MENSCH IN GEFAHR: „Die Menschenrechtsverteidigerin Nguyễn Ngọc Như Quỳnh, die als Bloggerin unter dem Namen Mẹ Nấm (Mutter Pilz) bekannt ist, wurde am 10. Oktober festgenommen und wegen “Propaganda” gegen den Staat nach Paragraf 88 des vietnamesischen Strafgesetzbuchs angeklagt. Ihr drohen Folter und anderweitige Misshandlung. Es ist nicht bekannt, wo sie zurzeit festgehalten wird. / Nguyễn Ngọc Như Quỳnh wurde am 10. Oktober um 10 Uhr in ihrer Heimatstadt Nha Trang in der Provinz Khánh Hòa in der Region Nam Trung Bộ festgenommen. Zum Zeitpunkt ihrer Festnahme begleitete Nguyễn Ngọc Như Quỳnh die Mutter eines Aktivisten, die ihren Sohn in einem örtlichen Gefängnis besuchen wollte. Sicherheitskräfte brachten Nguyễn Ngọc Như Quỳnh gegen 11:30 Uhr zu ihrem Zuhause und führten dort eine Durchsuchung durch. Dabei beschlagnahmten sie ihren Computer, elektronische Geräte und Demonstrationsplakate./ Nguyễn Ngọc Như Quỳnh wurde wegen “Propaganda” gegen den Staat nach Paragraf 88 des vietnamesischen Strafgesetzbuchs angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihr zwischen drei und 20 Jahre Haft. Es ist nicht bekannt, wo sie zurzeit festgehalten wird. In Vietnam können Personen, die mutmaßlicher Straftaten im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit beschuldigt werden, bis zu zwei Jahre in Haft ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten werden, bevor es zu einem Prozess kommt. / Staatliche Medien berichteten, dass Nguyễn Ngọc Như Quỳnh strafrechtlich verfolgt werde, da sie auf Facebook Artikel geschrieben und gepostet sowie Videos und Texte geteilt hatte, in welchen die seit 2012 regierende Kommunistische Partei Vietnams (KPV) und der Staat kritisiert wurden. In dem Bericht wurde ein Dokument zitiert, welches Nguyễn Ngọc Như Quỳnh auf Facebook geteilt hatte, und in dem 31 Personen genannt wurden, die nach Verhören durch die Polizei gestorben waren. Ihnen war »Beeinträchtigung der nationalen und sozialen Sicherheit und Ordnung« vorgeworfen worden. / Nguyễn Ngọc Như Quỳnh ist Mitgründerin des Unabhängigen Vietnamesischen Bloggernetzwerks, welches im Dezember 2013 gegründet wurde. Sie ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder und wurde wegen ihrer friedlichen Aktivitäten mehrmals schikaniert, festgenommen und verhört. Es ist ihr außerdem nicht gestattet, ins Ausland zu reisen. Sie setzt sich seit mehr als zehn Jahren für Menschenrechte und gegen Ungerechtigkeit ein und ist eine beliebte und bekannte Bloggerin.“ — Hintergrundinformationen sowie empfohlene schriftliche Aktionen, möglichst unverzüglich und nicht über den 24. November 2016 hinaus, unter > ai : urgent action
Aus der Wörtersammlung: person
brindisi
wegen unsichtbarkeit
lima : 0.08 — Die kleine M. erzählte, sie habe mit ihrer Mutter fünf Jahre im fünfzehnten Stock eines Mietshauses auf Roosevelt Island gelebt. Dort hatten sie zwei Nachbarn, eine Familie links, puerto-ricanischer Herkunft, Mutter, Vater, drei Kinder, – sowie eine vermutlich alleinstehende Frau in der Wohnung rechts. Während M. und ihre Mutter sehr herzlichen Kontakt zu den Menschen auf der linken Seite ihrer Wohnung pflegten, man feierte sogar gemeinsame Feste, grüßte von Balkon zu Balkon, waren sie jener Frau, deren Stimme häufig schrill durch die Wand zu ihnen in die Wohnung drang, in all den Jahren räumlicher Nähe nie persönlich begegnet. Auch auf dem Balkon, berichtete M., hätten sie die Person, die zu der schrillen Stimme gehörte, nie gesehen, nur das Licht, das von der Wohnung her kam, Licht auch, das