­ges Gespräch mit ihren Zwil­lin­gen erlaubt wor­den sei. Sie schrieb: “Ich kann mich nicht mehr an ihre Stim­men erin­nern. Ihre Fotos ste­hen nicht mehr neben mei­nem Bett. Ich kann es nicht mehr ertra­gen, sie anzu­schau­en … [Die Behör­den] betrach­ten es als Ver­bre­chen, dass ich eine Men­schen­rechts­ver­tei­di­ge­rin bin. Aber noch schmerz­haf­ter ist, dass sie mir vor­ent­hal­ten, Frau und Mut­ter zu sein. Bis zum Tag an dem ich ster­be und für immer ver­stum­me, wer­de ich pro­tes­tie­ren und ich wer­de das alles nie ver­ges­sen.” Im Febru­ar 2016 hat­te sie einen offe­nen Brief an die Obers­te Jus­tiz­au­to­ri­tät geschrie­ben, in dem sie beklag­te, dass die Behör­den ihr den tele­fo­ni­schen Kon­takt mit ihren Kin­dern ver­wei­ger­ten, um sie noch mehr zu bestra­fen. Nar­ges Moham­ma­di ist schwer krank. Sie lei­det an einer Lun­gen­em­bo­lie (ein Blut­ge­rinn­sel in ihren Lun­gen) und an einer neu­ro­lo­gi­schen Erkran­kung, die zu Krampf­an­fäl­len und Läh­mungs­er­schei­nun­gen führt. Sie benö­tigt eine per­ma­nen­te fach­ärzt­li­che Behand­lung, die im Gefäng­nis nicht mög­lich ist. Zudem muss sie täg­lich Medi­ka­men­te ein­neh­men. Der Hun­ger­streik bedeu­tet eine wei­te­re Gefahr für ihre Gesund­heit und ihr Leben. Am 3. Juli wur­de sie aus dem Tehe­ra­ner Evin-Gefäng­nis ins Kran­ken­haus Iran Mehr in Tehe­ran gebracht, um Rou­ti­ne­un­ter­su­chun­gen wegen ihrer Lun­gen­em­bo­lie vor­neh­men zu las­sen. Nar­ges Moham­ma­di wur­de in einem unfai­ren Gerichts­ver­fah­ren im April 2016 in meh­re­ren Ankla­ge­punk­ten für schul­dig befun­den und zu 16 Jah­ren Gefäng­nis ver­ur­teilt. Die Ankla­ge­punk­te lau­te­ten auf “Grün­dung einer ver­bo­te­nen Grup­pie­rung” und “Ver­brei­tung von Pro­pa­gan­da gegen das Sys­tem”. Sie ver­büßt bereits eine sechs­jäh­ri­ge Haft­stra­fe, die in einem sepa­ra­ten Ver­fah­ren gegen sie ver­hängt wur­de. Die Schuld­sprü­che ste­hen alle in Zusam­men­hang mit ihrer Men­schen­rechts­ar­beit.“ — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 17. August 2016 hin­aus, unter > ai : urgent action

