Aus der Wörtersammlung: mars

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von kreide und schnee

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nord­pol : 22.01 — Far­ben ant­ark­ti­schen Eises auf einem Gesicht, noch Krei­de­far­ben, noch Pig­men­te ohne Öle, Wan­gen, Nase, Lip­pen, Stirn, von flin­ken, träu­men­den Fin­gern im Pro­zess der Arbeit schein­bar ohne Bewusst­sein im Ver­se­hen auf die eige­ne Haut gezeich­net, Anmu­tun­gen von Blau, von Grau, von Weiß, von Schwarz. Es scheint bedeu­tend, wenn nicht unver­zicht­bar zu sein, Far­ben von Schwarz, von Umbra, Kern­schat­ten­far­ben, in die Hand zu neh­men, die Far­ben der Wüs­ten­ge­stei­ne, um das Eis der Ant­ark­tis, das Eis eines grön­län­di­schen Glet­schers vor­aus­zeich­nen zu kön­nen. Ein lei­ses Gespräch, wis­pernd, in dem Sand­ge­stei­ne sich auf die Lein­wand legen, zärt­lich fau­chend, das Licht in den meer­wärts flie­ßen­den Schat­ten, in den Win­keln eines Mun­des. Wie Mel­ly Cus­aro, die an einem win­ter­li­chen Tag beschloss, den Mars zu berei­sen, fort­an das Wesen des Eises und des Schnees zu begrei­fen sucht. Wer nach Was­ser for­schen wird in der Welt­raum­fer­ne, sagt sie, muss sich von der Wüs­te und vom Schnee eine prä­zi­se Vor­stel­lung gezeich­net haben. Es schnei­te in Brook­lyn, Schnee lehn­te an Wän­den alter Häu­ser, türm­te sich auf Bal­ko­nen, rie­sel­te im zar­ten Atem eines fast wind­stil­len Tages von den Ulmen. Wer moch­te, konn­te mit Schlitt­schu­hen über die Pro­me­na­de auf den Höhen fah­ren. Wel­ches Geräusch wür­de in der Stil­le ein Kon­tra­bass von Eis erzeu­gen? — stop
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ai : ägypten

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MENSCHEN IN GEFAHR : “Die Frau­en­recht­le­rin Azza Soli­man sowie 16 wei­te­re Per­so­nen, die bei einem fried­li­chen Gedenk­marsch Augenzeug_innen einer Tötung durch die Poli­zei gewor­den waren, müs­sen am 4. Juli vor Gericht erschei­nen. Ihnen dro­hen bis zu fünf Jah­re Haft und eine Geld­stra­fe bis zu 50.000 Ägyp­ti­schen Pfund (rund 5.800 Euro). Das Gericht ord­ne­te am 13. Juni die per­sön­li­che Anwe­sen­heit der Ange­klag­ten bei der Anhö­rung am 4. Juli an. Die 17 Ange­klag­ten waren am 23. Mai von einem Kai­ro­er Gericht von dem Vor­wurf der “Teil­nah­me an ille­ga­len Pro­tes­ten” und der “Stö­rung der öffent­li­chen Ord­nung” auf Grund­la­ge des repres­si­ven Demons­tra­ti­ons­ge­set­zes frei­ge­spro­chen wor­den. Drei Tage spä­ter leg­te die ägyp­ti­sche Staats­an­walt­schaft ein Rechts­mit­tel ein. Die Anhö­rung am 13. Juni war die ers­te im Rechts­mit­tel­ver­fah­ren. Sie fand vor dem Beru­fungs­ge­richt Zain­hom in Anwe­sen­heit von zwei Prozessbeobachter_innen der Dele­ga­ti­on der Euro­päi­schen Uni­on in Kai­ro statt. / Laut dem von Azza Soli­man gegrün­de­ten Rechts­hil­fe­zen­trum für ägyp­ti­sche Frau­en Cen­ter for Egyp­ti­an Women’s Legal Assis­tance bemerk­te das Gericht, dass die Ange­klag­ten bei die­ser Anhö­rung nicht wie vom ägyp­ti­schen Pro­zess­recht vor­ge­se­hen vor Gericht erschie­nen waren. Die Rechts­bei­stän­de der Ver­tei­di­gung führ­ten an, dass ihre Mandant_innen das Recht hät­ten, von Rechts­bei­stän­den ver­tre­ten zu wer­den. Sie haben ihre Mandant_innen instru­iert, dass nicht alle von ihnen am 4. Juli erschei­nen müs­sen. / Der Poli­zei­be­am­te Yas­sin Hatem Sala­he­deen wur­de am 11. Juni wegen der Tötung der links­ge­rich­te­ten Akti­vis­tin und Dich­te­rin Shai­maa Al-Sab­bagh zu 15 Jah­ren Haft ver­ur­teilt. — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 13. August hin­aus, unter »> ai : urgent action

