echo : 22.18 – Lungerte im Wald unter Louisiana-Moosen. Sturmgeräusche, auch Zikaden waren zu hören gewesen, ihre Flügelstimmen, hell, schrill, gläsern, Tonwellenschrauben. Auf Knien kroch ich bald jagend durchs Unterholz, wollte eines der lockenden Tiere fangen. Anstatt Insekten entdeckte ich Spieldosen, hunderte, ja tausende, kreisende Lärmmaschinen. Sie leuchteten, feuerrot und blau, je nach Höhe oder Tiefe ihres Gesangs. Sobald ich mich näherte, um eines der Wesen zu ergreifen, schossen sie senkrecht in die Luft, ganz so als würden sie über prall gefüllte Druckluftbäuche fürs flüchtende Reisen gebieten. Dann wurde ich wach. Es war Abend geworden. Samstag. Ein Orkan näherte sich von Westen, knisternde Fenster, Frösche schwebten summend vor den Fenstern. Zwei Stunden lang dachte ich über die Erfindung dienstbarer Käfer nach, Gattung, die Stille zu erzeugen vermag, wann immer gewünscht. Ich stellte mir vor, wie sie sich rückwärts über meine Wangen hin zu meinen Ohren bewegen, wie sie ihre kühlen Leiber in meine Gehörgänge versenken, wie sie sich dehnen und strecken, sanft, sanft, bis sie nahezu verschwunden sein werden. Zwei Fühler noch, ein Paar kleinster Augen links, ein Paar kleinster Augen rechts, Dochte, nein, Diodenlichter. Ich hörte nichts. — stop
Aus der Wörtersammlung: wal
tiefenschatten
~ : oe som
to : louis
subject : SCHATTEN
date : aug 18 11 5.12 p.m.
Seit zwei Tagen bereits keine Nachricht aus der Tiefe. Wir hören Noes Atem, wir verzeichnen das Gewicht seines Taucheranzuges an der Winde des Schiffes. Noe ist noch bei uns, aber kein Wort zu hören von Noe. Weder antwortet er auf Fragen noch folgt er unserem Wunsch, er möge doch weiter lesen in Tony Morrisons Roman Jazz. Wir hatten das Buch am vergangenen Montag zu ihm in die Tiefe geschickt. Noe las noch an demselben Abend drei Stunden, dann war er eingeschlafen. Seither schweigt Noe, weshalb Miller sich vor Stundenzeit zur Inspektion auf den Weg nach unten begab. 2 Fuß in der Minute, schneller geht das nicht, schneller würde Miller das Leben kosten, wir müssen uns gedulden. Fünf Stunden noch, dann wird Miller Noe erreichen, eine spannende Situation, vielleicht wird auch Miller dann schweigen, das ist denkbar, eine beunruhigende Vorstellung wie unsere beiden Tiefseemänner schweigend in der Düsternis schweben, wie sie sich vielleicht unterhalten werden in der Zeichensprache der Taucher. — Habe ich Dir, lieber Louis, berichtet, dass es vor wenigen Tagen schneite? Noch nie habe ich Schnee auf offener See beobachtet. Seemöwen jagen dicht über die Wasseroberfläche hin. Es sieht so aus, als würden sie Flocken fangen, mächtige Tiere, gelbe Schnäbel, hellbraune Flügel. Sie wirken in etwa verkleidet, Möwenvögel, die sich in Kostümen junger Habichte bewegen, ihre schrillen Rufe, ein weiteres Dutzend sitzt auf unserem Funkturm, Eiszapfen haben sich gebildet, Wolken kommen näher, berühren das Wasser. Miller ist in diesem Moment auf fünfhundert Fuß Tiefe angekommen. Unter ihm, meldet Miller, sei in der Dunkelheit Noe zu erkennen, das Licht seiner Lampen. Ein gewaltiger Körperschatten soll vor ihm zu sehen sein. Ich melde mich bald wieder. Dein OE
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18.08.2011
