olimambo : 6.42 — Ich stelle mir eine Maschine vor, die fliegen kann, eine kleine Maschine, nicht größer als eine Murmel in Kinderhand. Zarteste Rädchen und Schrauben und Gewinde sind in ihrem Innern zu finden, Batterien von der Größe eines Bergschneckenherzens weiterhin, sowie eine äußerst filigrane Funkantenne, ein Linsenauge und Mikrofone oder Ohren, die in der Nähe des Auges derart montiert worden sind, dass sie in der Lage sein könnten, eben genau jene Geräusche aufzuzeichnen, die sich vor dem Auge des Flugwesens einmal abspielen werden. Vielleicht darf ich verraten, dass es vornehme Aufgabe der Maschine sein wird, zu schauen und eben zu fliegen. Man fliegt mittels Propellern, die sich so schnell bewegen, dass kein menschliches Auge sie wahrnehmen kann. Ein helles Summen oder Pfeifen ist in der Luft, und ich dachte, man könnte sich vielleicht an Moskitofliegen erinnert fühlen, sobald sich eine der kleinen Maschinen näherte, obgleich sie niemals stechen, nur Lichtproben nehmen. Darüber hinaus gehend stellte ich mir Läden vor, die sich wie Stützpunkte für Flugmaschinen benehmen, Magazine, die überall in unserer Welt existieren werden. Für drei oder vier Dollar die Stunde könnte ich mir von meinem Computer aus ein fliegendes Auge leihen, um an einem schönen Sommerabend, im November zum Beispiel, in Buenos Aires durch die Luft zu spazieren. – stop
Aus der Wörtersammlung: hören
robert walser
~ : oe som
to : louis
subject : KORALLEN
date : jul 31 12 4.37 p.m.
Seit 552 Tagen nun befindet sich Taucher Noe vor Neufundland in 820 Fuß Tiefe von einem eisernen Anzug umfangen. Es ist ein Wunder wie gut sich Noe hält. Jeden Morgen, wenn ich unseren Funkraum betrete, lausche ich in die Tiefe, freu mich, wenn ich Noe’s lesende Stimme oder seinen Atem höre. Während meines Besuches vor Kurzem im Mai, habe ich Korallengewächse von seinem Gehäuse entfernt, Schnecken und andere kleine Tiere, die sich dort festgesetzt hatten. Ich beobachtete Noe sehr genau, seinen Blick, seine Augen hinter der gepanzerten Scheibe. Wie er sich doch über meinen Besuch gefreut hatte, gemeinsam schaukelten wir durchs Meer vielleicht einhundert Meter eines Weges in ewiger Dämmerung auf und ab. Ich hielt mich fest an seinen Anzug gepresst. Kurz vor meiner Rückkehr an die Wasseroberfläche fragte ich Noe, ob er noch eine Weile aushalten würde, dieser Blick, lieber Louis, dieser Blick. Manchmal denke ich bei mir, wir sollten aufhören, wir sollten ihn zurückholen. Aber immer dann, wenn wir Noe in Bewegung setzen, wenn wir ihn anheben wollen, beginnt er zu protestieren, ein seltsames Geräusch, das ich so nie zuvor vernommen habe. Aus dem heutigen Tag ist ein äußerst angenehmer Sommertag geworden. Das Meer vollständig ohne Bewegung. Fliegenschwärme stehen dicht über dem Wasser. Wir haben keine Vorstellung, woher sie kommen und wohin sie wollen. Noe liest mir sanfter Stimme seit fünf Stunden aus einem weiteren Unterwasserbuch, Robert Walsers Geschichten, das wir vor einer Woche fertigstellen konnten: Es gibt Vormittage in Schusterwerkstätten, Vormittage in Straßen und Vormittage auf den Bergen, und letztere mögen so ziemlich das Schönste auf der Welt sein, aber ein Bankhausvormittag gibt entschieden noch mehr her. – Ahoi! Bis bald einmal wieder Dein OE SOM
gesendet am
31.07.2012
1877 zeichen
korallenbäume
