Aus der Wörtersammlung: oper

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washington

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MELDUNG. Zu Washing­ton im Opern­haus, 2700 F Street, wer­den am Mitt­woch­abend, 17. Mai 2017, zwei gold­gel­be Baum­steig­er­frö­sche, letz­te ihrer Art, öffent­lich auf der zen­tra­len Büh­ne zur Spren­gung gebracht. Zün­dung des männ­li­chen Tie­res um 22 Uhr Orts­zeit, Zün­dung des weib­li­chen Tie­res um 22 Uhr 30. Die Vor­stel­lung ist aus­ver­kauft. – stop

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kaktusblüte

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nord­pol : 18.52 UTC — Ein Zufall führ­te mich in einem Moment zu Herrn K., als er gera­de zum ers­ten Mal sein neu­es Büro­zim­mer betrat. Er führ­te einen Kar­ton mit sich, nicht grö­ßer als eine Schuh­schach­tel. Aus die­sem Behält­nis hob er eine Note­book­schreib­ma­schi­ne, ein Mäpp­chen mit Blei­stif­ten, eine far­bi­ge Foto­gra­fie, sowie einen fin­ger­ho­hen Kak­tus, der blüh­te. Herr K. prüf­te die Schub­la­den des Schreib­ti­sches, der zu dem klei­nen Zim­mer mit Aus­blick auf einen Park gehör­te, sie waren leer. Sei­nen Kak­tus stell­te er auf die Fens­ter­bank, die Foto­gra­fie neben ein Tele­fon, das sich bereits im Zim­mer befun­den hat­te, ehe Herr K. ein­ge­tre­ten war. Er setz­te sich auf einen Stuhl und sag­te: Wis­sen Sie, mehr brau­che ich nicht. Das soll­ten Sie immer beden­ken, nur nie­mals hei­misch wer­den, nur nicht glau­ben, dass Ihnen die­ses Büro gehört. Im Gegen­teil, Sie selbst gehö­ren die­sem Zim­mer wie jeder ande­re, der nach Ihnen an die­ser Stel­le arbei­ten wird. Wer in und von die­sem Zim­mer aus ope­riert, muss sich bewusst sein, dass er jeder­zeit eben­so plötz­lich wie er gekom­men ist, auch wie­der gehen wird. In die­ser Pos­ti­on, die Sie hier oben beklei­den, haben Sie Erfolg oder sie haben kei­nen Erfolg. Bin­den sie sich also nicht, arbei­ten Sie kon­zen­triert und genie­ßen Sie die Aus­sicht, aber, um Him­mels Wil­len, füh­len Sie hier nie­mals zu Hau­se! — Die­se Geschich­te ereig­ne­te tat­säch­lich an einem Frei­tag im Juli des ver­gan­ge­nen Jah­res. — stop

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2 engel

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sier­ra : 16.15 UTC — Ein Freund zeig­te eine Map­pe, die er stets mit sich nimmt, um zur Arbeit zu fah­ren. Schau, sag­te er, bei die­sem Fach hier han­delt es sich um ein ope­ra­ti­ves Fach, in wel­chem sich vier wei­te­re Fächer befin­den, dort ruhen Schlüs­sel, Porte­mon­naie, Code­kar­ten, Han­dy­te­le­fon. Das zwei­te grö­ße­re Fach lin­ker­hand birgt Abtei­le für mei­ne Rei­se­bü­cher für die Sta­ßen­bahn, 1 Kühl­fach für Scho­ko­la­de, 1 Fach, in wel­chem 2 fin­ger­lan­ge Engel hau­sen, das öff­nen wir lie­ber nicht, und in die­sem Fach hier nun befin­den sich wei­te­re sehr wesent­li­che Din­ge, Blü­ten­sa­men bei­spiels­wei­se, 1 Streich­holz­schach­tel, 1 Kom­pass und 1 Wan­der­kar­te, 1 Kaf­fee­ther­mos­kan­ne, 1 Foto­ap­pa­rat, 28 Beu­tel Trink­was­ser des Jah­res 1988, 16 Por­tio­nen Fer­tig­nah­rung, 3 Kilo­gramm Tro­cken­brot, 36 Tablet­ten gegen See­krank­heit, 1 schwimm­fä­hi­ges Mes­ser, 5 Signal­fa­ckeln in rot, 2 Signal­fa­ckeln in gelb, 1 Signal­flö­te, 1 Schöpf­ge­fäß, 1 Ret­tungs­wes­ten, 1 Wurf­ring mit Lei­ne, 1 was­ser­dich­te Taschen­lam­pe, 14 Bat­te­rien, 1 Gas­feu­er­zeug, 5 Fett­stif­te, 1 Über­le­bens­hand­buch in fin­ni­scher Spra­che, 1 Funk­schreib­ma­schi­ne mit Hand­kur­bel. — Selt­sa­me Geschich­te. — stop