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abschnitt neufundland

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Abschnitt Neu­fund­land mel­det fol­gen­de gegen Küs­te gewor­fe­ne Arte­fak­te : Wrack­tei­le [ See­fahrt – 507, Luft­fahrt — 701, Auto­mo­bi­le — 53], Gruß­bot­schaf­ten in Glas­be­häl­tern [ 18. Jahr­hun­dert — 8, 19. Jahr­hun­dert – 66, 20. Jahr­hun­dert – 1001 , 21. Jahr­hun­dert — 355 ], Trol­ley­kof­fer [ blau : 7, rot : 66, gelb : 5, schwarz : 532 ] phy­si­cal memo­ries [ bespielt — 6, gelöscht : 122 ], Arm­band­uhr — Aude­mars Piguet / Typ Roy­al Oak Gran­de : [ 1 ], Frö­sche [ Pär­chen ] auf Treib­holz [ 8 ], Öle [ 0.76 Ton­nen ], Pro­the­sen [ Herz — Rhyth­mus­be­schleu­ni­ger – 8, Knie­ge­len­ke – 66, Hüft­ku­geln – 2, Bril­len – 562 ], Halb­schu­he [ Grö­ßen 28 – 39 : 54, Grö­ßen 38 — 45 : 88 ], Plas­tik­san­da­len [ 307 ], Kühl­schrän­ke [ 3 ], Tele­fo­ne [ 65 ], Por­zel­lan­pup­pen­hän­de [ 16 ] Gas­mas­ken [ 17 ], Tief­see­tauch­an­zü­ge [ ohne Tau­cher – 5, mit Tau­cher – 18 ], Pfei­fen­köp­fe — Bruyère­holz [ 2 ], Engels­zun­gen [ 51 ] | stop |

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ai : MYANMAR

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MENSCH IN GEFAHR : “In Myan­mar ist der Schrift­stel­ler Htin Lin Oo fest­ge­nom­men wor­den. Ihm droht eine Haft­stra­fe, nach­dem er in einer Rede die Instru­men­ta­li­sie­rung von Reli­gi­on zur Ver­brei­tung dis­kri­mi­nie­ren­der und extre­mis­ti­scher Ansich­ten kri­ti­siert hat­te. Amnes­ty Inter­na­tio­nal betrach­tet ihn als gewalt­lo­sen poli­ti­schen Gefan­ge­nen, der sofort und bedin­gungs­los frei­ge­las­sen wer­den muss. Die Ankla­gen gegen ihn müs­sen fal­len­ge­las­sen wer­den. / Htin Lin Oo ist Schrift­stel­ler und ehe­ma­li­ger Infor­ma­ti­ons­be­auf­trag­ter der Natio­na­len Liga für Demo­kra­tie (NLD), der füh­ren­den Oppo­si­ti­ons­par­tei Myan­mars. Am 23. Okto­ber 2014 hielt er bei einer Lite­ra­tur­ver­an­stal­tung im Town­ship Chaung‑U in der Regi­on Sagaing im Nor­den Myan­mars eine Rede, in der er die Instru­men­ta­li­sie­rung des Bud­dhis­mus zur Anstif­tung zu Dis­kri­mi­nie­rung und zur Ver­brei­tung von Vor­ur­tei­len kri­ti­sier­te. Der etwa zwei­stün­di­gen Rede wohn­ten ca. 500 Per­so­nen bei. Kurz nach der Ver­an­stal­tung tauch­te ein zehn­mi­nü­ti­ges, zusam­men­ge­schnit­te­nes Video der Rede in den sozia­len Medi­en auf, das unter eini­gen bud­dhis­ti­schen Grup­pie­run­gen Empö­rung aus­lös­te. / Am 4. Dezem­ber wur­de vor dem Gericht des Town­ships Chaung‑U Ankla­ge gegen Htin Lin Oo erho­ben, nach­dem Beamt_innen des Town­ships Anzei­ge erstat­tet hat­ten. Die Ankla­ge lau­te­te auf “Ver­un­glimp­fung der Reli­gi­on” nach Para­graf 295(a) des myan­ma­ri­schen Straf­ge­setz­buchs und “Ver­let­zung reli­giö­ser Gefüh­le” nach Para­graf 298. Die ent­spre­chen­den Para­gra­fen sehen Haft­stra­fen von bis zu zwei Jah­ren bzw. einem Jahr vor. / Htin Lin Oo wur­de bei sei­ner ers­ten Anhö­rung am 17. Dezem­ber 2014 in Haft genom­men, nach­dem sei­ne Frei­las­sung gegen Hin­ter­le­gung einer Kau­ti­on abge­lehnt wor­den war. Wei­te­re Anträ­ge auf Frei­las­sung gegen Kau­ti­on wur­den eben­falls zurück­ge­wie­sen. Htin Lin Oo ist der­zeit im Mony­wa-Gefäng­nis in der Regi­on Sagaing inhaf­tiert. Sei­ne nächs­te Anhö­rung fin­det am 23. Janu­ar statt.” — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 20. Janu­ar 2015 hin­aus, unter »> ai : urgent action