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ai : BAHRAIN

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MENSCH IN GEFAHR : “Der bah­rai­ni­sche Men­schen­rechts­ver­tei­di­ger Nabeel Rajab ist am 13. Juni fest­ge­nom­men wor­den. Er ist wegen “Ver­brei­tung von fal­schen Infor­ma­tio­nen und Gerüch­ten mit dem Ziel, den Staat in Ver­ruf zu brin­gen” ange­klagt. Die Staats­an­walt­schaft hat eine sie­ben­tä­gi­ge Haft­an­ord­nung gegen ihn erlas­sen. Er ist ein gewalt­lo­ser poli­ti­scher Gefan­ge­ner. Am 13. Juni gegen 5 Uhr mor­gens umstell­ten Bereitschaftspolizist_innen das Vier­tel des Dor­fes Bani Jam­ra west­lich der Haupt­stadt Mana­ma, in dem Nabeel Rajab wohnt, und nah­men den Men­schen­rechts­ver­tei­di­ger fest. Sie leg­ten einen Durch­su­chungs­be­schluss für sein Haus sowie einen Haft­be­fehl gegen ihn und einen Beschluss für sei­ne Über­ga­be an die Kri­mi­nal­po­li­zei vor. Eine Begrün­dung für die­se Maß­nah­men war dar­aus jedoch nicht ersicht­lich. Sein Han­dy und sein Com­pu­ter wur­den beschlag­nahmt und er ist auf die Poli­zei­sta­ti­on in Ost-Rif­fa süd­lich von Mana­ma gebracht wor­den, wo er sich noch immer befin­det. Man hat ihm erlaubt, sei­ne Fami­lie anzu­ru­fen. Am 14. Juni hat man Nabeel Rajab zur Staats­an­walt­schaft gebracht, wo er wegen “Ver­brei­tung von fal­schen Infor­ma­tio­nen und Gerüch­ten mit dem Ziel, den Staat in Ver­ruf zu brin­gen” ange­klagt wur­de. Die Staats­an­walt­schaft erließ zudem wegen der lau­fen­den Ermitt­lun­gen eine sie­ben­tä­gi­ge Haft­an­ord­nung gegen ihn. Die Rechts­bei­stän­de von Nabeel Rajab waren bei dem Ter­min am 14. Juni anwe­send. Als sei­ne Ange­hö­ri­gen ihn gegen 21 Uhr des­sel­ben Tages besuch­ten, sag­te er ihnen, dass man ihn anders als ande­re Gefan­ge­ne in Ein­zel­haft fest­hal­te. Gegen Nabeel Rajab wird zusätz­lich wegen sepa­ra­ter Vor­wür­fe bezüg­lich eini­ger Twit­ter-Kom­men­ta­re und geteil­ter Twit­ter-Nach­rich­ten ermit­telt. The­men der Kom­men­ta­re sol­len der Krieg im Jemen und Fol­ter­vor­wür­fe im Zusam­men­gang mit einem Häft­lings­streik am 10. März 2015 im Jaw-Gefäng­nis gewe­sen sein. Soll­te auch die­ser Fall vor Gericht gebracht und Nabeel Rajab ver­ur­teilt wer­den, dro­hen ihm bis zu zehn Jah­re Haft. Im Novem­ber 2014 wur­de ein Rei­se­ver­bot gegen ihn ver­hängt.” — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 28. Juli 2016 hin­aus, unter > ai : urgent action

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julia : letzte position 29°05’22.3“N 12°25’35.9“E

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tan­go : 2.01 — Vor weni­gen Stun­den erreich­te mich die Nach­richt von der Exis­tenz wei­te­rer Foto­gra­fien, die ent­haup­te­te Men­schen zei­gen sol­len. Ein Ver­weis, der zu den Auf­nah­men im Netz füh­re, sei auf Posi­ti­on Twit­ter zu lesen. Ich über­leg­te eine Wei­le, ob ich dem bei­gefüg­ten Link fol­gen soll­te. Ich dach­te, wie nah wir doch immer wie­der Höl­len­an­sich­ten kom­men, die mög­li­cher­wei­se nur des­halb pro­du­ziert wer­den, weil zu ver­mu­ten ist, dass Mil­lio­nen Men­schen welt­weit sie betrach­ten wer­den. Ich notier­te einen Brief­ent­wurf: Mein lie­ber Maxi­mi­li­an, vie­len Dank, dass Du mich wie­der ein­mal auf schreck­li­che Ereig­nis­se, die sich in der liby­schen Wüs­te ereig­net haben, auf­merk­sam machst. Noch ein­mal will ich Dich bit­ten, auf wei­te­re Hin­wei­se die­ser Art zu ver­zich­ten, da ich leb­lo­se Köp­fe nicht wei­ter besich­ti­gen möch­te, sie wir­ken so hilf­los, müde, und ent­setzt von der unge­heu­ren Gewalt, die in der letz­ten Sekun­de ihres Lebens auf sie wirk­te. Ich weiß, Du kannst selbst nicht damit nicht auf­hö­ren, Du zählst mensch­li­che Köp­fe ohne Leib, Du ver­gleichst leb­lo­se Gesich­ter, Du sicherst Bewei­se, ich neh­me an, Du wirst Dich in die­ser Arbeit weni­ger hilf­los füh­len. Wie trau­rig, dass noch immer kei­ne Nach­richt von Julia bei Dir ein­ge­trof­fen ist, kei­ne Spur in der Wüs­te, kein Hin­weis, es ist eine Tra­gö­die. Viel­leicht willst Du mich ein­mal besu­chen! Wir könn­ten spa­zie­ren, Du könn­test mir erzäh­len, ich könn­te Dir zuhö­ren. Im bota­ni­schen Gar­ten wird gera­de der Honig der Wild­bie­nen geern­tet. Herz­li­che Grü­ße sen­det Dir Dein Lou­is – stop
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ai : SÜDAFRIKA