olimambo : 7.15 — Vergangene Nacht Fred Wesley im Traum. Wir fuhren auf einer Staten Island Fähre über die Upper Bay zu New York. Ich glaube, es war die Samuel I. Newhouse gewesen. Fred Wesley bot einen merkwürdigen Anblick. Seine Ohren waren von dem Material einer Posaune, auch unter der Haut seiner Stirn und seiner Wangen schimmerte es bereits metallen. Er schlief so fest, dass ich ihn nicht wecken konnte. Papageien flatterten auf dem Schiffsdeck herum. Sie stürzten auf jeden der Reisenden los, sobald er sich erheben wollte. Ein älterer Mann und ein Junge saßen gleich gegenüber. Der Mann, vielleicht der Großvater des Jungen, ritzte Schriftzeichen mit einem Messer in das Holz einer Sitzbank. Draußen über dem Meer, Dämmerung. Ein Kanonenboot der US Coast Guard begleitete das Schiff. Ich spürte, dass aus meinem Hals Kiemen gewachsen waren, Korallenbäume. Ein vielschichtiges Pfeifen war zu hören gewesen, indem ich atmete. Davon wachte ich auf. stop. Nichts weiter. — stop
ein zimmer
alpha : 6.28 — Halbdunkel. Vor einem Fenster steht ein Bett. Das Fenster ist leicht geöffnet, Jalousien rippen das Licht, das spärlich hereinkommt. Es könnte Vormittag sein oder Nachmittag. Zufällig habe ich den Film in genau dem Moment angehalten, als eine Fliege den aufgenommenen Flugraum durchkreuzt. Die Gestalt des Tieres ist nicht ganz scharf zu sehen, Beine, die fest an den Körper gepresst sind. Es ist die erste Fliege, die ich in dieser Haltung wahrnehme, ein kleiner Vogel, denke ich im ersten Moment, und dass diese Fliege eigentlich dort, wo sie sich befindet, nichts zu suchen hat. Es handelt sich bei dem abgedunkelten Raum um ein Hospitalzimmer. Neben dem Bett steht ein Tisch, dicht an einer Wand, deren Farbe blättert. Auf diesem Tisch kauert ein Gerät, das Kurven zeigt, Pulse, weiterhin Zahlen, Blutdruckwerte vielleicht. Eine Karaffe mit Flüssigkeit ist zu sehen und ein Schulheft, geöffnet, Schriftzeichen. Ich bin der arabischen Sprache nicht mächtig, und doch vermag ich zu erkennen, dass diese Schriftzeichen arabische Schriftzeichen sind, auch weil ich weiß, dass der Film, den ich angehalten habe, in der Stadt Tripolis aufgenommen sein könnte. Vermutlich wurden die Zeichen von einer jungen Frau geschrieben, die in jenem Bett liegt, auf welches das Zebrastreifenlicht fällt. Die Augen der jungen Frau sind geschlossen, ihre Haut ist weiß wie Schnee, ihr Kopf leicht nach links gerichtet oder gefallen. Ein sehr schöner Mund, das Haar von einem Kopftuch bedeckt. Die Ebenen unter ihren Augen erscheinen dunkel, Monde, Schattenmonde. Hände und Schultern liegen unter einer Decke verborgen, die hell ist, ein Laken. Kein Geräusch ist zu hören. Das Geräusch, das zu dem Film gehört, ist in dem Moment, da ich den Film angehalten habe, ausgefallen. Wenn man ein Geräusch anhält, hört man nichts. Das ist seltsam. Ich erinnere mich, dass da ein Geräusch gewesen war, kurz bevor ich den Lauf des Filmes stoppte, Stimmen auf einem Flur und ein Rauschen, ich nehme an, vom Fenster her. Die Augen der liegenden Frau waren geöffnet gewesen, dunkle Augen, und doch hell und weit. Sie erzählte, dass sie nicht wisse, wie sie hierhergekommen sei. Man habe ihr berichtet, dass man sie in einem Auto über die Grenze brachte, aber sie wisse das nicht mit Sicherheit, weil sie sich nicht erinnern könne. Ihre Beine seien fort. Und ihre beiden Kinder, Mädchen, seien tot. Und ihr Bruder. Und ihre Mutter. Aber auch das wisse sie nicht genau, man habe ihr das erzählt, aber sie könne sich nicht erinnern. Dann schloss sie die Augen. Und ich habe den Film angehalten. Ich habe den Film angehalten in genau dem Moment, da eine Fliege das Bild kreuzte. Kein Ton. — stop