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lichtbild 1–12

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echo : 6.08 — Wie Schnee, ein gutes Dut­zend Men­schen­fo­to­gra­fien. Von K., die vor zehn Jah­ren im August John­sons Jah­res­ta­ge kauf­te, ein Jahr ent­lang woll­te sie jeden Tag einen der Jah­res­ta­ge lesen. Von N., deren Schwes­ter ver­mut­lich in Koba­ne kämpft. Sie soll N. sehr ähn­lich sein, aber nie­mand weiß das so genau, weil sie vor 15 Jah­ren in den Unter­grund ver­schwand, weil sie in den Ber­gen kämpf­te, weil der Krieg mit Men­schen­ge­sich­tern macht was er will. Von L., der nie wie­der ver­su­chen wird, die Stadt Man­hat­tan von einer Nacht­fäh­re aus zu foto­gra­fie­ren. Von W., die seit Jah­ren, ver­geb­lich, ein Inter­view mit einem Mann zu füh­ren ver­sucht, der in sei­ner Jugend­zeit Bil­der aus Film­rol­len trenn­te, um sie zu einem Film für sich zu mon­tie­ren. Die Zeit reich­te nicht, sei­ne und auch die ande­re Zeit reich­te nicht. Von M., die viel­leicht gera­de in die­sem Moment, da ich notie­re, lächelnd mit einer Schau­fel in der Hand vor einer Schnee­land­schaft steht und war­tet. Von B., die bald mit dem Schiff nach Bue­nos Aires rei­sen wird, um den Tan­go zu erler­nen. Vor­ges­tern ist sie 94 Jah­re alt gewor­den. Von I., der sich Tag für Tag dar­über freut, wie er sich an das Wort Kühl­schrank zu erin­nern ver­mag. Von Y., die sich im Monat April auf den Weg machen wird im Kar­wen­del einen Zwerg­ken­taur zu fan­gen. Vom klei­nen J., der seit den letz­ten Nacht­stun­den weiß, dass er ein­mal zum Mars flie­gen wird. Von der klei­nen U. aus Alep­po, die sich wun­dert, dass sie noch immer lebt. Und von W., der viel­leicht nie­mals erfah­ren wird, wie sehr ich sei­ne Geschich­ten lie­be, die alle mit dem Wort Ein­mal begin­nen. — stop
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münchen — aleppo

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kili­man­dscha­ro : 2.05 — Ich über­leg­te, ob ich, wenn ich bei wol­ken­lo­sem Him­mel in 33000 Fuß Höhe befind­lich aus einem Flug­zeug­fens­ter spä­hen wür­de, ein Schiff erken­nen könn­te, ein Schiff von der Grö­ße der Queen Mary sagen wir, einen Luxus­damp­fer, der zur Zeit mei­ner Geburt noch regel­mä­ßig zwi­schen New York und Sout­hamp­ton über den Atlan­tik hin und her gepen­delt war. — stop. Eine Rei­se von Mün­chen süd­ost­wärts in Wor­ten: Vom Haupt­bahn­hof in Rich­tung Bay­er­stra­ße star­ten 52 m wei­ter gesamt 52 m 2. Rechts abbie­gen auf Bay­er­stra­ße 130 m wei­ter gesamt 180 m 3. 1. Abzwei­gung rechts neh­men, um auf Paul-Heyse-Unter­füh­rung zu wechseln300 m wei­ter gesamt 500 m 4. Wei­ter auf Seidl­stra­ße 190 m wei­ter gesamt 700 m 5. Rechts abbie­gen auf Mars­stra­ße 270 m wei­ter gesamt 1,0 km 6.Weiter auf Eli­sen­stra­ße Ca. 1 Minu­te 500 m wei­te gesamt 1,5 km 7. Rechts abbie­gen auf Karls­platz 160 m wei­ter gesamt 1,6 km 8. Wei­ter auf Son­nen­stra­ße Ca. 1 Minu­te 700 m wei­ter gesamt 2,3 km 9. Wei­ter auf Blu­men­stra­ße Ca. 2 Minu­ten 850 m wei­ter gesamt 3,2 km 10. Rechts abbie­gen auf Frau­en­stra­ße Ca. 57 Sekunde500 m wei­ter gesamt 3,7 km 11. Rechts abbie­gen auf Isar­tor­platz 120 m wei­ter gesamt 3,8 km 12. Wei­ter auf Zwei­brü­cken­stra­ße 250 m wei­ter gesamt 4,0 km 13. Wei­ter auf Lud­wigs­brü­cke 230 m wei­ter gesamt 4,3 km 14. Wei­ter auf Rosen­hei­mer Stra­ße 130 m wei­ter gesamt 4,4 km 15. Nach rechts abbie­gen, um auf Rosen­hei­mer Stra­ße zu blei­ben Ca. 5 Minu­ten 3,0 km wei­ter gesamt 7,4 km 16. Wei­ter auf A8 (Schil­der nach Salz­burg / Nürn­berg / Flug­ha­fen Mün­chen) Teil­wei­se gebüh­ren­pflich­ti­ge Stra­ße Ca. 1 Stun­de 7 Minu­ten 126 km wei­ter gesamt 133 km 17. Wei­ter auf A1 Gebüh­ren­pflich­ti­ge Stra­ße Ca. 1 Minu­te 2,1 km wei­ter gesamt 135 km 18. Am Auto­bahn­kreuz Kno­ten Salz­burg rechts hal­ten und den Schil­dern A10/E55 in Rich­tung Vil­lach / Salz­burg Süd / Ita­li­en / Ljublja­na / Slo­we­ni­en fol­gen. Wei­ter auf A10 Gebüh­ren­pflich­ti­ge Stra­ße Ca. 1 Stun­de 39 Minu­ten 182 km wei­ter gesamt 317 km. 19. Bei Aus­fahrt A11/E61 Rich­tung Slo­we­ni­en / Kara­wan­ken­tun­nel >
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hummingbird