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ai : USA

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MENSCH IN GEFAHR : “Sara Bel­trán Hernán­dez floh vor häus­li­cher Gewalt und Ban­den­kri­mi­na­li­tät im Novem­ber 2015 aus El Sal­va­dor in die USA, um dort bei Ver­wand­ten zu leben. Sie wird seit­her in einer Haft­ein­rich­tung in Texas fest­ge­hal­ten, obwohl sie einen Asyl­an­spruch hat. Sie benö­tigt drin­gend medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und soll­te bis zur Ent­schei­dung über ihren Asyl­an­trag drin­gend auf Bewäh­rung frei­ge­las­sen wer­den. / Sara Bel­trán Hernán­dez befin­det sich in einer Haft­ein­rich­tung der US-ame­ri­ka­ni­schen Ein­wan­de­rungs- und Zoll­fahn­dungs­be­hör­de in Dal­las im Nor­den von Texas und war­tet auf den Gerichts­ent­scheid zu dem von ihr ein­ge­leg­ten Rechts­mit­tel gegen ihre Abschie­bung aus den USA. Sie befin­det sich seit ihrer Ankunft an der US-ame­ri­ka­ni­schen Gren­ze zu Mexi­ko am 4. Novem­ber 2015 in Haft. Obwohl sie Ange­hö­ri­ge mit US-ame­ri­ka­ni­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit hat, die ihr Erschei­nen bei allen zukünf­ti­gen Anhö­run­gen sicher­stel­len kön­nen, ver­wei­gern ihr die US-Behör­den eine Frei­las­sung auf Bewäh­rung und begrün­den dies mit Flucht­ge­fahr. / Sara Bel­trán Hernán­dez bean­trag­te Asyl in den USA, weil sie ihren Aus­sa­gen zufol­ge in El Sal­va­dor Mord­dro­hun­gen von einem Ban­den­füh­rer und Ban­den­mit­glie­dern erhal­ten hat, die bereits Men­schen getö­tet haben sol­len. Sara Bel­trán Hernán­dez hat an Eides statt erklärt, dass sie schwe­re kör­per­li­che und see­li­sche häus­li­che Gewalt erfah­ren hat und sexu­ell miss­braucht wur­de. / Laut ihrem Rechts­bei­stand brach Sara Bel­trán Hernán­dez am 10. Febru­ar 2017 in der Haft­ein­rich­tung zusam­men. Ange­stell­te des Haft­zen­trums brach­ten sie dar­auf­hin in das Hugu­ley-Kran­ken­haus im texa­ni­schen Fort Worth. Am 13. Febru­ar 2017 infor­mier­te sie ihren Rechts­bei­stand dar­über, dass bei ihr ein Gehirn­tu­mor dia­gnos­ti­ziert wor­den sei, der ope­ra­tiv ent­fernt wer­den müs­se. Am 18. Febru­ar, erst acht Tage nach ihrer Ein­lie­fe­rung ins Kran­ken­haus, gestat­te­te die Ein­wan­de­rungs- und Zoll­fahn­dungs­be­hör­de Sara Bel­trán Hernán­dez, ihre Fami­lie anzu­ru­fen. Sie sag­te, sie habe inzwi­schen Krämp­fe, Nasen­blu­ten sowie Kopf­schmer­zen und Pro­ble­me klar zu den­ken. Sie sei aber immer noch nicht ope­riert wor­den. Am 22. Febru­ar teil­te ihr das Kran­ken­haus­per­so­nal mit, dass sie am 27. Febru­ar ope­riert wer­de und brach­te sie in die Haft­ein­rich­tung zurück. / Eine Inhaf­tie­rung soll von Ein­wan­de­rungs­be­hör­den ledig­lich als letz­tes Mit­tel ein­ge­setzt und jeder ein­zel­ne Fall muss begrün­det wer­den. Frei­las­sung auf Bewäh­rung soll­te aus huma­ni­tä­ren Grün­den in den Fäl­len gewährt wer­den, in denen die Per­son kei­ne Bedro­hung für die öffent­li­che Sicher­heit dar­stellt und kei­ne Flucht­ge­fahr besteht. Da die­se Vor­ga­ben auf Sara Betrán zutref­fen, soll­te sie umge­hend aus der Haft ent­las­sen wer­den.” — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 7. April 2017 hin­aus, unter > ai : urgent action