1796 zeichen
PRÄPARIERSAAL : zeppelin
echo : 2.16 — Wallstreet gestern Abend auf Fernsehbildschirm. Hinter einem Reporter, der vom abwärts strebenden Verhalten der Kurse erzählte, warteten japanische Menschen. Sie winkten fröhlich in die Kamera, grüßten, fächelten sich Luft zu mit fleischfarbenen Zeitungspapieren. Es schien warm zu sein in New York, schwül. Wäre ich jetzt dort, dachte ich, würde ich südwärts laufen zur nahegelegenen Hafenstation, würde mich auf das obere Deck eines der alten Fährschiffe begeben, würde bald im kühlenden Fahrtwind sitzen, eine Coke in der linken, eine Teigtasche mit Hummerfleisch in der rechten Hand, das Tonbandgerät in der Tasche und Mels Stimme im Kopfhörerohr, wie sie erzählt von anatomischer Zeit. — 2 Uhr und zwanzig Minuten. Regen. Blitze. Donner. Gerade eben hörte ich mich selbst, meine eigene Stimme. Ich formulierte vorsichtig eine Frage, wollte wissen, ob Mel sich im anatomischen Saal gefürchtet habe? Nein, antwortete Mel ohne zu zögern, sie habe sich nicht eine Sekunde lang vor den Toten gefürchtet. > Ich hatte in diesen 6 Wochen keine Zeit, Angst zu haben. Ich habe mich auf meine Aufgabe konzentriert. Ich habe mich vor Testaten ein wenig gefürchtet, und ganz am Anfang vielleicht davor einmal rasch umzufallen. Nur deshalb hatte ich wirklich Angst, umzufallen, das heißt nicht arbeiten zu können, aber davon erzählte ich bereits. Wenn ich mir das jetzt genau überlege, dann kann ich mich nicht erinnern, dass im Präpariersaal überhaupt irgendjemand umgefallen ist. Vielleicht musste man mal aus dem Saal gehen und sich setzen, weil man die Nacht zuvor nur kurz geschlafen hatte und deshalb müde war und weil die Augen brannten vom Formaldehyd in der Luft. Aber umgefallen, ich meine, ohnmächtig geworden, davon habe ich nichts mitbekommen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass ich das alles nur geträumt habe. Auch in der Zeit, als ich noch präparierte, hatte ich bisweilen den Eindruck, dass dieser Saal nicht wirklich war. Ich konnte meine Eindrücke nicht mit der Straße, über die ich nach Hause spazierte oder mit den Gesprächen der Menschen, die ich in der U‑Bahn gehört habe, in Verbindung bringen. Ich hatte den Eindruck, dass der Saal, dass die ganze Situation irgendwie frei schwebte, also ganz für sich war, isoliert. Und so reiste ich also hin und her, von da nach dort und wieder zurück, aber das war nicht schwer gewesen, so hin und her zu springen. Ich habe von dem ein oder anderen meiner Freunde gehört, dass sie Albträume gehabt hätten. Ich selbst habe aber nie geträumt. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, geträumt zu haben. Ich glaube, ich war in irgendeiner Weise geschützt. Ich kann nicht genau sagen, was mich geschützt hat, vielleicht war es die Dichte der Aufgaben, die mir gestellt waren. Ich hatte keine Zeit, lange über diese merkwürdige Situation nachzudenken. Ich meine, ich habe nicht lange darüber nachgedacht, dass ich, Mel, hier den Körper einer alten Frau so lange zerlege und betrachte, dass er fast verschwunden sein wird, wenn ich fertig sein werde. Ja, – es war sehr viel zu tun. Das hat es leichter gemacht.
taubenstadt
~ : oe som
to : louis
subject : PIGEONS
date : july 17 11 8.15 a.m.