unter der Tür hindurch auf den Flur leuchtete, ein schmaler Streifen, fade. Das Schildchen, das neben der Tür zur Wohnung angebracht worden war, behauptete hinter der Tür lebe Lucilla Miller, ein Briefkasten, der zur Wohnung gehörte, existierte vor dem Haus, der Briefkasten wurde von irgendjemandem regelmäßig geleert. Manchmal nachts war aus der Wohnung Streit zu hören, Mrs. Millers keifende Stimme, dann wieder Flüstern, von Zeit zu Zeit auch Geräusche, die möglicherweise aus einem Fernsehgerät kamen, Schritte weiterhin, ferne Schritte. Mrs. Miller telefonierte häufig und jeweils lange Zeit, während dieser Gespräche schien Mrs. Miller herumzulaufen, zwei oder dreimal hatten ihre Nachbarn den Verdacht, sie sei vielleicht verreist, einmal wollte man das Jaulen einer Katze vernommen haben. Eigentlich war alles in Ordnung, eigentlich gab es keinen Grund zur Beunruhigung, wenn man doch Mrs. Lucilla Miller wenigstes einmal gesehen hätte, einen Schatten, oder eine Hand, die hinter den vergitterten Fenstern einer Aufzugstüre winkte. Darum, wohl hauptsächlich, wegen Unsichtbarkeit, wurde an einem eisigen Wintertag jene geheimnisvolle Wohnung von zwei Feuerwehrmännern geöffnet. Die Wohnung war, von zwei Lautsprechern abgesehen, auf welchen eine schäbige Lampe thronte, vollständig leer. Die kleine M. sagte, während sie an ihrem großen Zeh drehte wie an einem Radioknopf, dass sie sich sehr gewundert habe. Auch alle anderen haben sich gewundert, wie natürlich auch ich, der diese Geschichte aufgeschrieben hat. — stop
von lilli
tango : 1.02 — Es ist denkbar, dass Lilli Tampere eine Ausnahme ist. Sie scheint vom frühen Morgen an bis in den späten Abend hinein, auch während der Nacht noch, Twitternachrichten zu notieren. 17558 Botschaften will sie persönlich in einem Zeitraum von 15 Monaten in sieben Sprachen verfasst haben. Ich dachte selbstverständlich über Zahlen, Tage, Stunden, Minuten, Anschläge nach, ich wunderte mich, ich war begeistert, sofort habe ich Lilli Tampere einen Brief gesendet. Ich habe geschrieben: Lieber red_maki, wie heißen Sie wirklich! Ich kann nicht glauben, dass Sie tatsächlich existieren in der Art und Weise, dass Sie über ein einzelnes, schlagendes Herz verfügen, vermutlich sind Sie, in Betrachtung der ungeheuren Zahl der Textnachrichten, die Sie bereits gesendet haben, entweder eine Person, die sich aus zahlreichen Personen oder Herzen fügt, oder aber Sie sind ein Computer! — Red_maki antwortete umgehend: Lieber Herr Louis, ich bin sehr begabt, ich habe kleine, schnelle Hände, ich muss niemals schlafen, ich bin kein Computer, ich heiße Lilli Tampere. Guten Morgen! – Ich muss das weiter beobachten. — stop
grand central station. regen
marimba : 0.12 — Grand Central Station an einem regnerischen Tag, viele der reisenden Menschen sind nass geworden. Auch ein paar Tauben haben sich in den Bahnhof geflüchtet, sie gehen zu Fuß, weshalb sie von Kindern gejagt werden, deren Mütter lange Röcke tragen und Schleifen im Haar. Diese Personen wirken so, als wären sie gerade erst aus den Regenwolken früherer Jahrhunderte gefallen. Wie ich mit einer Rolltreppe abwärts fahre, durch die Tunnels unter dem Bahnhof spaziere, treffe ich auf eine Modelleisenbahn, die mit Blaulicht durch einen Postkartenladen funkelt. Ein Feuer ist ausgebrochen, eine Tankstelle brennt, die jederzeit explodieren könnte, und eine Schule. Gelegentlich scheppert ein Zug vorbei, dessen Lokomotive dampft, indessen das Modelleisenbahnfeuer mittels feiner Papiere und künstlichem Wind zur Aufführung kommt. Eine