nordpol : 18.55 UTC – In den Echokammern der Twitterwelt üben menschliche Lebewesen inverse Methoden, beispielsweise die Methode, bezüglich einer Position grundsätzlich das Gegenteil zu glauben, etwas zu glauben also, auch dann, wenn es nicht sein kann. Am Abend des 7. April beobachtete ich, wie ein junger Mann einer jungen Frau notierte: Erhäng Dich. Die junge Frau hatte zu einem frühen Zeitpunkt unterstellt, ein Anschlag in der Stadt Münster sei von Mitgliedern des IS verübt worden. An anderer Stelle sprach sie von Menschen, die aus Eritrea nach Israel geflüchtet sind, diese Menschen seien VIEHZEUG. Die junge Frau antwortete unverzüglich: Dein Satz hat das falsche Satzzeichen. Es müsste “Erhäng Dich!” heißen. Der junge Mann wiederum notierte, er denke, dass der Kontext ( sie solle sich erhängen ) auch ohne Satzzeichen “rüber” komme. Das hier ( Twitter ) sei ein Kurznachrichtendienst und kein Diktat. — stop
Aus der Wörtersammlung: position
neufundland 08.10.12 uhr : zimt
olimambo : 8.10 UTC — Noe meldet sich am späten Morgen. Vermutliche Tiefe: 852 Fuß. Position: 77 Seemeilen südöstlich der Küste Neufundlands seit nunmehr 2526 Tagen im Tiefseetauchanzug unter Wasser. ANFANG 08.10.12 | | | > meine lautlos arbeitenden hände. s m a l l r e d f i s h f r o m d o w n s i d e. s t o p ob ich wohl weiterhin ein menschliches wesen bin? s t o p hier in dieser tiefe eine haltung der demut. s t o p fragen. s t o p auch fragen ohne antworten. s t o p ich frage. s t o p ich warte. s t o p und warte. s t o p habe den verdacht ein kind geworden sein. s t o p ich trage keine schuhe. r u s t y c a b l e s f r o m a b o v e. s t o p ich kann mich an mein gesicht nicht erinnern. s t o p warum? s t o p wie lange zeit bin ich bereits hier? s t o p schluss jetzt. s t o p fangen wir noch einmal von vorne an. s m a l l b l u e f i s h t o p l e f t. s t o p ich heiße noe. s t o p ich befinde mich 851 fuß tief unter dem meeresspiegel kurz vor neufundland. s t o p ich zähle fische. s t o p das radio in meinem helm macht seltsame geräusche. s t o p es geht mir gut. s t o p ich notiere : die luft die ich atme duftet nach zimt. s t o p | | | ENDE 08.12.15
gespräch
tango : 17.01 UTC — Ich will schnell erzählen, wie ich unlängst mit einer Maschine, während sie meinen Cappuccino zubereitete, gesprochen habe. Ich sagte: Hey, einen Cappuccino bitte. Und die Maschine antwortete: Hey, wird gemacht! Also wartete ich. Indem ich wartete, hörte ich der Maschine zu. Ich vernahm einige plausible Geräusche aus dem Inneren des Gehäuses, außerdem einige Geräusche, die nicht sehr plausibel waren. Das waren Geräusche des Pfeifens oder Singens, Geräusche, die entweder meiner Unterhaltung dienten oder weil sich die Maschine tatsächlich selbst, während sie arbeitete, eine Freude machte. Ich habe schon oft genau so wartend vor genau dieser Maschine gestanden, ich vermute, dass mich die Maschine inzwischen kennt, vielleicht sogar Zeitpunkte, da ich zu ihr kommen werde, also Gewohnheiten meines Lebens. Einmal, als ich den Standort der Maschine erreichte, war mein Cappuccino bereits fertig gewesen. Das ist schon seltsam, nicht wahr, ich begann über Fähigkeiten der Maschine nachzudenken. Kann diese Maschine vielleicht sehen oder vermag sie meinen Duft wahrzunehmen? Dass sie über einen Hörsinn oder über eine spezielle Art eines hörenden Sensors verfügt, steht für mich schon lange fest, weil sie mich begrüßt. Manchmal erkundigt sie sich nach meinen Wünschen. Mein lieber Louis, will sie wissen, einen Cappuccino oder doch etwas anderes Heißes zur Feier des Tages? An diesem Morgen, von dem ich eigentlich erzählen will, ist aber doch etwas sehr Seltsames geschehen. Vielleicht war es der Wind, jedenfalls fiel eine Papptasse aus dem Bauch der Maschine auf einen Vorsatz unter einem Hahn, aus dem bald heißer Kaffee kommen sollte. Die Tasse landete etwas schräg und verharrte in dieser Position. Die Maschine sagte zu mir: Becher bitte setzen. Mein Gott, das war seltsam! Ich dachte, wer nur hat diese Sprache erfunden, möglicherweise die Maschine selbst? Ich streckte meine Hand nach dem Becher aus. In dem Moment, da ich den Becher anheben wollte, spritzte heißer Kaffee auf den Rücken meiner Hand, weswegen ich mit leiser Stimme protestierte. Ich sagte: Verdammt! Die Maschine antwortete: Verzeihung. — stop
lions writers inc.