Seit gestern endlich wieder ruhige See, ein wolkenloser Himmel über uns. Noe, wohlauf in 550 Fuß Tiefe, liest Javier Tomeos Taubenstadt. Großartiges Buch. Vor 10 Tagen haben wir damit begonnen, Noes Stimme aufzunehmen. Wundervolle Funkgeräusche seither ohne Unterbrechung. Als wir Noe berichteten, dass wir seine lesende Stimme verzeichnen, dass man ihm zuhören könne in Lissabon, in Lima, in Shanghai, dass er eine Sensation sei, ein Mann, der das Lesen wasserfester Bücher erprobt, ein Mann im Taucheranzug, ein Mann, der seit 820 Tagen im Atlantik vor Neufundland lebt, eine menschliche Station, ein beleuchteter Körper in Lichtlosigkeit, – seit wir ihm gebeichtet haben, dass wir ihn konservieren, scheint Noes lesende Stimme ruhiger geworden zu sein. Wir haben den Eindruck, dass unser Mann nun fort jedes Zeichen genießt, das wir ihm zur Verfügung stellen. Nach wie vor heftige Debatten über die Temperatur des Tees, den wir in die Tiefe leiten. Noe behauptet, der Tee sei zu kalt. Er wolle in diesem Tee weder baden noch wolle er ihn trinken, wir sollten endlich alle Leitungen beheizen, die zu ihm führen. Vielleicht weil er sich darüber heftig erregte, verlor Noe gestern, um 20 Uhr und zwölf Minuten, Ovids Liebeskunst an das Meer. Eine Tragödie. In diesen Minuten, da ich Dir telegrafiere, liest Noe wieder ruhig vor sich hin. Wir hören seinen Atem. Wir hören das Funken der Wale. Beste Grüße Dein OE
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17.07.2011
1579 zeichen
the empress of weehawken
echo : 20.07 — Früher einmal, sobald ich spazieren ging oder auf eine Reise, zur Arbeit, ins Theater oder sonst wohin, nie verließ ich das Haus, ohne eines meiner zerschlissenen Unterwegsbücher mit mir zu führen. Wenn ich einmal doch kein Buch in der Hand oder Hosentasche bei mir hatte, sofort das Gefühl, unbekleidet oder von Leere umgeben zu sein. Als ob ich einen immerwährenden Ausweg in meiner Nähe wissen wollte, ein Zimmer von Wörtern, in das ich mich jederzeit, manchmal nur für Minuten, zurückziehen konnte. Da waren also Bücher von Malcolm Lowry, Kenzaburo Oe, Truman Capote, Friederike Mayröcker, Walter Benjamin, Janet Frame, Georg C. Lichtenberg, Heinrich von Kleist, Monika Maron, Alexander Kluge, Bohoumil Hrabal, Johann Peter Hebel, Patricia Highsmith, Elias Canetti, Peter Weiss, Hans Magnus Enzensberger. Irgendwann, weiß der Teufel warum, hörte ich auf damit. Seither trage ich meine Straßenbücher nicht mehr in der Hand, ich trage meine Straßenbücher auf dem Rücken. Gestern ist ein weiteres hinzugekommen, eines von Irene Dische. Das Buch ist 257 Gramm schwer am Morgen, o,5 Gramm leichter als am Abend. Seltsam. Ich habe keine Erklärung für dieses Verhalten. — stop
ohren gebraten
~ : louis
to : daisy und violet hilton
subject : OHREN
In der vergangenen Nacht hab ich von Euch geträumt. Hört zu! Wir spazierten am Atlantik an einem frühen Abend in der Dämmerung. Schnee war gefallen. Eis schindelte in der Bucht vor Coney Island, ein verrücktes Geräusch, eines, das ich nicht beschreiben kann, vielleicht weil das Geräusch so flüchtig gewesen war, dass ich nichts festhalten konnte von seiner Substanz in meiner Erinnerung, obwohl uns das Geräusch über Stunden begleitete. Ihr hattet rote Stiefel an den Füßen und wart in Pelze gewickelt, viel zu groß, sodass man Euch kaum noch sehen konnte. Einmal wachte ich auf, sah mich im Zimmer um, schlief dann sofort weiter, weil ich Euere hellen Stimmen noch hören konnte. Ihr hattet Euch in der Nähe einer fahrbaren Bude in den Schnee gesetzt. Feuer flackerten in Fässern. Unweit lag ein Walfisch im Wasser ohne Haut. Über den Flammen schaukelten Pfannen, in welchen menschliche Ohrmuscheln in der Hitze sausten. Das Krachen, das Knistern des knusprigen Fleisches zwischen unseren Zähnen begleitete mich durch den vergangenen Tag, der ein Tag gewesen war, da ich bald stündlich die Gegenwart meiner Wachohren prüfte. Nie zuvor habe ich mir vorzustellen versucht, wie ich selbst oder meine Ohren, – nein, das ist schon eine ganz andere Geschichte, die ich Euch nur dann erzählen werde, wenn Ihr mir schreiben solltet, dass ihr sie unbedingt hören wollt. Euer Louis, gute Nacht!