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MENSCHEN IN GEFAHR: „Im März wur­de der süd­afri­ka­ni­sche Land­rechts­ak­ti­vist und Vor­sit­zen­de des Ama­di­ba Cri­sis Com­mit­tee (ACC), Sik­ho­si­phi Rha­de­be, erschos­sen. Kurz vor sei­nem Tod hat­te er erfah­ren, dass sein Name sowie die Namen zwei­er wei­te­rer Sprecher_innen des ACC auf einer “Abschuss­lis­te” ste­hen. Es gibt Zwei­fel an der Gründ­lich­keit der Unter­su­chun­gen der Tötung. Zudem besteht Sor­ge um die Sicher­heit der bei­den ACC-Spre­cher_in­nen sowie wei­te­rer Aktivist_innen, die in Xolo­be­ni gegen ein Berg­bau­pro­jekt kämp­fen. Sik­ho­si­phi “Bazoo­ka” Rha­de­be wur­de am 22. März 2016 von zwei Män­nern erschos­sen, die ihn bei sich zuhau­se in Lur­hol­we­ni in der Pro­vinz Ost­kap auf­such­ten und sich als Poli­zis­ten aus­ga­ben. Sein min­der­jäh­ri­ger Sohn war bei dem Vor­fall anwe­send. Weni­ge Stun­den vor sei­nem Tod hat­te Sik­ho­si­phi Rha­de­be erfah­ren, dass sein Name auf einer “Abschuss­lis­te” stand. Auf die­ser Lis­te befin­den sich zudem die Namen zwei­er wei­te­rer ACC-Mit­glie­der, Mza­mo Dla­mi­ni und Nonhle Mbut­hu­ma. Sik­ho­si­phi Rha­de­be war Lei­ter des ACC, einer Gemein­schafts­in­itia­ti­ve gegen den Abbau von Titan und ande­ren Schwer­me­tal­len in einem Tage­bau auf Gemein­schafts­land in Xolo­be­ni durch ein loka­les Toch­ter­un­ter­neh­men des aus­tra­li­schen Kon­zerns Mine­ral Com­mo­di­ties Limi­t­ed (MRC). Das ACC befürch­tet, dass infol­ge des Berg­bau­pro­jekts Hun­der­te Ange­hö­ri­ge der Gemein­schaft der Umgun­gund­l­o­vu von ihrem ange­stamm­ten Land ver­trie­ben wer­den, und dass durch Umwelt­schä­den wie z. B. Was­ser­ver­schmut­zung ihr Recht auf einen ange­mes­se­nen Lebens­stan­dard (ein­schließ­lich Zugang zu sau­be­rem Trink­was­ser) ver­letzt wird. Das ACC besteht aus etwa 3.000 Mit­glie­dern und kämpft seit zehn Jah­ren für die Rech­te der Anwohner_innen, die im Fall einer Berg­bau­li­zenz für die MRC-Toch­ter­ge­sell­schaft gefähr­det wären. ACC-Mit­glie­der sind wegen ihrer Arbeit bedroht und ange­grif­fen wor­den, unter ande­rem auch von Anwohner_innen, die das Berg­bau­pro­jekt unter­stüt­zen. Die Orga­ni­sa­ti­on hat die­se Angrif­fe bei der Poli­zei ange­zeigt, die jedoch größ­ten­teils untä­tig geblie­ben ist. Nach der Tötung von Sik­ho­si­phi Rha­de­be sind füh­ren­de ACC-Mit­glie­der äußerst besorgt um ihre Sicher­heit. Kurz nach dem Vor­fall über­gab die ört­li­che Poli­zei die Unter­su­chung der Tötung an die Ein­heit zur Unter­su­chung schwe­rer Straf­ta­ten (Direc­to­ra­te for Prio­ri­ty Cri­mes Inves­ti­ga­ti­on — DCPI) des natio­na­len Poli­zei­diens­tes. Doch die Ermitt­lun­gen wei­sen eini­ge Män­gel auf, was Zwei­fel dar­an auf­kom­men lässt, ob die Fami­lie von Sik­ho­si­phi Rha­de­be Gerech­tig­keit erfah­ren wird.“ — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 6. Juli 2016 hin­aus, unter > ai : urgent action