alpha : 17.25 UTC — Eine Notiz der Lions Writers Support Services. Inc., die ich an dieser Stelle mit großer Freude übersetzt wiedergebe, berichtet von Mr. und Mrs. Shapiro: > AUF NACH CONEY ISLAND. Als Mr. Sini Shapiro, wohnhaft zu New York (Park Avenue 720), im vergangenen Jahr den dringenden Wunsch äußerste, endlich einmal seine Wohnung verlassen zu dürfen, um sich in der Stadt seiner Geburt umzusehen, waren wir mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Wie könnte es möglich werden, fragten wir, einem Kiemenmenschen, der zeit seines Lebens ein hoch spezialisiertes Wasserhabitat in Manhattan bewohnt, einen Zugang zur Stadt zu ermöglichen, ohne ihn umzubringen. Bald folgten wir einer konkreten Spur. Aus der nautischen Sammlung der Familie Landau, die auf Long Island lebt, erwarben wir einen Tiefseetaucheranzug, welcher zuletzt in den 40er-Jahren der unterseeischen Minenräumung diente. Der Anzug selbst wog 240, Mr. Shapiro, ein zartes Wesen, 32 Kilogramm, die Maße stimmten, und der Anzug, wenn man ihn mit Wasser füllte, erwies sich als vollständig dicht über viele Tage hin. Am 5. Juni des Jahres 2016 unternahmen wir mit Mr. Shapiro einen ersten Versuch unter wirklichkeitsnahen Bedingungen. Getestet wurde in der Wohnung der Shapiros zunächst unter Wasser, ob Mr. Shapiros Leib sich in den Anzug fügte und ob er sich geborgen fühlen konnte. In einer zweiten Phase des Testes versuchten wir einen Eindruck von der Beweglichkeit des Anzugs zu gewinnen, immerhin war das Gefäß nun vollständig mit Wasser gefüllt. Der Taucheranzug, Mr. Shapiro plus Wasserfüllung, sowie angeschlossene technische Weiterungen, Filter und Pumpen, eine Fotokamera sowie zwei Funkkommunikationsmodule, wogen insgesamt 352 Kilogramm. Am 22. Juli dann in den frühen Morgenstunden von sorgenvollen Blicken seiner Frau begleitet, wagte Mr. Shapiro sich zum ersten Mal in das Leben jenseits der Schleusentüren seiner Wohnung hinaus. Der alte Mann wurde in sitzender Position über Aufzüge des Hauses vorsichtig zu einem Subaru – Sambar – Automobil transportiert, das sich, von einem Polizeifahrzeug eskortiert, bald langsam über die Manhattan Bridge, kurz darauf über die Coney Island Avenue südwärts bewegte. Mr. Shapiro wollte das Meer mit eigenen Augen betrachten. Brooklyn, äußerte er später, gefalle ihm. / — stop New York City. May 3 2017 by Miu Gallane
anjuta
ulysses : 5.25 UTC — Es ist Montag, früher Morgen, und die Vögel pfeifen. Ich bin noch nicht ganz wach, ich habe gut geschlafen, ich hatte einen lustigen Traum: In diesem Traum war ich versucht, Anton Tschechow einen Brief zu schreiben. Tatsächlich habe ich mich im Traum an meine Schreibmaschine gesetzt und notiert: Lieber Mr. Tschechow, gestern las ich eine traurige Geschichte, die Sie einmal aufgeschrieben haben. Sie erinnern sich vielleicht an Anjuta? Sie lebte in der Pension Lissabon mit einem Studenten der Medizin in einem schmutzigen Chaos. Eigentlich wollte ich nachlesen, wie Sie vom anatomischen Studium berichten, vom Lernen oder Pauken, eine Ärztin hatte mich auf ihre Geschichte aufmerksam gemacht. Was mich dann sehr berührte, war das Mädchen Anjuta selbst, ihre Geduld oder Duldsamkeit, wie traurig, wie sie als menschlicher Gegenstand angesehen und behandelt wurde, eine gute Geschichte! Es ist noch etwas Weiteres geschehen, ich erinnerte mich im Traum einmal, vor einigen Jahren, Ihre gesammelten Erzählungen, Novellen, Theaterstücke, Essays in digitaler Spur aus dem Internet geladen zu haben, 19657 Positionen. Ich bemerkte damals, dass es tatsächlich möglich ist, für den Preis einer Pistazieneiskugel Joseph Roths Gesammelte Werke auf ein Paperwhite – Lesegerät zu holen. James Joyces Ulysses kostet soviel wie keine Eiskugel. Virginia Woolfes Mrs. Dalloway eine halbe Kugel. Ihre, Anton Pawlowitsch Tschechows Kurzgeschichten, Novellen, Dramen wiederum eine vollständige Kugel / Downloadreisezeit : 5,2 Sekunden. Sehr beunruhigend, wie ich finde. Gleich werde ich aufwachen, ich werde einen Cappuccino trinken, und dann werde ich Ihnen diesen Brief, den ich träumte, notieren an einem frühen Morgen bald, wenn Montag sein wird bei leichtem Regen, und die Vögel pfeifen. — stop