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echo : 22.01 — Spät­nach­mit­tags höre ich zwei Män­ner im Trep­pen­haus. Sie arbei­ten sich sehr lang­sam zu mir unter das Dach hin­auf, flu­chen, machen immer wie­der Pau­sen. Ich erken­ne eine kräf­ti­ge Hand, die sich am Trep­pen­ge­län­der fest­hält. Nach einer hal­ben Stun­de sind sie ange­kom­men, tra­gen gemein­sam ein Päck­chen, das nicht grö­ßer ist, als ein Behäl­ter für Kin­der­schu­he. Als ich mei­ne Hän­de aus­stre­cke, wol­len sie mir das Päcken nicht über­ge­ben, es sei zu schwer, sie tre­ten in die Woh­nung ein und stel­len das Päck­chen auf mei­nen Küchen­tisch. Tat­säch­lich ist ein knar­ren­des Geräusch zu ver­neh­men, als wür­de der Tisch Mit­tei­lung machen. Das Päck­chen ist so schwer, dass es sich mit dem Tisch zu ver­bin­den scheint, es lässt sich nicht ver­schie­ben. Also, beu­ge ich mich über den Tisch und schnü­re das Päck­chen auf. Brief­mar­ken, Vogel­ge­mäl­de, sind zu erken­nen, hand­schrift­lich wur­de mit gro­ßen Buch­sta­ben mein Name auf­ge­tra­gen, kein Absen­der, aber ein Stem­pel der Mar­shall­in­seln. Ich erin­ne­re mich, dass sich in dem Päck­chen eine metal­le­ne Dose befand. In den Deckel der Dose ein­ge­stanzt, fol­gen­der Schrift­zug: hum­ming­bird T778X / puz­zle 100000 pie­ces. Sehr klei­ne, mit blo­ßem Auge kaum noch zu unter­schei­den­de Teil­chen, die wie eine Flüs­sig­keit wirk­ten, befan­den sich in dem Trans­port­be­häl­ter. Ich hol­te einen Löf­fel und schöpf­te eini­ge Teil­chen her­aus, schüt­te­te sie auf den Tisch und begann sie unter mei­nem Mikro­skop zu dre­hen und zu wen­den. Ich wuss­te in die­sem Moment, ich träum­te, dass ich nun sofort für immer ver­schwin­den könn­te. — stop
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regen