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namen

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del­ta : 1.05 — Vor eini­gen Wochen hat­te ich einen Luft­post­brief an Mr. Sini Sha­pi­ro nach Man­hat­tan geschickt. Ich notier­te ihm von einem wei­te­ren Schrei­ben, das ich an ihn per­sön­lich vor eini­ger Zeit nach Kal­kut­ta ( Indi­en ) sen­de­te. Der Brief war zurück­ge­kom­men, er trug Hin­wei­se auf sei­ner Anschrif­ten­sei­te, die von mehr­fa­chen ver­geb­li­chen Zustell­ver­su­chen zeu­gen, ein Kunst­werk, wür­de ich sagen, ein Doku­ment sorg­fäl­ti­ger Arbeit. Heu­te ant­wor­te­te Mr. Sha­pi­ro. Er schrieb in einer E‑Mailnachricht, er habe sich gefreut, weil ich sei­nen Namen ver­wen­de­te, um eine Brief­son­de nach Kal­kut­ta zu schi­cken. Aus­ser­dem freue er sich über mei­ne Fra­ge hin­sicht­lich bevor­zug­ter Lek­tü­ren. Er über­mit­tel­te eine Namens­lis­te jener Per­sön­lich­kei­ten, deren Bücher Mr. Sha­pi­ro bald ein­mal lesen, deren Leben er bevor­zugt stu­die­ren wür­de. — Es ist merk­wür­dig, ich habe nicht damit gerech­net, dass Mr. Sini Sha­pi­ro über ein E‑Mailadresse ver­fü­gen könn­te. Es ist nun doch wahr­schein­lich, dass Mr. Sha­pi­ro aus­ser­dem über eine Com­pu­ter­schreib­ma­schi­ne ver­fü­gen wird, die der digi­ta­len Sphä­re ver­bun­den ist. — stop
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1:16:15

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echo : 0.08 — Auf dem Kapi­tol zu Washing­ton berich­tet ein paki­sta­ni­scher Bür­ger, Über­le­ben­der eines Droh­nen­an­griffs, im Bei­sein sei­ner Kin­der Abge­ord­ne­ten des ame­ri­ka­ni­schen Kon­gres­ses: Ich mag kei­ne blau­en Him­mel mehr. Graue Him­mel sind mir lie­ber. Bei grau­em Him­mel flie­gen die Droh­nen nicht. Für kur­ze Zeit las­sen die Angst und die Anspan­nung nach. Klart der Him­mel auf, keh­ren die Droh­nen zurück und mit ihnen die Angst. Weni­ge Minu­ten spä­ter sind in dem nor­we­gi­schen Doku­men­tar­film Dro­ne Kin­der zu sehen, die mit Stein­schleu­dern gegen den Him­mel schies­sen. Auf Flach­dä­chern eines Dor­fes wer­den über­le­bens­gro­ße Por­träts von Opfern des Luft­krie­ges aus­ge­legt. Der Ver­such eines Gesprä­ches, wie mir scheint, mit in der Fer­ne ope­rie­ren­den Pilo­ten der Droh­nen­ma­schi­nen am Him­mel, Kla­ge, Bit­te, Mah­nung. Ist das eine Nach­richt? — stop
vomfliegen