glück
india : 6.00 — Am Flughafen arbeitet ein zierlicher Mann. Er kommt aus Indien, aus Kalkutta genauer, lebt aber schon lange Zeit hier im Exil. Europa ist gut, sagt er, nicht so anstrengend wie meine Heimat. Er heißt Singh, so muss das sein, und steht hinter dem Tresen einer schicken Bar, Terminal 2. Mr. Singh arbeitet seit zehn Jahren immer nur nachts, jede Nacht, Jahr ein Jahr aus, weil ihm der kleine Laden zur Pacht gehört. Hier kann man Rauchwaren kaufen und Zeitungen in allen möglichen Sprachen und Bourbon trinken, leise Jazzmusik im Hintergrund kommt aus Lautsprechern, manche Menschen schlafen an den Tischen ein und werden niemals geweckt, der kleine Mann ist gern ein Wächter der Schlafenden, der Gestrandeten. Wenn er die englische Sprache spricht, dann hört sich das an, als würde seine Zunge auf Stelzen gehen. Deutsch kann er nicht sehr gut, muss er auch nicht, weil er am Flughafen arbeitet, weil hier internationaler Luftraum ist, auch nachts, wenn nichts fliegt, außer im Sommer ein paar Falter, die sich in die Hallen verirrten. Menschen wie ich, sagt Mr. Singh, die nachts arbeiten und am Tag schlafen, fallen die Augen aus dem Kopf. Glauben Sie mir, junger Mann, das ist schon mein fünftes oder sechstes Paar Augen, das Sie hier vor sich sehen. Mit diesen Augen, die frisch und jugendlich zu sein scheinen, schaut er mir seit geraumer Zeit zu, wie ich meine Schreibmaschine bearbeite. Er scheint sehr aufmerksam und tatsächlich interessiert zu sein. Ich erzähle ihm vom Erfinden. Dass das ein wenig wie Fliegen sei. Sobald man einmal losgeflogen ist, kann man nicht einfach wieder aufhören, das wäre eine Katastrophe. Also, sage ich, dass ich mich sehr frei fühle, indem ich notiere. Und ich denke: Diese schönen Augen, wie sie mich sanft betrachten. Und ich erzähle weiter davon, dass ich einen Mann erfunden habe, der Bienen beobachtet. Der Mann führe ein Funkgerät mit sich, er melde an ein Wettbüro, das sich im Seebad Brighton an der englischen Küste befindet, welche Strecken die Bienen fliegen, darauf könne man sein Glück setzen, große Beträge, kleine Beträge. Welche Blume wird die nächste sein, die Blüte einer Mohnblume oder die Blüte eines Löwenzahns? Feuernelken und Bergleberblümchen sind selten, mit Feuernelken und Bergleberblümchen kann man wohlhabend werden. Und wieder diese schönen Augen, wie sie mich betrachten, dunkelgoldene, große Augen, Augen in einem zierlichen Männergesicht, Augen, die Augen einer Frau sein könnten. Augenäpfel. — stop
abend : morgen
charlie : 5.08 — Ein Ohr gegen den Himmel, das andere Ohr gegen die Erde gerichtet, liege ich in einer Wiese und höre Gräsern und sehr kleinen Tieren zu, wie sie sich auf die Nacht vorbereiten. Es ist früher Abend. Ich warte, dass es dunkel wird, ein Warten voller Freude, nichts ist zu tun, als der großen Welt am Himmel und der kleinen Welt unter mir zuzuhören. Es ist seltsam, je glücklicher ich bin, desto beweglicher kann ich denken. So beweglich bin ich geworden, dass ich von Zeit zu Zeit überhaupt aufhöre, an irgendetwas zu denken. Und doch bin ich niemals abwesend, sondern hier und warte und höre den Gräsern zu und atme und halte etwas Papier fest in der Hand. 1 X schlafe ich kurz ein. Plötzlich ist Morgen. Vögel pfeifen. Licht fällt in kleinen Paketen vom Himmel. Alle Wörter, sobald ich sie anhalte, werden zu einem Geräusch. — stop