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ulys­ses : 6.06 — Ges­tern Abend tele­fo­nier­te ich mit einer Freun­din. Sie hat­te kurz zuvor geschrie­ben, Hoch­was­ser habe den Kel­ler ihres Hau­ses erreicht. Sie erzähl­te, das Was­ser kom­me nun durch zwei klei­ne Löcher in Boden und Wand her­ein, 5 Liter in einer hal­ben Stun­de. Ich hör­te ihre Stim­me, erschöpft, müde, sie wol­le sich einen Wecker stel­len und jede hal­be Stun­de Was­ser schöp­fen. Eine har­te Sache, die noch einen Tag und eine gan­ze Nacht so wei­ter­ge­hen kön­ne. Wäh­rend wir spra­chen, war das Geräusch trop­fen­den Was­sers im Hin­ter­grund zu ver­neh­men, als wür­de mei­ne Gesprächs­part­ne­rin in einer Höh­le sit­zen, in einer ent­fern­ten Zeit, auf dem Mond oder auf dem Mars. Als ich klein und sehr uner­fah­ren gewe­sen war, hat­te ich die Vor­stel­lung, nach star­kem Regen könn­te das Was­ser in Tele­fon­lei­tun­gen drin­gen. Ich wun­der­te mich des­halb, dass das Tele­fo­nie­ren nach Gewit­ter­re­gen noch funk­tio­nier­te. Wenn ich dann etwas spä­ter durch den Gar­ten spa­zier­te, mein­te ich zu beob­ach­ten, wie unse­re Tele­fon­lei­tun­gen aus dem Boden flüch­te­ten. Sie hat­ten sich zu Tei­len auf­ge­löst und schlän­gel­ten, hell­ro­te, glän­zen­de Wür­mer, durch das feuch­te Gras. Ich konn­te sie berüh­ren, und wenn ich sie ihn mei­ne Hän­de nahm, kit­zel­te es sehr ange­nehm auf den Hand­flä­chen. Ein­mal setz­te ich eine flüch­ten­de Tele­fon­lei­tung in ein Mar­me­la­de­glas. Es waren ein gutes Dut­zend Wür­mer gewe­sen, die sich um Aus­gang bemüh­ten. Ich beäug­te sie lan­ge Zeit, die Wän­de des Gla­ses beschlu­gen rasch, so dass ich das Glas immer wie­der öff­nen muss­te. Wenn ich mein Ohr an den Behäl­ter drück­te, konn­te ich sie hören, einen eigen­tüm­li­chen Laut der Not, für des­sen Beschrei­bung ich bis­her kein Wort ent­deck­te. Damals nahm ich das Glas mit in mein Zim­mer. Ich stell­te es unter mein Bett. Am nächs­ten Mor­gen hat­te ich sei­ne Exis­tenz ver­ges­sen. — stop

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spuren

 

Ich reis­te auf einem Fähr­schiff, als ich gefragt wur­de, ob ich einen Ort der digi­ta­len Sphä­re nen­nen kön­ne, der für mich per­sön­lich von beson­de­rer Bedeu­tung sei. Ich dach­te an die Web­site der New Yor­ker Künst­le­rin Marie Lorenz: Tide and Cur­rent Taxi. Aus dem Gedächt­nis tipp­te ich die Adres­se ihrer Sei­te in das Fens­ter eines Tele­fon­brow­sers, die Sei­te war zu die­sem Zeit­punkt nicht erreich­bar gewe­sen. Ich befürch­te­te zunächst, die Künst­le­rin könn­ten ihre Sei­te gelöscht haben. Weni­ge Tage spä­ter mach­te ich einen wei­te­ren Ver­such und plötz­lich war die Sei­te wie­der ansprech­bar. Kurz dar­auf berich­te­te mir ein Freund von einem Pro­gramm, wel­ches auf mei­ner Schreib­ma­schi­ne instal­liert, unver­züg­lich mel­den wür­de, wenn eine Web­site auf eine Anfra­ge für eine bestimm­te Zeit­pha­se nicht ant­wor­te­te, also viel­leicht nicht mehr am Leben sei. Eben­so könn­te das Pro­gramm notie­ren, wenn sich eine Site, die ver­lo­ren war, wie­der zurück­mel­den wür­de. Ich begann eine Lis­te zu beob­ach­ten­der Posi­tio­nen anzu­le­gen, die in Aus­zü­gen an die­ser Stel­le nach und nach sicht­bar wer­den wird.  > 140 Posi­tio­nen : zuletzt bear­bei­tet > 1. April 2024space25