ai : HAITI
MENSCHEN IN GEFAHR: „Die Menschenrechtsverteidiger David Boniface und Juders Ysemé fürchten nach dem plötzlichen Tod ihres Kollegen Nissage Martyr um ihr Leben. Nissage Martyr starb einen Tag, nachdem die drei in den USA gegen Jean Morose Viliena, den ehemaligen Bürgermeister ihrer Heimatstadt in Haiti, Klage wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen eingereicht hatten. Die Männer berichten seit 2007 von wiederholten Morddrohungen und Angriffen durch den ehemaligen Bürgermeister. Sie müssen daher angemessenen Schutz erhalten. / Am 22. März reichten David Boniface, Juders Ysemé und Nissage Martyr Klage gegen Jean Morose Viliena, den ehemaligen Bürgermeister ihrer Heimatstadt Les Irois im Südwesten von Haiti, bei einem Bundesgericht in Boston im Nordosten der USA ein. Die Klage wurde in den USA eingereicht, weil Jean Morose Viliena Anfang 2009 in die USA geflohen war, nachdem die haitianischen Behörden wegen des Mordes an David Bonifaces Bruder im Jahr 2007 und eines Angriffs auf den Gemeinderadiosender im Jahr 2008 ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet hatten. Bei diesem Angriff verlor Nissage Martyr ein Bein und Juders Ysemé ein Auge. Die drei Männer werfen Jean Morose Viliena vor, dass er für eine Reihe von Angriffen gegen seine Kritiker_innen verantwortlich ist, darunter “Brandstiftung”, “außergerichtliche Hinrichtungen”, “versuchte außergerichtliche Hinrichtung”, “Folter” und “Verbrechen gegen die Menschlichkeit”. Die Verbrechen wurden auf seine Anweisung hin von einer bewaffneten Gruppe verübt, die mit seiner politischen Partei in Verbindung steht. Am 24. März 2017, einen Tag nachdem die Klage gegen Jean Morose Viliena eingereicht worden war, erkrankte Nissage Martyr plötzlich schwer und starb auf dem Weg ins Krankenhaus von Les Irois. Seine Familie gibt an, dass er zuvor ganz gesund war. Mit Hilfe ihrer Rechtsbeistände fordert die Familie eine sofortige unabhängige Autopsie und umfassende Untersuchunge seines Todes. Die örtliche Staatsanwaltschaft hat zwar die Autopsie genehmigt, doch bis jetzt keine Untersuchung aufgenommen. / David Boniface und Juders Ysemé sind Menschenrechtsverteidiger und werden als Unterstützer der Partei Organisation du Peuple en Lutte, einer Oppositionspartei in Haiti, betrachtet. Seit 2007 berichten die beiden Männer und Nissage Martyr, dass Jean Morose Viliena und seine Verbündeten ihnen Morddrohungen schicken und sie tätlich angreifen und versucht haben, sie zu töten, weil sie ihre legitime Arbeit als Menschenrechtsverteidiger ausführen. Im Zuge dessen haben sie das erste Gemeinderadio initiiert sowie die strafrechtliche Verfolgung von Jean Morose Viliena und seinen Verbündeten angestrebt, um der Gewalt in der Gemeinde ein Ende zu bereiten. 2015 gewährte die Interamerikanische Menschenrechtskommission den drei Männern und ihren Familien Schutzmaßnahmen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. David Boniface und Juders Ysemé berichteten Amnesty International, dass die haitianischen Behörden aufgrund der grassierenden Straflosigkeit im Land jedoch nichts unternommen hätten, um diesen Maßnahmen Folge zu leisten. Die beiden Männer sind nach Nissage Martyrs Tod mit ihren Familien aus Les Irois geflohen, da sie um ihre Sicherheit fürchten. Sie gaben an, dass der einzige Weg zu Gerechtigkeit ihre Aussage gegen Jean Morose Viliena sei, doch dass sie ohne angemessenen Schutz fürchten, getötet zu werden, noch ehe sie ihre Aussage machen können.“ — Hintergrundinformationen sowie empfohlene schriftliche Aktionen, möglichst unverzüglich und nicht über den 24. Mai 2017 hinaus, unter »> ai : urgent action