dramatische Szene. In diesem Moment der Beobachtung eines Unglücks, erinnerte ich mich an einen Heizer, der in einem Münchener Bahnhof das Fahrwerk einer riesigen Lokomotive ölte. Es war eine Zeit, da die fahrenden Kohlenbrennwerke starben. Ich könnte damals zum ersten Mal bemerkt haben, dass auch Modelllokomotiven regelmäßig mit Maschinenöl, welches aus handlichen Behältern tropfenweise verteilt wurde, versorgt werden wollen. Der Dampf, der unter der Fahrt kurz darauf aus zierlichen Schloten pfiff, war echt, wie der Dampf der großen Lokomotivenbrüder. Die erste Eisenbahn meines Lebens habe ich von einem Laufstall aus als Gefangener beobachtet. Noch konnte ich, wenn ich mich nicht täusche, nur sitzen oder liegen, aber das war nicht schlimm gewesen, weil der Zug, der meinen Laufstall umkreiste, vom Boden her gut zu sehen war. Ich erinnere mich an Schienen von Metall, die ich später einmal verbiegen werde, an leuchtende Signalanlagen, an dunkelgrüne Krokodile, die je über drei Schheinwerferköpfe verfügten. Spätere, sehr viel kleinere Dampflokomotivenmodelle, waren schwer. Wenn ich sie in meinen kleinen Händen hielt, hatte ich das Gefühl etwas Bedeutendes zu halten. Ihre Farben waren Schwarz und Rot, und sie rochen schön nach Eisen. Seit jener Zeit spüre ich eine kindliche Form der Erregung, sobald ich in einem Modellkatalog blättere. Die erste Spielzeugeisenbahn, die mir selbst gehörte, war von Holz gewesen, hölzerne Schienen, hölzerne Waggons, hölzerne Lokomotiven, auch die Passagiere waren von Holz. Heutzutage werden Lokomotiven hergestellt, die so klein sind, dass man sie verschlucken kann. – Vor wenigen Tagen wurde Radovan Karadžić zu 40 Jahren Haft verurteilt. — stop
ai : TÜRKEI
MENSCH IN GEFAHR: „Der syrische Flüchtling F.M. befindet sich seit dem 15. März 2015 unter unmenschlichen Bedingungen im Flughafen Istanbul-Atatürk willkürlich in Haft. Er läuft weiterhin Gefahr, jederzeit nach Syrien abgeschoben zu werden. / Der Syrer F.M. ist im August 2012 aus Syrien geflohen, um dem Wehrdienst zu entgehen. Er wird seit dem 15. März 2015 in einem “Raum für problematische Passagiere” im Flughafen Istanbul-Atatürk festgehalten. Im November 2015 war er in den Libanon geflogen, wo ihm die Einreise jedoch verweigert wurde, woraufhin er in die Türkei zurückreiste. Die Inhaftierung von F.M. im Flughafen scheint willkürlich zu sein und jeglicher rechtlichen Grundlage zu entbehren. Der Rechtsbeistand von F.M. hat einen Antrag auf Freilassung gestellt, bis zum 4. März 2016 ist jedoch noch keine Entscheidung getroffen worden. / In dem “Raum für problematische Passagiere” gibt es lediglich künstliches Licht, das 24 Stunden am Tag eingeschaltet ist. Zudem gibt es keine Betten und keine Privatsphäre. Die Bedingungen entsprechen einer grausamen, unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung und es verstößt gegen die Rechtsprechung des Landes und gegen das Völkerrecht, wenn Personen in solchen Einrichtungen für einen längeren Zeitraum — in diesem Fall seit einem Jahr — festgehalten werden. / F.M. hat Verwandte in anderen Ländern, die versuchen, ihn finanziell bei der Beantragung eines Visums zu unterstützen. Amnesty International vorliegenden Informationen zufolge hat jedoch bislang kein Vertreter einer ausländischen Botschaft F.M. in Haft besucht, um ihn für den Antrag zu befragen. Es ist allerdings unklar, ob dies daran liegt, dass der Kontakt durch die türkischen Behörden verweigert wurde, oder ob tatsächlich kein Versuch von Seiten der Botschaften unternommen wurde. / F.M. ist