Aca­de­mic Earth : Yale Uni­ver­si­ty — The Ame­ri­can Novel . Airwars.org : Im Radar die Fol­gen eines Krie­ges . All That Brea­thes : Von Men­schen und wil­den Vögeln der Stadt Delhi . Amnes­ty Inter­na­tio­nal : Urgent Actions — Brie­fe und Email schrei­ben und hel­fen gegen das Ver­ges­sen . Apie­ce­of­mo­no­lo­gue : An inde­pen­dent web­site that deli­vers news and ori­gi­nal con­tent across the arts .  Arbeit und Struk­tur : Der Schrift­stel­ler Wolf­gang Herrn­dorf sen­de­te dich­tes­te Nach­rich­ten aus sei­nem Leben . Archi­va­lia : Über Gedächt­nis­se . Ärz­te ohne Gren­zen : berich­ten . Basia Irland : Von Eis-und ande­ren Büchern . Begriffs­stu­dio : der Dich­te­rin Moni­ka Rinck . Bel­ling­cat : Inves­ti­ga­ti­ver Jour­na­lis­mus . Bet­ween Music :  Men­schen musi­zie­ren unter Was­ser . Biblio­the­ca Cae­les­tis  (Pro­to­typ) : ein Tiddly­Wi­ki­Ro­man von Hart­mut Abend­schein . Black Ice : Die Geschich­te der Artic 30. Brown Moses Blog : Eli­ot Hig­gins ana­ly­siert den syri­schen Bür­ger­krieg via You­Tube : nun > Bel­ling­cat — the home of online inves­ti­ga­ti­ons . Chris­tia­ne Hei­ni­cke : Mein Leben auf dem Mars . Chris­ti­ne Kap­pe : Vom Zustand der Welt um 4 Uhr 35 .  Cine­ma­nia : Doku­men­ta­ti­on der Leben lei­den­schaft­li­cher Kino­gän­ger in New York . Con­fu­si­on : The Stran­ge Case of Anna Stub­ble­field / NYT . Correktiv.org : Von der Prü­fung der digi­ta­len Wirk­lich­keit . Cor­ne­lia Hes­se-Hon­eg­ger : Seh­for­schung in radio­ak­ti­ven Gebie­ten .  Cow­Cam : Die Welt aus Sicht der Kühe initi­iert von Chris­toph Sig­rist . Dat­a­blog : Unse­re Welt im Schat­ten der Zah­len . dctp — Alex­an­der Klu­ge : Fern­se­hen .  Der gol­de­ne Fisch : Autor/innenprojekt . Deut­sches Wör­ter­buch : von Jakob und Wil­helm Grimm . Drop Dead Foun­da­ti­on : Der Künst­ler Aabid Sur­ti repa­riert in Mum­bai Was­ser­häh­ne . eBird : Vogel­be­ob­ach­tung .  Edge : To arri­ve at the edge of the world’s know­ledge, seek out the most com­plex and sophisti­ca­ted minds, put them in a room tog­e­ther, and have them ask each other the ques­ti­ons they are asking them­sel­ves. Ein­hun­dert berühm­te Schreib­ti­sche und ihre Autor/innen . Ein Zep­pe­lin voll Licht. Mün­che­ner Kam­mer­spie­le / Foto­gra­fien und Tex­te von Johan­nes und Andre­as Lou­is Sey­er­lein . Ein Frem­wör­ter­buch : Kübra Gümüşay lesen . Gefun­den Ein­kaufs­zet­tel : Treib­gut hin­ter Kas­sen — Face­book  Eli­za : Spre­chen mit einer Maschi­ne / BotDavid Fede­le : höchst wesent­li­che Doku­men­tar­film­samm­lung . Foto­gra­fi­sche Wer­ke der Künst­ler Bar­ba­ra und Johan­nes Sey­er­lein.   Franz Dodel : Ein end­los sich fort­set­zen­des Hai­ku . Fri­end­ship — Park : Von Nähe, von Fer­ne. Future.me : Nach­richt für die Zukunft. Gug­ging : Art Brut wun­der­voll. Hafen­ra­dar New York : Beob­ach­ten Sie Fähr­schif­fe und ihre Posi­tio­nen im Hafen von New York . Haru­ki Mura­ka­mi : Web­site des Autors auf Ran­dom­house Ser­ver . Hate Poet­ry : eine anti­ras­sis­ti­sche Lese­show . Huma­nis­ti­sche Uni­on : Men­schen­wür­de ach­ten Bür­ger­rech­te durch­set­zen Demo­kra­tie stär­ken . High­Wa­ter­Line : Die New Yor­ker Künst­le­rin Eve Mos­her erwar­tet das Meer . Hoaxmap.org : Auf­klä­rung gegen Falsch­mel­dun­gen im inter­net . Human Rights Watch : Radar . Ich dach­te in Deutsch­land stirbt man nie : Stim­men von sechs Men­schen aus Syri­en, Afgha­ni­stan, Ser­bi­en, Ango­la und Nige­ria > An die­sem Ort . ICAN : Atom­waf­fen ver­bie­ten . ICIJ : The Inter­na­tio­nal Kon­sor­ti­um of Inves­ti­ga­ti­ve Jour­na­lists . Ich will Dich! — Begeg­nun­gen mit Hil­de Domin : Ein Film von und mit Anna Dit­ges . Insti­tut for Cen­tri­fu­gal Rese­arch : Karu­sell­for­schung . Inter­na­tio­nal Court of Jus­ti­ce : Web­sei­te des Inter­na­tio­na­len Gerichts­ho­fes in Den Haag . Irmela Men­sah-Schramm . Inter­na­tio­na­le Raum­sta­ti­on : Nach­rich­ten von der NASAKon­zep­te : Zeit­schrift für Lite­ra­tur . Joan Miro in der : Schirn. Lam­pe­du­sa im Win­ter : Doku­men­tar­fim von Jakob  Bross­mann .  