unterwassersprechgeräusch
tango : 2.12 — Seit Wochen versuche ich den Klang menschlicher Stimmen vorzustellen, wie sie sich unter der Wasseroberfläche artikulieren. Eine nicht ganz leichte Aufgabe, insbesondere deshalb nicht, weil ich einerseits glaube, ein authentisches Unterwassersprechgeräusch in meinem Kopf jederzeit erzeugen zu können, andererseits jedoch über keinerlei Wörter verfüge, dieses Geräusch angemessen zu beschreiben. Es scheint ein Übersetzungsproblem vorzuliegen, ein Raum zwischen geistigem Hören und dem annähernd korrekten Ausdruck in Sprache, der auch in dieser Nacht nicht zu überwinden ist. Ich nehme an, dass Laute, die eine weite Öffnung des Mundes erfordern, in der Sprache unter der Wasseroberfläche sprechender Lungenmenschen, im Laufe der Jahrhunderte seltener werden, Artikulation mittels gespitzter Lippen, pfeifende Laute, eine Entwicklung in diese Richtung, das ist denkbar. Weshalb überhaupt einmal das Sprechen der Lungenmenschen unter der Wasseroberfläche sinnvoll sein könnte, davon will ich heute nichts erzählen, vielleicht morgen, vielleicht kurz nach Mitternacht, wenn wieder Abend geworden ist. – Vier Uhr achtzehn in Tremnseh, Syrien. — stop
apfelohren
delta : 6.35 — Gestern hab ich eine lustige E‑Mail bekommen. Sie war irgendwann, während ich schlief, auf meinem Computer lautlos eingetroffen. Die Person, die mir geschrieben hatte, wollte wissen, wie ich vorgehe, wenn ich nachts einen Apfel oder eine Aprikose oder Bananen belausche. Ich hatte zunächst einige triftige Gründe auf diese Frage nicht einzugehen, gerade auch deshalb, weil der Absender der E‑Mail, einen seltsamen Namen angegeben hatte, dessen Existenz ich über die Google – Suchmaschine vergeblich zu prüfen suchte. Aber dann schien mir doch reizvoll zu sein, dem Absender der E‑Mail zu antworten. Ich notierte kurz und bündig, dass ich, wenn ich einen Apfel belausche, den Apfel in eine meiner Hände nehme, um ihn tatsächlich an eines meiner Ohren zu führen. Was man, wenn man in dieser Weise vorgeht, hören kann, ist natürlich zunächst das Rauschen des Blutes in den eigenen Ohrgefäßen, sonst aber nichts, abgesehen von Geräuschen vielleicht, die man sich gründlich vorzustellen vermag, Geräuschen organischen Zerfalls zum Beispiel, einem Pfeifen, einem Sausen oder den Beißgeräuschen eines Wurmkiefers in größerer Apfeltiefe. Ich attestierte in einem Antwortschreiben sehr ernsthaft, dass ein Apfel ein stilles Wesen sei, immerhin habe ich nicht nur einen, ich habe mindestens fünf Äpfel belauscht, Birnen, Trauben, Bananen, Pfirsiche, alle sind sie ohne tatsächliche Geräusche in den Frequenzen menschlichen Hörvermögens. Dafür leg ich eine Hand ins Feuer, jawohl, es ist Montag: Rasende Wolken. — stop
eine elektrische wiese