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27.05.2011
8.48 MESZ
1433 zeichen
zivilisation
romeo : 5.51 — Ein schwergewichtiger Mann unlängst am Ende der Nacht während einer Straßenbahnfahrt. Drückt mich samt Schreibmaschine zur Seite. Ein harter, zunächst schweigender Körper, fahles Gesicht. Dann mit gepresster Stimme. Ich sei einer, der in der 1. Klasse reisen sollte. Unterdrückte, massive Gewaltbereitschaft, die bei leisester Provokation hemmungslos auszubrechen droht. Enormer Hass aus kleinen Augen. Ein Moment, da ich glaube, dem Bösen höchstpersönlich zu begegnen. Der massige Mann folgt mir an diesem Frühlingsmorgen klarer Luft über die Straße. Das Singen der Amseln in den Bäumen. Der glühende Wunsch in meinem Kopf, die Gestalt hinter mir mittels eines Skalpells sorgfältig in kleinste Teile zu zerlegen. Ein Hauch nur, so fein die Haut der Zivilisation, die mich im Innern schützt. — Erneut endende Nacht. Ein Reporter stand gerade noch vor mir auf einem Dach in Tokio. Er sagte, diese Situation, morgens zu erwachen und zu bemerken, dass wieder ein Kernreaktor explodiert ist, sei surreal. — Man müsste, denke ich, auf der Stelle Käferwesen erfinden, die sich rasch vermehren, Milliarden Käfer Stunde um Stunde, Wesen, die sich unverzüglich auf die Jagd nach kleinsten Teilchen in der Atmosphäre machen würden, um sie zu verspeisen, weil das ihre Bestimmung ist, ihre Leidenschaft, das Jagen, das Fangen und das Segeln auf strahlenden Flügeln weit aufs Meer hinaus. — stop
fernsehmaschine
tango : 22.08 — Bilder von der Fernsehmaschine, die einem Albtraum entkommen. Das Meer reißt menschliches Leben an sich, eine gewaltige, flüssige Faust, die auf schwankendes Land niedergeht. Atomare Höllenhitze in zerbrechlichen Gefäßen. Ein kleiner Junge steht unter Nadelbäumen, erhobene Hände, vor einer erwachsenen Person, die einen Schutzanzug trägt. Der Astronaut misst, ob das Kind gefährlich geworden ist. Uralte Menschen ruhen in der kalten Luft auf Bahren in Decken gewickelt dicht über dem Boden, Neugeborene in ihren letzten Lebenstagen, die mit wild gewordenen Augen den Himmel betasten. Von Stunde zu Stunde zählen Kommentatoren in den Sprachen dieser Welt Geisterzahlen, Tote, Vermisste, Verletzte. Da ist ein brausendes Geräusch, schwarzes Wasser, das Autos, Schiffe, Häuser durch enge Straßen landeinwärts drückt, Hupen, blechernes Krachen, keine menschlichen Stimmen. Am Strand dann aber ein Mann, der zu einer Kamera spricht. Er sagt, er glaube, sich in einem Horrorfilm zu befinden, er wisse nicht, ob er träume. Mit einem festen Griff reißt er an der Haut seines Gesichtes. Das Unsichtbare schon anwesend. Weit draußen auf dem offenen Pazifischen Ozean treibt ein weiterer Mann. Er steht auf dem Dach seines eigenen Hauses. — stop
von der hölle / von der hoffnung
marimba : 0.55 — Sie singen wieder! Vielleicht haben Sie nie aufgehört. Teheran bei Nacht. Auch Persiankiwi und Fereshteh Ghazi, die für lange Zeit verstummten, senden auf Position Twitter. Der Eindruck, ein Film, der im Sommer 2009 angehalten wurde mit extremen Mitteln staatlicher Gewalt, setze sich langsam erneut in Bewegung. stop. Das Schweigen. stop. Die Stille. stop. 18 Monate. stop. stop. / 26. juni 2009 : F. erzählt von Nächten, die er vor 30 Jahren in den Straßen und auf den Dächern über der Stadt Isfahan verbrachte. Das Rufen tausender Stimmen: Allah-o-Akbar. Wir haben das erfunden, um den