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aleppo

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romeo : 0.15 — Ärz­te ohne Gren­zen notie­ren am 15. Oko­ber 2016: “Syri­sche und rus­si­sche Luft­an­grif­fe haben inner­halb von 24 Stun­den vier Kran­ken­häu­ser im bela­ger­ten Ost-Alep­po getrof­fen. Eines der Kran­ken­häu­ser wur­de dabei schwer beschä­digt, min­des­tens zwei Ärz­te wur­den ver­letzt. Auch ein Kran­ken­wa­gen wur­de bei den Angrif­fen zer­stört und des­sen Fah­rer getö­tet. / Das Gesund­heits­sys­tem im bela­ger­ten Ost-Alep­po erlitt damit am 14. Okto­ber die schwers­ten Schä­den seit dem Schei­tern der kur­zen Waf­fen­ru­he Ende Sep­tem­ber. Die Inten­si­tät der Luft­an­grif­fe auf die nord­sy­ri­sche Stadt nahm in den Tagen zuvor wei­ter zu. / Laut der Direk­ti­on für Gesund­heit sowie dem foren­si­schen Zen­trum in Ost-Alep­po star­ben dort zwi­schen dem 11. und dem 14. Okto­ber min­des­tens 62 Men­schen, 467 Men­schen wur­den ver­letzt, dar­un­ter 98 Kin­der. Die Zahl der Toten und Ver­wun­de­ten liegt mög­li­cher­wei­se noch höher, denn vie­le Fami­li­en begra­ben ihre Toten selbst, ohne sie in ein Kran­ken­haus zu brin­gen. / “Die Stadt bricht immer wei­ter zusam­men” / „Die rück­sichts­lo­sen Luft­an­grif­fe sind ein­deu­tig noch schlim­mer gewor­den“, sagt Car­los Fran­cis­co, Lan­des­ko­or­di­na­tor von Ärz­te ohne Gren­zen für Syri­en. „Eines der Kran­ken­häu­ser, die ges­tern getrof­fen wur­den, wur­de stark beschä­digt. Es ist ein wich­ti­ges chir­ur­gi­sches Zen­trum, das in den ver­gan­ge­nen Wochen schon drei­mal getrof­fen wor­den ist. Die Inten­si­tät der Angrif­fe erstickt die weni­gen medi­zi­ni­schen Kapa­zi­tä­ten, die das Gesund­heits­sys­tem in Alep­po noch hat. Die Stadt bricht immer wei­ter zusam­men, Tag für Tag, Stun­de für Stun­de. Syri­en und Russ­land zer­stö­ren die letz­ten Orte, an denen noch Leben geret­tet wer­den kön­nen. Damit zei­gen sie, dass sie in Ost-Alep­po jeg­li­ches Leben unmög­lich machen wol­len.“ / Laut Berich­ten von Kran­ken­haus­mit­ar­bei­tern in Ost-Alep­po wur­den bei den Angrif­fen vom 14. Okto­ber zwei Ärz­te ver­letzt, ein Lager­ver­wal­ter eines der Kran­ken­häu­ser erlitt Ver­bren­nun­gen. Bis­lang gab es in Alep­po noch 35 Ärz­te für rund 250.000 Men­schen. Nur sie­ben von ihnen sind Chir­ur­gen, die Kriegs­ver­letz­te ope­rie­ren kön­nen. Seit dem Beginn der Bela­ge­rung des Ost­teils im Juli wur­den die weni­gen ver­blie­be­nen Kran­ken­häu­ser 27 Mal getrof­fen, nicht ein ein­zi­ges Kran­ken­haus ist bei den Luft­an­grif­fen ohne Scha­den geblie­ben. / Nur noch elf funk­ti­ons­tüch­ti­ge Kran­ken­wa­gen / Auch ein Kran­ken­wa­gen der Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on (NGO) Al-Scham-Huma­ni­ta­ri­an-Foun­da­ti­on (AHF) wur­de am 14. Okto­ber kom­plett zer­stört, der Fah­rer wur­de getö­tet. Die AHF stellt den Men­schen in Syri­en seit 2011 kos­ten­lo­se medi­zi­ni­sche Hil­fe zur Ver­fü­gung. Erst eini­ge Tage zuvor hat­te die Direk­ti­on für Gesund­heit berich­tet, dass auf­grund der Luft­an­grif­fe sowie der feh­len­den Ersatz­tei­le nur noch elf funk­ti­ons­fä­hi­ge Kran­ken­wa­gen in Ost-Alep­po bereit­ste­hen. Frei­wil­li­ge und NGOs nut­zen ein­fa­che Fahr­zeu­ge, um Ver­wun­de­te zu trans­por­tie­ren. / „Wir haben es bereits gesagt und sagen es erneut: Alle Kon­flikt­par­tei­en müs­sen ermög­li­chen, dass schwer Ver­wun­de­te und Kran­ke aus der Stadt gebracht wer­den, bevor es zu spät ist“, sagt Pablo Mar­co, Lei­ter der Nah­ost-Pro­gram­me von Ärz­te ohne Gren­zen. „Über­le­bens­wich­ti­ge Güter und medi­zi­ni­sches Mate­ri­al müs­sen in die Stadt gebracht wer­den kön­nen. Die Men­schen dort lei­den nicht nur unter dem anhal­ten­den Bom­ben­ha­gel, son­dern auch dar­un­ter, dass sie über­haupt kei­ne Unter­stüt­zung erhal­ten.“ / Ärz­te ohne Gren­zen unter­stützt in Ost-Alep­po alle acht ver­blie­be­nen Kran­ken­häu­ser. Lan­des­weit unter­stützt die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on mehr als 150 Gesund­heits­zen­tren und Kli­ni­ken. Im Nor­den Syri­ens betreibt Ärz­te ohne Gren­zen selbst sechs medi­zi­ni­sche Ein­rich­tun­gen. Zu den von der syri­schen Regie­rung kon­trol­lier­ten Gebie­ten ein­schließ­lich West-Alep­po erhält die Orga­ni­sa­ti­on kei­nen Zugang. - stop