deep
tango : 0.28 UTC — Ich habe gestern auf der Suche im Internet nach Walfischstimmen ein Mikrofon entdeckt, das sich im Atlantik nahe der grönländischen Küste unter der Meeresoberfläche befinden soll. Folgende Position war zu ermitteln: Statoil Greenland (Ölplattform) 79.056 N / ‑12.538 O. Es handelt sich möglicherweise tatsächlich um Live – Aufnahmen, die von dort gesendet werden, nicht um einen Loop, der vorgibt, Geräusche in Echtzeit zu übertragen. Das atlantische Meer, soviel kann ich nach längerer Beobachtungszeit sagen, knattert und rauscht und tickt und pfeift von Zeit zu Zeit. Ich meinte, buchstäblich Walfischstimmen gehört zu haben, ein berührender Moment. — Ich erinnere mich, einmal gelesen zu haben, dass Buckelwale zur Paarungszeit über eine Sprache verfügen, die einfachen menschlichen Sprachen ähnlich ist. Immer wieder seither die Frage, was ich unter einer einfachen menschlichen Sprache verstehen sollte. Ob eine dieser einfachen menschlichen Sprachen vielleicht geeignet wäre, sich mittels einer Prozedur der Übersetzung von Wal zu Mensch zu verständigen? Wir könnten uns vom Land und von der Tiefsee erzählen. Eine grandiose Vorstellung, wie ich in der Tiefe vor einem Wal schwebe und darauf warte, dass er bald, nach ein wenig Denkzeit, zu mir sprechen wird, etwas also sagen oder singen, das nur für mich bestimmt ist. Vielleicht eine Frage: Wie heißt Du, mein Freund? Oder: Ich hörte von Bäumen! — stop
transcript
echo : 22.08 UTC — Zu ständigen Erinnerung > Meryl Streeps Golden Globe Speach, 8. Januar 2017 : Please sit down. Thank you. I love you all. You’ll have to forgive me. I’ve lost my voice in screaming and lamentation this weekend. And I have lost my mind sometime earlier this year, so I have to read. Thank you, Hollywood Foreign Press. Just to pick up on what Hugh Laurie said: You and all of us in this room really belong to the most vilified segments in American society right now. Think about it: Hollywood, foreigners, and the press. / But who are we, and what is Hollywood anyway? It’s just a bunch of people from other places. I was born and raised and educated in the public schools of New Jersey. Viola was born in a sharecropper’s cabin in South Carolina, came up in Central Falls, Rhode Island; Sarah Paulson was born in Florida, raised by a single mom in Brooklyn. Sarah Jessica Parker was one of seven or eight kids in Ohio. Amy Adams was born in Vicenza, Italy. And Natalie Portman was born in Jerusalem. Where are their birth certificates? And the beautiful Ruth Negga was born in Addis Ababa, Ethiopia, raised in London — no, in Ireland I do believe, and she’s here nominated for playing a girl in small-town Virginia. Ryan Gosling, like all of the nicest people, is Canadian, and Dev Patel was born in Kenya, raised in London, and is here playing an Indian raised in Tasmania. So Hollywood is crawling with outsiders and foreigners. And if we kick them all out you’ll have nothing to watch but football and mixed martial arts, which are not the arts. / They gave me three seconds to say this, so: An actor’s only job is to enter the lives of people who are different from us, and let you feel what that feels like. And there were many, many, many powerful performances this