in Gefahr, jederzeit nach Syrien zurückgeschickt zu werden. Es ist bekannt, dass die türkischen Behörden Rückführungen von Flüchtlingen nach Syrien und in den Irak durchführen, wo ihnen schwere Menschenrechtsverletzungen drohen. Dies stellt einen Verstoß gegen den für die Türkei bindenden Grundsatz der Nichtzurückweisung (Non-Refoulement) gemäß dem nationalen Recht und dem Völkerrecht dar. Es sind außerdem Fälle bekannt, in denen Flüchtlinge von den türkischen Behörden unter Druck gesetzt wurden, in ihr Heimatland zurückzukehren, indem man ihnen mit einer unbefristeten Inhaftierung gedroht hat. F.M. hat Verwandten gegenüber gesagt, dass er in Erwägung zieht, einer Rückkehr nach Syrien zuzustimmen. Er sagte: “Dort sterbe ich wenigstens sofort und es ist vorbei, anstatt jeden Tag, den ich hier verbringe, ein bisschen mehr zu sterben.“ — Hintergrundinformationen sowie empfohlene schriftliche Aktionen, möglichst unverzüglich und nicht über den 21. April 2016 hinaus, unter > ai : urgent action
vom gecko
marimba : 0.55 — Gestern, während ich noch schlief, hörte ich ein Geräusch, welches die Ankunft einer E‑Mail meldete, die gerade in diesem Augenblick, da ich noch nicht wach geworden war, an meine Schreibmaschine ausgeliefert wurde. Ich hatte vielleicht vergessen, sie auszuschalten, oder aber es existieren E‑Mailvarianten, die in der Lage sind, schlafende Computer zu wecken, sowie Menschen, die in ihrer Nähe schlummern. Javier hatte wichtige Nachrichten für mich. Ich antwortete ihm rasch: Lieber Javier, ich freu mich sehr, dass Sie sich die Mühe machten, mir zu schreiben. Obwohl wir uns nicht persönlich kennen, wollen Sie mich großzügig auf einen Fehler aufmerksam machen, der mir vor wenigen Tagen unterlaufen ist. Ich danke Ihnen herzlich. Sie haben in dem Film eines russischen Kamerateams, von dem ich erzählte, entgegen meiner eigenen Beobachtung doch einige offensichtlich lebende Menschen entdeckt, fürwahr, ich habe sie nun gleichfalls wahrgenommen, fünf Personen, vermutlich Männer, die in der oberen Hälfte des Bildausschnitts von der 18. bis zur 24. Filmsekunde zu erkennen sind. Ich frage mich, wie konnte ich sie übersehen? Und ich frage mich weiterhin, ob jene Männer in dem Moment, da der Drohnenvogel über ihnen flog, zum Himmel schauten, ob sie die fliegende Bildmaschine wahrnehmen konnten, und wenn ja, weshalb sie nicht flüchteten. Mit jedem Tag entstehen weitere Fragen, die ich vielleicht niemals beantworten kann. Gestern hörte ich, dass die Ohren der Geckos mittels eines Tunnels miteinander verbunden sein sollen. Wenn man nun einem Gecko mittels einer Taschenlampe in sein linkes Ohr leuchtete, würde das Taschenlampenlicht aus seinem rechten Ohr wieder herauskommen. Wie ich mich über diese Nachricht freute. Herzliche Grüße sendet Ihnen Ihr Louis — stop
ai : IRAN
MENSCH IN GEFAHR: „Der Oberste Gerichtshof des Irans hat das Todesurteil von Mohammad Ali Taheri im Dezember 2015 aufgehoben und seinen Fall zur weiteren Untersuchung zurück an das Revolutionsgericht verwiesen. Er befindet sich nun seit mehr als vier Jahren in Einzelhaft und ist in den Hungerstreik getreten. / Mohammad Ali Taheri ist am 30. Januar in den Hungerstreik getreten, nachdem ihm Angehörige des Gefängnispersonals in dem den Revolutionsgarden unterstellten Trakt 2A des Evin-Gefängnisses in Teheran gesagt hatten, dass “er sich den Gedanken, er würde freigelassen, aus dem Kopf schlagen soll”. Nach sieben Tagen Hungerstreik verlor er das Bewusstsein und wurde in ein Krankenhaus verlegt. Am 10. Februar