Mat­thi­as Otto : Die Welt eines wun­der­ba­ren Klang­künst­lers . Libra­lop : Der fei­ne Blog des Herrn Libra­lop Hul­ot . Life in a Day : Die fil­mi­sche Geschich­te eines ein­zi­gen Tages auf der Erde . Lit­blogs : Notie­ren in der digi­ta­len Sphä­re . Living with Legends : Nach­rich­ten aus dem Chel­sea Hotel . Lui­gi Tos­ca­no — Gegen das Ver­ges­sen : Por­trait­fo­to­gra­fien von im  Natio­nal­so­zia­lis­mus ver­folg­ten und inhaf­tier­ten Men­schen jeg­li­cher Her­kunft und Natio­na­li­tät . Luis Moreno Ocam­po : Chef­an­klä­ger / Den Haag — ein Inter­view . Memo­ri­al : Inter­na­tio­na­le Gesell­schaft für his­to­ri­sche Auf­klä­rung und Men­schen­rech­te . Memo­ri­al Deust­ch­land . Memo­ry­loops : Ton­spu­ren des NS-Ter­rors in Mün­chen . Die Müt­zen­fal­te­rin : Elke Engel­hardts poe­ti­sche Welt unter Hüten und Müt­zen . Nachwort.de : Jour­nal des Schrift­stel­lers Niko­lai Vogel . Oli­ver Sacks : mensch­li­che Men­schen­ge­schich­ten. One in 8 Mil­li­on : Die New York Times por­trai­tiert Bür­ger der Stadt — Foto­gra­fien und Stim­men . Ope­ra aper­ta : Lul­la­by for Mariu­pol — Berüh­ren­de Per­for­mance ukrai­ni­scher Musiker/innen, sehr berüh­rend! . Peace Now : Sei­te der Frie­dens­be­we­gung Isra­els . Pen Deutsch­land : Wri­ters in Pri­son . Per­len aus Frei­tal : Vom Hass in Deutsch­land. Pfand­ge­ben : eine Sei­te für Fla­schen­samm­ler und Men­schen, die Fla­schen spen­den wol­len .  Pici­dae :  Sen­den Sie Text­bil­der an Zen­so­ren vor­bei . poli­ti­cal beau­ty : Zen­trum für poli­ti­sche Schön­heit . Quantara.de : Dia­lo­ge with the isla­mic world . Radio­sta­tio­nen welt­weit : lau­schen digi­tal .  Rebec­ca Feld­mann : Instal­la­tio­nen . Repor­ter ohne Gren­zen : Ein Netz­werk aus über 150 Kor­re­spon­den­ten, neun Sek­tio­nen und drei Büros setzt sich rund um den Glo­bus für Mei­nungs- und Pres­se­frei­heit ein .  Richard Powers : The book of me. Ros­tock / Eine Stadt liest Uwe John­sons Jah­res­ta­geSco­bel :  Inter­dis­zi­pli­nä­re Gesprä­che / Fern­se­hen macht schlau . Scapp­le : digi­ta­le Arbeits­ta­fel . Für Augen und Hän­de / ein Schreib­ma­chi­nen­mu­se­um zu Partschins . Seu­chen­blatt zur Seu­che : Hor.deStop Kil­ler Robots : Akti­on gegen auto­nom kämp­fen­de Waf­fen­sys­te­me . Scri­ve­ner / digi­ta­ler Zet­tel­kas­ten . Sea-Watch : Men­schen­ret­tung im Mit­tel­meer . Stan­dig ‑Tog­e­ther : Hoff­nung für Frie­den in Nah­ost . Stopf­ake : ukrai­ni­sche Jour­na­lis­ten kämp­fen für die Wahr­heit . störsender.tv : online Kaba­rett . Sto­rytel­lers : Men­schen erzäh­len Geschich­ten ihres Lebens . Strand­beest : Wesen im Wind . Wir­bel­sturm­le­ben / Mel­dun­gen . The Floa­ting Piers / über das Was­ser gehen . The For­gi­ve­ness : Pro­ject . The Look : Ein Film­por­trait der Schau­spie­le­rin Char­lot­te Ram­pling . The Look of Silence : Eine Bril­le für die Mör­der . Tho­mas Bern­hard liest aus : Kor­rek­tur . Tho­mas Hei­se : Doku­men­tar­fil­me . Tide and Cur­rent Taxi : Marie Lorenz fährt mit dem Kanu . Trans­pa­ren­cy Inter­na­tio­nal : Peo­p­le against Cor­rup­ti­on .  Tree­watch : Von fun­ken­den Bäu­men . Ubu­web : Avant­gar­de online / gegrün­det 1996 von Ken­neth Golds­mith .  Under­ground New York Public Libra­ry : Von den Lesen­den in der Sub­way . Wald­saum : Fas­zi­nie­ren­de Gedich­te einer Unbe­kann­ten . Way­back­ma­chi­ne : digi­ta­le Geschich­te besu­chen .  WBGO : New Jer­sey Jazz Radio — stream . Wei­ße Raben / Alp­traum Tsche­che­ni­en : Ein Doku­men­tar­film von Tama­ra Tram­pe & Johann Feindt . White Hel­mets / Zivi­le Hel­fer im syri­schen Bür­ger­krieg . Yesh Din . Israe­li Vol­un­teers for Human Rights . Zaria For­man / Male­rei vom Was­ser .  DIE ZEIT : Az. 6 St 3/12 — Spu­ren eines Prozesses .