Schah zu vertreiben, auch ältere Menschen konnten sich in dieser Weise bemerkbar machen. Wir kämpften für Demokratie, hörten BBC, um herauszufinden, ob irgend jemand wahrnimmt, was mit uns geschieht. Kannst Du verstehen, wie ich mich jetzt fühle? – Furchtbar wurden sie betrogen, eine Generation im Exil. – Kurz nach Mitternacht. Fereshteh Ghazi, junge Journalistin, notiert: Tonight, like past nights, the chants of “Allah-o-Akbar” were heard on roof tops of Tehran & other cities. Seit Tagen schreibt sie sich die Finger wund. Persiankiwi aber, dessen Zeichen ich viele Stunden lang auf dem Bildschirm erwartete, ist verstummt. Vorgestern noch Zeilen auf Twitter folgende: > just in from Baharestan Sq – situation today is terrible – they beat the ppls like animals 3:34 PM Jun 24th I see many ppl with broken arms/legs/heads – blood everywhere – pepper gas like war 3:35 PM Jun 24th
they were waiting for us – they all have guns and riot uniforms – it was like a mouse trap – ppl being shot like animals 3:53 PM Jun 24th saw 7/8 militia beating one woman with baton on ground – she had no defense nothing – sure that she is dead 3:55 PM Jun 24th so many ppl arrested – young & old – they take ppl away – we lose our group 3:59 PM Jun 24th ppl run into alleys and militia standing there waiting – from 2 sides they attack ppl in middle of alleys 4:01 PM Jun 24th all shops was closed – nowhere to go – they follow ppls with helicopters – smoke and fire is everywhere 4:03 PM Jun 24th phone line was cut and we lost internet – getting more difficult to log into net 5:05 PM Jun rumour they are tracking high use of phone lines to find internet users – must move from here now 5:09 PM Jun 24th reports of street fighting in Vanak Sq, Tajrish sq, Azadi Sq – now – Sea of Green – Allah Akbar 5:14 PM Jun 24th in Baharestan we saw militia with axe choping ppl like meat – blood everywhere – like butcher – Allah Akbar – 5:16 PM Jun 24th they catch ppl with mobile – so many killed today – so many injured – Allah Akbar – they take one of us – 5:18 PM Jun 24th Lalezar Sq is same as Baharestan – unbelevable – ppls murdered everywhere – 5:19 PM Jun 24th they pull away the dead into trucks – like factory – no human can do this – we beg Allah for save us – 5:23 PM Jun 24th Everybody is under arrest & cant move – Mousavi – Karroubi even rumour Khatami is in house guard – 5:28 PM Jun 24th we must go – dont know when we can get internet – they take 1 of us, they will torture and get names – now we must move fast – 5:34 PM Jun 24th thank you ppls 4 supporting Sea of Green – pls remember always our martyrs – Allah Akbar – Allah Akbar – Allah Akbar 5:36 PM Jun 24th Allah – you are the creator of all and all must return to you – Allah Akbar 5:39 PM Jun 24th
spindel
delta : 0.05 — Wieder beobachtet, dass ich meine Ohren nicht bewegen kann, obwohl mir doch Ohrenmuskeln zur Verfügung stehen, geheime Spindelkörper, sagen wir, sie tragen ernsthafte anatomische Namen, demzufolge ich versuchte, sie behutsam mittels der Sprache meiner Gedanken in die Pflicht zu nehmen. Bewegt Euch, sagte ich, und noch einmal und wieder und wieder einige Minuten lang, bis ich, scheinbar leicht verrückt geworden, das Gefühl für meinen Kopf zwischen den Ohren verloren habe. — stop
interview tahrir square februar 2011 kurz nach ausbruch staatlicher gewalt gegen aktivisten/innen auf dem platz source : zero silence project