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von marienkäfern und wodka

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tan­go : 2.00 — Vor drei Wochen ent­deck­te ich in einem Mün­che­ner Anti­qua­ri­at ein schwe­res Notiz­buch DIN A3, in wel­ches ein Mann, der für eini­ge Mona­te in einem Berg­wald leb­te, mit win­zi­gen Schrift­zei­chen Beob­ach­tun­gen, Erleb­nis­se, Gedan­ken ver­zeich­ne­te. Es muss zur Som­mer­zeit gewe­sen sein, das Jahr der Auf­zeich­nun­gen wur­de nicht ver­merkt, auch nicht der vol­le Name des Man­nes, nur sein Vor­na­me, der war Lud­wig. Das Doku­ment umfasst bei­na­he sie­ben­hun­dert Sei­ten, es scheint mehr­fach feucht gewor­den zu sein, da und dort sind zwi­schen den Blät­tern getrock­ne­te Wie­sen­blu­men zu fin­den, die mit­tels des Buch­ge­wich­tes prä­pa­riert wor­den waren, auch habe ich meh­re­re Amei­sen voll­kom­men leb­los auf­ge­fun­den, sowie Mari­en­kä­fer, die den Anschein erweck­ten, als wür­den sie gera­de noch ver­sucht haben, auf und davon­zu­flie­gen, als sie von einer Buch­sei­te, die umge­blät­tert wur­de, gefan­gen genom­men wur­den. Was war es gewe­sen, das den Mann in den Wald lock­te? Viel­leicht die Stil­le und das wun­der­ba­re Licht der Höhe? An einem Juli­tag, es war der 5., fol­gen­der Ein­trag: Höhe 1258 m. Kein Wind, kei­ne Wol­ke am Him­mel. Ich sit­ze und beob­ach­te Scha­fe, wie sie unter mir über eine Wie­se spa­zie­ren. Wun­der­ba­re Geräu­sche der klei­nen Hals­glo­cken. Zum Wod­ka ist mir heu­te Mor­gen ein­ge­fal­len, dass Men­schen exis­tie­ren, die Wod­ka bevor­zugt in Mine­ral­was­ser­fla­schen fül­len. Es han­delt sich hier­bei um einen Vor­gang der Ver­klei­dung oder des Ver­heim­li­chens. Der Wod­ka ist ver­steckt, obwohl er sicht­bar ist. Das eigent­li­che Ver­steck ist die Metho­de der Behaup­tung, etwas ande­res zu sein. Ähn­lich ver­hält es sich mit Mix­tu­ren, die übli­cher­wei­se an Arbeits­plät­zen zur Anwen­dung kom­men. Eine Ther­mos­kan­ne ist Auf­ent­halts­ort einer guten Begrün­dung, die­se Begrün­dung besteht aus der Flüs­sig­keit des Kaf­fees. In die­se Begrün­dung ist das Eigent­li­che, der Cognac, ein­ge­wi­ckelt. — stop

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