year that did exactly that. Breathtaking, compassionate work. But there was one performance this year that stunned me. It sank its hooks in my heart. Not because it was good; there was nothing good about it. But it was effective and it did its job. It made its intended audience laugh, and show their teeth. It was that moment when the person asking to sit in the most respected seat in our country imitated a disabled reporter. Someone he outranked in privilege, power and the capacity to fight back. It kind of broke my heart when I saw it, and I still can’t get it out of my head, because it wasn’t in a movie. It was real life. And this instinct to humiliate, when it’s modeled by someone in the public platform, by someone powerful, it filters down into everybody’s life, because it kinda gives permission for other people to do the same thing. Disrespect invites disrespect, violence incites violence. And when the powerful use their position to bully others we all lose. O.K., go on with it. O.K., this brings me to the press. We need the principled press to hold power to account, to call him on the carpet for every outrage. That’s why our founders enshrined the press and its freedoms in the Constitution. So I only ask the famously well-heeled Hollywood Foreign Press and all of us in our community to join me in supporting the Committee to Protect Journalists, because we’re gonna need them going forward, and they’ll need us to safeguard the truth. One more thing: Once, when I was standing around on the set one day, whining about something — you know we were gonna work through supper or the long hours or whatever, Tommy Lee Jones said to me, “Isn’t it such a privilege, Meryl, just to be an actor?” Yeah, it is, and we have to remind each other of the privilege and the responsibility of the act of empathy. We should all be proud of the work Hollywood honors here tonight. / As my friend, the dear departed Princess Leia, said to me once, take your broken heart, make it into art. — stop / fundort
security briefing
sierra : 10.12 UTC — Die richtige Erklärung ist aber die, dass ein großer Teufel in ihm Platz genommen hat und die Unzahl der kleineren herbeikommt, um dem Großen zu dienen. — Franz Kafka. stop : Gefunden auf Position > Der goldene Fisch / Hendrik Rost
beobachtung
ulysses : 6.12 — Während ich Jack Kerouacs Roman On the Road in der ungekürzten Fassung als E‑Book las, bemerkte ich, dass ein Computer , vermutlich von Nordamerika aus verzeichnete, welche Zeilen dieses Romans von Lesern oder Leserinnen während ihrer Lektüre markiert worden waren. Eine ausgedehnte, präzise Leserbeobachtung scheint kaum merklich Stunde, um Stunde vollzogen zu werden. Ich stellte mir vor, Lichtmaschinen, die von Menschen in der Hand gehalten werden, dokumentieren, wie lange Zeit sich lesende Menschen mit einem bestimmten Text beschäftigen, wie sie den Text studieren, ob sie die Lektüre der ein oder anderen Seite wiederholen, an welchen Textorten ihre Augen innehalten oder ihre Hände über den Bildschirm streichend vorwärts blättern, wie viele Leser sich zunächst mit dem Ende einer Geschichte beschäftigen, ehe sie die erste Seite des Textes öffnen, um nun tatsächlich mit der Lektüre zu beginnen, so wie sich der Autor oder Autorin die Lektüre ihres Textes einmal vorgestellt haben könnten. Dass funkende Bücher Körpertemperaturen messen, Feuchtigkeit, Salze der Hände, welche sie berühren, ist nicht unwahrscheinlich. Man will wissen, weil man es wissen kann, an welcher Stelle des Textes Leser verloren gehen oder von welcher Stelle des Textes an Leser restlos eingefangen sind, ja, das ist denkbar. Guten Morgen. Es ist der 16. Oktober, leichter Regen. — stop