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von blüten

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india : 5.08 — In einer expe­ri­men­tel­len Abtei­lung der Aka­de­mie bil­den­der Küns­te zu Man­aus wur­de ges­tern Abend gegen 18 Uhr eine Haut­zwerg­tul­pe auf die lin­ke Schul­ter einer jun­gen Künst­le­rin ver­pflanzt. Dort­hin wur­den bereits am Sonn­tag wäh­rend einer mehr­stün­di­gen Ope­ra­ti­on wei­te­re Haut­ge­wäch­se trans­por­tiert, ein Leber­blüm­chen, eine Nacht­schat­te­ni­ris, sowie zwei Sil­ber­dis­teln, die unver­züg­lich blüh­ten. Ein Wun­der, möch­te man mei­nen. — stop

mikroskop6

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nahe centralbahnhof

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MELDUNG. Jun­ge Kai­ma­ne, ein Schwarm, haben nahe Cen­tral­bahn­hof einen Imbiß über­fal­len. Von Meteo­ren durch­schla­gen : Kioskdach, Limat 8, 9.02.03, 6.7 Gramm. Mar­ki­se, Opern­platz 12, 3. Eta­ge, 9.03.05, 0.8 Gramm. Mer­ce­des Benz Cou­pe 107, Madri­der­platz, 9.03.08, 12.01 Gramm. — stop
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vom fotografieren

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hima­la­ya : 2.28 — Ges­tern Abend mach­te ich einen Spa­zier­gang durch die Stadt. Es war sehr schön warm gewor­den, über den Opern­platz jag­ten ein paar Hai­fü­si­lie­re in Kop­fes­hö­he unter den fla­nie­ren­den Men­schen dahin, eine wirk­lich schö­ne dun­kel­blaue Stun­de. Und wäh­rend ich so ging, tele­fo­nier­te ich schein­bar, das heißt, ich hielt mein Mobil­te­le­fon an mein rech­tes Ohr, aber anstatt einer Stim­me zuzu­hö­ren, die gar nicht aus dem Tele­fon her­aus­kom­men konn­te, weil ich mit nie­man­den ver­bun­den war, foto­gra­fier­te ich wild her­um, ohne frei­lich sehen zu kön­nen, was mir vor die Ohr­lin­se kam. Auf der Kai­ser­stra­ße mach­te ich in die­ser Wei­se heim­lich Auf­nah­men von einem Hüt­chen­spie­ler. Ich muss­te mich dazu seit­wärts zum Gesche­hen in mei­ner Nähe posi­tio­nie­ren. Irgend­je­mand könn­te in die­sem Moment viel­leicht Ver­dacht geschöpft haben, als ich wei­ter­ging, wur­de ich beob­ach­tet, zwei Herrn, die mir nicht gefie­len, beglei­te­ten mich. Sie kamen sehr nah an mich her­an. Um mich zu ret­ten, begann ich in mein Tele­fon zu spre­chen. Ich tat so, als ob ich irgend­je­man­dem eine Geschich­te erzäh­len wür­de. Ich berich­te­te von Häu­sern, die unter rie­si­gen Bal­lo­nen schwe­ben. Indes­sen ging ich nicht schnel­ler vor­an, als üblich. Zwei­mal blieb ich ste­hen, und auch die zwei Män­ner blie­ben ste­hen. Am Lon­do­ner Platz fiel mir zu Bal­lon­häu­sern nichts mehr ein, ich gab dar­um eine Wei­le vor, selbst einer Geschich­te zuzu­hö­ren, nick­te immer wie­der, lach­te, dann frag­te ich mit fes­ter Stim­me, ob ich viel­leicht die Geschich­te von den Eis­bü­chern erzäh­len soll­te. Da lie­ßen, weiß der Him­mel war­um, bei­de Herrn von mir ab. — stop
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