Ver­lo­re­ne Spuren

Hei­se Film
Link zuletzt über­prüft: 20. Febru­ar 2024
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Ant­wort­zeit: 0.444 Sekunden
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Wie­der­ent­deckt auf Posi­ti­on: > Inter­net Archive

Dich­tung Digital
Link zuletzt über­prüft: 25. April 2023
HTTP-Code: 500
Ant­wort­zeit: 0.055 Sekunden
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Robert Fal­con Scott : Die Tage­bü­cher hand­schrift­lich online
Link zuletzt geprüft: 15. April 2016
HTTP Code: 0
Reak­ti­ons­zeit: 22.010 Sekunden
Die­ser Ver­bin­dung schlug 174 mal fehl.
Am 28. Novem­ber 2019 ohne Spur

James Watson’s Per­so­nal Geno­me Sequence
Link zuletzt geprüft: 15. April 2016
HTTP Code: 0
Reak­ti­ons­zeit: 28.010 Sekunden
Die­ser Ver­bin­dung schlug 687 mal fehl.
Am 28. Novem­ber 2019 ohne Spur

Into Eter­ni­ty : Doku­men­tar­film über das Ver­ges­sen eines Ortes .
Link zuletzt geprüft: 11. April 2018
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Ant­wort­zeit: 0.047 Sekunden
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Wie­der­ent­deckt auf Posi­ti­on > Inter­net Archive

Ich dach­te in Deutsch­land stirbt nie­mand :
Stim­men von sechs Men­schen aus Syri­en, Afgha­ni­stan, Ser­bi­en, Ango­la und Nigeria
Link zuletzt geprüft: 25. Novem­ber 2019
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In Tei­len wiederentdeckt
auf Posi­ti­on > Inter­net Archive

Rhein­sein
Lang­zeit­pro­jekt des Dich­ters Stan Lafleur
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Ann Cot­ten : Glossaratrappen
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Anzahl der Vor­kom­men: Anzahl der Vor­kom­men: 1
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manhattan transfer

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gink­go : 17.58 — Im Moment der Ver­ge­gen­wär­ti­gung, eine Minu­te still zu ste­hen und zu den­ken: Mei­ne Schu­he berüh­ren ame­ri­ka­ni­schen Boden. Könnt von hier aus nach Pata­go­ni­en lau­fen, nach Feu­er­land, ohne je einen Schwimm­zug  zu unter­neh­men, süd­wärts, süd­wärts zur 42th Stra­ße hin, den Lin­coln­tun­nel unter dem Hud­son durch nach New Jer­sey, immer der Küs­te ent­lang, lang­sam, Schritt für Schritt. Aber dann neh­men mich mei­ne Bei­ne doch nord­wärts mit sich fort, spa­zie­ren den Zoo der Bronx bis wir abends müde gewor­den das Fähr­pen­del­schiff down­town errei­chen. Schaun nach Hol­ly, heut könnt sie kom­men wie aus dem Nichts aus dem Strom der Men­schen, Mar­sec Secu­ri­ty Level 1, fröh­lich grüsst sie die Matro­sen, fliegt über die Gang­way aufs unte­re Deck hin zum ver­trau­ten Platz am Fens­ter ins Licht der fla­schen­grü­nen See. Hier nimmt sie unver­züg­lich ihre Arbeit auf, beginnt Zei­chen von einem Buch auf regen­fes­tes Papier zu über­tra­gen: Mit­tags­stun­de am Uni­on Squa­re. Aus­ver­kauf. Müs­sen räu­men. WIR HABEN EINEN SCHRECKLICHEN IRRTUM BEGANGEN. Auf dem stau­bi­gen Asphalt kniend, put­zen klei­ne Jun­gen Schu­he, Halb­schu­he, San­da­len, Knöp­fel­schu­he, Stie­fe­let­ten. Wie ein Löwen­zahn glänzt die Son­ne auf der Spit­ze jedes frisch­ge­putz­ten Schuhs.