tango : 6.45 — Nehmen wir einmal an, irgendwo auf dieser Welt würde eine Wiese existieren, die nicht eine wirkliche Wiese ist, sondern eine Wiese künstlicher Gräser, künstlicher Blumen, künstlicher Tiere, eine Hightechwiese, in welcher nicht ein einziges Gramm organischen Materials aufzuspüren wäre. Diese Wiese verhielte sich natürlichen Wiesen gleich, sie würde wachsen und summen und knistern unter der Bewegung künstlicher Winde. Alles ist täuschend ähnlich dargestellt, die Grashüpfer der Wiese, reinste feinmechanische Wunderwerke, wie auch ihre Regenwürmer, Ameisen, Bienen, Farne, Moose, Blütenkelche, die sich öffnen, wenn der Morgen graut, die sich schließen, wenn es Nacht werden soll. Ja, die Nacht über einer Wiese, wie ich sie gerade erfinde, die Tiere der Dunkelheit, die sich in ihren Geräuschen bemerkbar machen, das Zirpen der Grillen, das sonore Brummen der Nachtschmetterlinge. Gerade eben stelle ich mir die Existenz eines Herrn vor, der zu dieser Wiese gehören wird. Tief sitzt er stundenlang über einen Tisch gebeugt, ein Feinmechaniker, der für Reparaturarbeiten an der Wiese in jeder Hinsicht verantwortlich zeichnet. Wie er sich mit Werkzeugen der Uhrmacher vorarbeitet. Seine besondere Brille, die auch kleinste Gegenstände sichtbar werden lässt. Gerade eben öffnet er vorsichtig ein Glühwürmchen, weil es nur noch fliegen, aber nicht mehr leuchten will. All diese kleinen Schrauben, Gewinde, Scharniere. — stop
luftgespräch
tango : 15.01 — Eine Notiz wiedergefunden, die Mr. Salter vor einigen Jahren unter dem Titel Elephantisland notierte. Er schrieb Folgendes: Kurz nach acht Uhr. Kalte, trockene Luft, ich notiere mit klammen Händen. Um 7 Uhr heute Morgen haben wir bei stürmischer See Elephantisland erreicht. Suche nach Miller unverzüglich aufgenommen. Südwestliche Bewegung die Küste entlang. Gegen 9 Uhr erste größere Seeelefantengruppen gesichtet. Heftiger Schneefall. Mittags dann auf menschliche Spuren gestoßen. Eine Mulde von zwei Fuß Tiefe im groben Untergrund, hüfthoher Steinwall nordwärts. Im Windschatten: drei gebleichte Walknochen, ein halbes Dutzend fingerdicker Hautstücke, ein Kamm, zwei rostige Kugelschreiber, eine Blechtasse, zwölf Pinguinschnäbel, fünf Batterien, drei Klumpen ranzigen Fettes, Bruchstücke eines Sonneneillektors und einer Schreibmaschine. Das Werkzeug war in einer Weise sorgfältig demoliert, als sei eine Dampfwalze darüber hin und her gefahren. Dann weitere zehn Minuten die Küste entlang, dann auf Miller gestoßen. Der Dichter stand mit dem Rücken zu einem Felsen hin und richtete ein Messer gegen einen Seeelefanten. Das Tier, das sehr gewaltig vor unserem Mann in den Himmel ragte, war nur noch zwei Armeslängen entfernt und scheuerte mit dem Rücken über den Felsen. Eigenartige Geräusche. Geräusche wohl der Lust. Geräusche, als habe das Tier eine verbeulte Trompete verschluckt. Geräusche auch von Miller. Helle Geräusche, kreischende, irre Töne. Wir haben zu diesem Zeitpunkt das Folgende über Miller zu sagen: Unser Mann ist entkräftet und stark verschmutzt. Zwei Finger der linken Hand sind erfroren. Kopfwärts wandernde Spuren von Dehydration. Miller spricht nur einen Satz: All for nothing. Wir haben den Rückweg angetreten, indessen, bei genauerer Betrachtung unserer Umgebung, auf Felsformationen entlang der Küste Fragmente von Zeichenketten entdeckt. Eindeutig Millers Handschrift. Bringen Dichter Miller jetzt nach Hause. — Mittwoch: Ein wispernder, knatternder, singender, knirschender, lirrpender, pfeifender, sirrender Bauch. Tiere von Luft sind zu Besuch gekommen, hüpfen, springen, seilen unter dem Zwergfelldach. Gespräche tatsächlich, die ich hören kann. — stop