brachte man ihn zurück in das Gefängnis. Trotz seines schlechten gesundheitlichen Zustands setzte er seinen Hungerstreik fort. / Mohammad Ali Taheri befindet sich seit Mai 2011 in Einzelhaft. Ihm wird unter anderem die “Förderung von Verdorbenheit auf Erden” sowie die “Beleidigung islamischer Heiligkeiten” vorgeworfen. Für Letzteres verurteilte ihn ein Revolutionsgericht im Oktober 2011 zu fünf Jahren Gefängnis, während das Gericht im Fall der ersten Anklage die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen sah. Die Revolutionsgarden nahmen daraufhin ihre Ermittlungen wieder auf. In dieser Zeit wurde seine Untersuchungshaft, die er in Einzelhaft verbringt, mehrfach verlängert. Im Juli 2015 wurde Mohammad Ali Taheri schließlich wegen “Förderung von Verdorbenheit auf Erden” zum Tode verurteilt. Grund dafür war die Gründung der spirituellen Gruppe Erfan-e-Halgheh und seine spirituellen Lehren und Praktiken, die von den Behörden als “pervers” bezeichneten wurden und ihnen zufolge dazu dienten, einen “langsamen Umsturz” der Regierung durch die Schwächung der religiösen Überzeugungen der Menschen herbeizuführen. Im Dezember 2015 hob der Oberste Gerichtshof das Todesurteil auf und führte an, dass der Tatbestand der “Förderung von Verdorbenheit auf Erden” nach dem zum Zeitpunkt seiner Aktivitäten geltenden Recht nicht erfüllt worden sei. Der Fall wurde kürzlich zur Durchführung weiterer Ermittlungen, die zur Erhärtung des Vorwurfs führten könnten, wieder an die zuständigen Ermittlungsbehörden übergeben. Am 7. Februar 2016 wurde die fünfjährige Haftstrafe unter Berücksichtigung der noch immer andauernden Untersuchungshaft als verbüßt angesehen.“ — Hintergrundinformationen sowie empfohlene schriftliche Aktionen, möglichst unverzüglich und nicht über den 30. März 2016 hinaus, unter > ai : urgent action
barrel bomb
romeo : 0.14 — Habe gelernt, was eine Fassbombe ist, weil ich das Wort Fassbombe mehrfach hörte, darum habe ich nach Fassbomben in der digitalen Sphäre gesucht, nach Erläuterungen, was eine Fassbombe sein könnte und was sie bedeutet, wenn sie als Fassbombe tatsächlich vom Himmel fällt. Weitere sehr interessante Wörter und ihre Bedeutung sind in der Umgebung der Fassbombenberichte möglich geworden: Leitflügel . Aufschlagzünder . Schrapnell . Weiches Ziel. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich mich selbst als ein weiches Ziel zu betrachten habe, weil ich ein Mensch bin. Ich dachte, nehmen wir einmal an, eine Fassbombe nähere sich, und ich dachte plötzlich, dass in meiner Nähe, in meiner Umgebung, also in der Stadt, in der ich mich befinde, Menschen angekommen sind, die wissen, wie sich eine Fassbombe anhört, wenn sie explodiert. Ich könnte einige Städte weiterfahren mit dem Zug, und auch dort werden Menschen angekommen sein, die wissen, wie sich eine Fassbombe anhört oder anfühlt, wenn sie vom Himmel fällt, wenn sie in die Luft geht, wenn sie den Menschen um die Ohren fliegt, weiche Menschen, ja, weiche Menschen, wie weich wir Menschen sind. Ich bin froh, dass ich weiß, weiche Menschen ich fragen könnte, was eine Fassbombe ist, gleich hier in meiner Stadt könnte ich sie fragen. — stop
2 Uhr 55
himalaya : 2.55 — Die Beobachtung vor wenigen Minuten, dass ich mir selbst niemals die Hand geben könnte, so wie ich einer Person zur Begrüßung meine rechte Hand entgegenstrecke, wenn ich höflich zu sein wünsche. Wie auch immer ich je meine linke und meine rechte Hand simulierend wendete, kippte, verdrehte und verrenkte, ich scheiterte. Erstaunlich. — stop